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Für viele Jugendliche ist Pop zum Soundtrack ihres Lebens geworden. Aus den Stilgefechten zwischen alten und neuen Poptrends entstand ein schier unendliches Reservoir an Werten und Ritualen. Und auch heute noch, in Zeiten seiner größten Unübersichtlichkeit, bietet der Pop leidenschaftliche Überlebenshilfe.
Die in diesem Buch versammelten Texte zeichnen jene verschlungenen Wege nach, auf denen sich die schrille Welt des Pop seit fünfzig Jahren bewegt: vom Rock ´n´ Roll über die Beatles- und Beat-Ära, über Singer-Songwriter wie Dylan und Donovan, psychedelische Musik und Deutsch-Rock,
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Produktbeschreibung
Für viele Jugendliche ist Pop zum Soundtrack ihres Lebens geworden. Aus den Stilgefechten zwischen alten und neuen Poptrends entstand ein schier unendliches Reservoir an Werten und Ritualen. Und auch heute noch, in Zeiten seiner größten Unübersichtlichkeit, bietet der Pop leidenschaftliche Überlebenshilfe.

Die in diesem Buch versammelten Texte zeichnen jene verschlungenen Wege nach, auf denen sich die schrille Welt des Pop seit fünfzig Jahren bewegt: vom Rock ´n´ Roll über die Beatles- und Beat-Ära, über Singer-Songwriter wie Dylan und Donovan, psychedelische Musik und Deutsch-Rock, Bombast- und Glitterrock, Soul, Funk, Disco, Punk und Heavy Metal, New Wave und Neue Deutsche Welle, Rock in der DDR, MTV und die Clip-Kultur, Reggae, Acid, House und Techno bis Grunge und Drum´n Bass.
Autorenporträt
Dr. phil. Peter Kemper, geb. 1950, studierte Philosophie, Germanistik und Sozialwissenschaften in Marburg. Seit 1986 Leiter des Abendstudios im Hessischen Rundfunk, ab 2003 Leitung der täglichen hr2-Gesprächssendung Doppel-Kopf . Seit 1981 regelmäßige Mitarbeit im Feuilleton der Frankfurter Allgemeinen Zeitung als Musikkritiker für Rock, Pop und Jazz. Zahlreiche Buchveröffentlichungen zu Themen der Alltags- und Jugendkultur.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 08.01.2000

Dissidenzvermögen
Mit Trotzki und Pink Floyd: die Geschichte der Popkultur
Pop ist in, Pop ist out – je nachdem, ob als Kommerz oder als Protestkultur verstanden. Längst vergangen sind die Zeiten, da laute Rockrhythmen mit gerechteren sozialen Verhältnissen oder gar sozialistischen Utopien zusammengebracht wurden, Hippies auf Marihuanawolken von Love & Peace träumten oder Punks sorgfältig inszeniert der Gesellschaft ihr hässliches Spiegelbild vorhielten.
Dreißig Essays haben die Herausgeber in diesem Band versammelt, ursprünglich entstanden für das neue Funkkolleg „Jugendkultur und Popmusik” im Hessischen Rundfunk. Sie beschreiben die Popkultur, vor allem die Kultur der Popmusik, von den Fünfzigern bis heute, von Rock’n’Roll bis Techno, als den Weg von der Protest- zur Spaßkultur. Gesellschaftlicher Widerstand etwa interessiert mit Designerdrogen stimulierte Tanzwütige bei der Love-Parade kaum, Abgrenzungen zu anderen Gruppen sind längst wichtiger geworden. Diese Grenzen, so Tom Holert, ergeben sich durch Lebensstil und Konsumverhalten. Aber Risse gab es auch schon im ansonsten ordentlich schwarzweißen Weltbild der 68-er, als Pop noch mehrheitlich links und Rechtsrock vom Schlage der Böhsen Onkeltz in weiter Ferne waren. Widersprüchlich, schreibt Martin Büsser, sei auch damals schon gewesen, dass trotzkistische Wohngemeinschaften den lieben langen Tag Millionenseller von Pink Floyd dudelten. Erst mit Punk startete die Attacke gegen die Plattenfirmen – die rasch im Establishment endete.
Dass von Jugendkultur nur im Plural geredet werden kann, zeigt schon das Inhaltsverzeichnis: Schwarze Musik, Reggae, New Wave, DDR-Rock, HipHop, Grunge und Drum’n’Bass lassen sich nur schwer unter den schillernd-unförmigen Hut Pop bringen, allzu groß sind die Abstände zwischen Nena und Bob Dylan, Bob Marley und Lara Croft. Und so hält dieses Buch vor allem die Frage danach zusammen, ob es „das viel beschworene Dissidenzvermögen des Pop noch gibt, mit dem Heranwachsende seit fünfzig Jahren gegenüber Gleichaltrigen und Erwachsenen Unterscheidungsgewinne verbuchen können” (Peter Kemper). Die Betroffenen, die Jugendlichen also, so sich ihnen überhaupt die Frage stellt, antworten mit Ja.
GERD HAMMER
PETER KEMPER, THOMAS LANGHOFF, ULRICH SONNENSCHEIN: Alles so schön bunt hier. Die Geschichte der Popkultur von den Fünfzigern bis heute. Verlag Philipp Reclam jun. , Stuttgart 1999. 321 Seiten, 49,80 Mark.
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"Dreißig gründliche Artikel zu unterschiedlichen Aspekten der Pop-Kultur haben die Autoren aus den Scripten einer Sendereihe destilliert - und daraus ist ein spannender Lesestoff für Leute geworden, die sich für andere Dinge als die Mutterfreuden von Madonna und die Po-Falte von Robbie Williams interessieren. Pop: eine 'Koexistenz der Widersprüche'. So das Fazit dieses Kompendiums, das alle Widersprüche zulässt und schon deshalb überzeugt. Die vielleicht solideste Schnell-Informationsquelle über Popkultur gestern und heute." Abendzeitung München