Jenny Erpenbeck
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Das Leben ist die Zeit, die dir bleibtWie lang wird das Leben des Kindes sein, das gerade geboren wird? Wer sind wir, wenn uns die Stunde schlägt? Wer wird um uns trauern? Jenny Erpenbeck nimmt uns mit auf ihrer Reise durch die vielen Leben, die in einem Leben enthalten sein können. Sie wirft einen scharfen Blick auf die Verzweigungen, an denen sich Grundlegendes entscheidet. Die Hauptfigur ihres Romans stirbt als Kind. Oder doch nicht? Stirbt als Liebende. Oder doch nicht? Stirbt als Verratene. Als Hochgeehrte. Als von allen Vergessene. Oder doch nicht? Meisterhaft und lebendig erzählt Erp...
Das Leben ist die Zeit, die dir bleibt
Wie lang wird das Leben des Kindes sein, das gerade geboren wird? Wer sind wir, wenn uns die Stunde schlägt? Wer wird um uns trauern? Jenny Erpenbeck nimmt uns mit auf ihrer Reise durch die vielen Leben, die in einem Leben enthalten sein können. Sie wirft einen scharfen Blick auf die Verzweigungen, an denen sich Grundlegendes entscheidet. Die Hauptfigur ihres Romans stirbt als Kind. Oder doch nicht? Stirbt als Liebende. Oder doch nicht? Stirbt als Verratene. Als Hochgeehrte. Als von allen Vergessene. Oder doch nicht? Meisterhaft und lebendig erzählt Erpenbeck, wie sich, was wir »Schicksal« nennen, als ein unfassbares Zusammenspiel von Kultur- und Zeitgeschichte, von familiären und persönlichen Verstrickungen erweist. Der Zufall aber sitzt bei alldem »in seiner eisernen Stube und rechnet«.
Wie lang wird das Leben des Kindes sein, das gerade geboren wird? Wer sind wir, wenn uns die Stunde schlägt? Wer wird um uns trauern? Jenny Erpenbeck nimmt uns mit auf ihrer Reise durch die vielen Leben, die in einem Leben enthalten sein können. Sie wirft einen scharfen Blick auf die Verzweigungen, an denen sich Grundlegendes entscheidet. Die Hauptfigur ihres Romans stirbt als Kind. Oder doch nicht? Stirbt als Liebende. Oder doch nicht? Stirbt als Verratene. Als Hochgeehrte. Als von allen Vergessene. Oder doch nicht? Meisterhaft und lebendig erzählt Erpenbeck, wie sich, was wir »Schicksal« nennen, als ein unfassbares Zusammenspiel von Kultur- und Zeitgeschichte, von familiären und persönlichen Verstrickungen erweist. Der Zufall aber sitzt bei alldem »in seiner eisernen Stube und rechnet«.
Jenny Erpenbeck, geboren 1967 in Ost-Berlin, debütierte 1999 mit der Novelle 'Geschichte vom alten Kind'. Es folgten zahlreiche Veröffentlichungen, darunter Romane, Erzählungen und Theaterstücke. Von Publikum und Kritik gleichermaßen gefeiert, wurde sie vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Thomas-Mann-Preis, dem Uwe-Johnson-Preis, dem Hans-Fallada-Preis und dem Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland. Auch international gilt Erpenbeck als wichtige literarische Gegenwartsautorin. So wurde sie u.a. mit dem britischen Independent Foreign Fiction Prize (inzwischen bekannt als International Booker Prize) und dem italienischen Premio Strega Europeo geehrt. Ihr Roman 'Heimsuchung' wird vom Guardian auf der Liste der '100 Best Books of the 21st Century' geführt. Die amerikanische Übersetzung ihres jüngsten Romans 'Kairos' war in den USA für den National Book Award nominiert und wurde 2024 mit dem International Booker Prize ausgezeichnet. Erpenbecks Werk erscheint in über 30 Sprachen.
Produktdetails
- Verlag: Knaus
- Originalausgabe
- Seitenzahl: 282
- Erscheinungstermin: 20. August 2012
- Deutsch
- Abmessung: 221mm x 144mm x 30mm
- Gewicht: 486g
- ISBN-13: 9783813503692
- ISBN-10: 3813503690
- Artikelnr.: 35521197
Herstellerkennzeichnung
Knaus
Neumarkter Str. 28
81673 München
+49 (0800) 5003322
Erinnerung, Sehnsucht
Eröffnung von "Open Books" im Schauspiel Frankfurt
Mit der Buchmesse sei es eine bisweilen paradoxe Sache, sagte Frankfurts Kulturdezernent Felix Semmelroth zur Begrüßung. Zwar breche nun endlich wieder der Höhepunkt des literarischen Jahres an und animiere mehr denn je zum Lesen neuer Werke. Doch müsse man sich als Literaturbegeisterter bis zum Ende der Buchmesse gedulden, erst dann bleibe, das liege in der Natur der Sache, genügend Zeit für die Lektüre.
Bis es so weit ist, finden in der ganzen Stadt die Veranstaltungen des Lesefests "Open Books" statt, das am Dienstagabend zusammen mit der Buchmesse eröffnet wurde. Rund 160 Autoren stellen noch bis einschließlich Samstag in
Eröffnung von "Open Books" im Schauspiel Frankfurt
Mit der Buchmesse sei es eine bisweilen paradoxe Sache, sagte Frankfurts Kulturdezernent Felix Semmelroth zur Begrüßung. Zwar breche nun endlich wieder der Höhepunkt des literarischen Jahres an und animiere mehr denn je zum Lesen neuer Werke. Doch müsse man sich als Literaturbegeisterter bis zum Ende der Buchmesse gedulden, erst dann bleibe, das liege in der Natur der Sache, genügend Zeit für die Lektüre.
Bis es so weit ist, finden in der ganzen Stadt die Veranstaltungen des Lesefests "Open Books" statt, das am Dienstagabend zusammen mit der Buchmesse eröffnet wurde. Rund 160 Autoren stellen noch bis einschließlich Samstag in
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Kultureinrichtungen der Stadt unentgeltlich ihre Werke vor und lesen aus ihnen. Fünf Schriftsteller, unter ihnen Ursula Krechel, die am Tag zuvor gekürte Trägerin des Deutschen Buchpreises, nahmen bei der Eröffnungsveranstaltung im Chagallsaal des Schauspiels Frankfurt für kurze Gespräche auf dem "Blauen Sofa" Platz, dessen Team auf dem Messegelände bis Sonntag 72 Autoren zu Gast hat und das seit vorigem Jahr auch zum Beginn von "Open Books" gehört.
Im vollbesetzten Chagallsaal beschrieb Krechel, die vor "Landgericht", ihrem dreiundzwanzigsten Buch, mehrere Gedichtbände vorgelegt hatte, ihre lange Annäherung an die Rückkehr deutscher Emigranten nach dem Zweiten Weltkrieg und ihren Zugang zur literarischen Figur des jüdischen Richters Richard Kornitzer. Die Grausamkeit vieler Details, auf die sie während der Recherche in den Archiven gestoßen sei, hätten es ihr schwergemacht, mit der kühlen Objektivität einer Anwältin zu schreiben. Jedoch habe die Härte mancher Einzelheiten in der Personalakte der realen Person, an die Kornitzer angelehnt ist, ihr verdeutlicht, dass ein reiner Erzählduktus dem Thema ebenfalls nicht gerecht werde. Sie habe es als erleichternd empfunden, die der Lyrik eigenen "Rhythmisierungen" in die Sprache des Romans übernehmen zu können, so Krechel.
Auf Jenny Erpenbeck, die in ihrem kürzlich erschienenen und auf der Longlist des Buchpreises gelandeten Roman "Aller Tage Abend" ihre Hauptfigur innerhalb eines Lebens fünfmal den Tod finden lässt, folgte Bodo Kirchhoff, der es ebenfalls auf die Longlist der Auszeichnung geschafft hatte. Der gebürtige Hamburger, dem Frankfurt seit Studienzeiten vertraut ist, lässt seinen Roman "Die Liebe in groben Zügen" auch im Stadtteil Sachsenhausen spielen und dort den Zahn der Zeit an der Liebe eines Ehepaares in bestem Umfeld und in den besten Jahren nagen, was für beide unterschiedliche existentielle Fragen aufwirft.
Wo sich denn die groben Züge des fast 700 Seiten starken Werks versteckten, sollte der Autor beantworten, worauf Kirchhoff mit Realismus reagierte: Die Liebe selbst sei rücksichtslos, stur, grob eben, und dabei nicht halb so schön wie gemeinhin besungen. Im Tempus der Gegenwart sei ihre Existenz mithin fraglich: "Liebe ist doch im Grunde die Erinnerung an vergangene und die Sehnsucht nach neuer Liebe in der Zukunft." Danach dauerte es nicht lange bis zum nächsten Gespräch, das sich der Sehnsucht nach der Rückkehr geordneter finanzieller Verhältnisse widmete. Susanne Schmidt stellte ihr Sachbuch "Das Gesetz der Krise" vor, das ihr eine Nominierung für den diesjährigen Deutschen Wirtschaftsbuchpreis eingetragen hat. Die Krise, sagte sie vor der Kulisse der durch die Glasfront des Schauspiels sichtbaren Europäischen Zentralbank, entstehe nicht zuletzt aus der Politisierung der ihrem Wesen nach eigentlich apolitischen Banken.
Ebenfalls einer kriselnden Ehe widmet sich Stephan Thome. In seinem zweiten, wie sein Debüt auf die Buchpreis-Shortlist gelangten Roman beschreibt er die "Fliehkräfte", die an der bürgerlichen Existenz seines Protagonisten zerren. Er scheine angekommen im Lebensentwurf von "Frau, Kindern und frei stehendem Haus", sagt Thome, der mit komischer Note von den Lebensfragen erzählt, denen sein Philosophieprofessor sich fortan ausgesetzt sieht. Doch die Zeit auf dem "Blauen Sofa" ist knapp. Oder frei philosophisch: "Der Rest ist Lesen."
CONSTANZE EHRHARDT
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Im vollbesetzten Chagallsaal beschrieb Krechel, die vor "Landgericht", ihrem dreiundzwanzigsten Buch, mehrere Gedichtbände vorgelegt hatte, ihre lange Annäherung an die Rückkehr deutscher Emigranten nach dem Zweiten Weltkrieg und ihren Zugang zur literarischen Figur des jüdischen Richters Richard Kornitzer. Die Grausamkeit vieler Details, auf die sie während der Recherche in den Archiven gestoßen sei, hätten es ihr schwergemacht, mit der kühlen Objektivität einer Anwältin zu schreiben. Jedoch habe die Härte mancher Einzelheiten in der Personalakte der realen Person, an die Kornitzer angelehnt ist, ihr verdeutlicht, dass ein reiner Erzählduktus dem Thema ebenfalls nicht gerecht werde. Sie habe es als erleichternd empfunden, die der Lyrik eigenen "Rhythmisierungen" in die Sprache des Romans übernehmen zu können, so Krechel.
Auf Jenny Erpenbeck, die in ihrem kürzlich erschienenen und auf der Longlist des Buchpreises gelandeten Roman "Aller Tage Abend" ihre Hauptfigur innerhalb eines Lebens fünfmal den Tod finden lässt, folgte Bodo Kirchhoff, der es ebenfalls auf die Longlist der Auszeichnung geschafft hatte. Der gebürtige Hamburger, dem Frankfurt seit Studienzeiten vertraut ist, lässt seinen Roman "Die Liebe in groben Zügen" auch im Stadtteil Sachsenhausen spielen und dort den Zahn der Zeit an der Liebe eines Ehepaares in bestem Umfeld und in den besten Jahren nagen, was für beide unterschiedliche existentielle Fragen aufwirft.
Wo sich denn die groben Züge des fast 700 Seiten starken Werks versteckten, sollte der Autor beantworten, worauf Kirchhoff mit Realismus reagierte: Die Liebe selbst sei rücksichtslos, stur, grob eben, und dabei nicht halb so schön wie gemeinhin besungen. Im Tempus der Gegenwart sei ihre Existenz mithin fraglich: "Liebe ist doch im Grunde die Erinnerung an vergangene und die Sehnsucht nach neuer Liebe in der Zukunft." Danach dauerte es nicht lange bis zum nächsten Gespräch, das sich der Sehnsucht nach der Rückkehr geordneter finanzieller Verhältnisse widmete. Susanne Schmidt stellte ihr Sachbuch "Das Gesetz der Krise" vor, das ihr eine Nominierung für den diesjährigen Deutschen Wirtschaftsbuchpreis eingetragen hat. Die Krise, sagte sie vor der Kulisse der durch die Glasfront des Schauspiels sichtbaren Europäischen Zentralbank, entstehe nicht zuletzt aus der Politisierung der ihrem Wesen nach eigentlich apolitischen Banken.
Ebenfalls einer kriselnden Ehe widmet sich Stephan Thome. In seinem zweiten, wie sein Debüt auf die Buchpreis-Shortlist gelangten Roman beschreibt er die "Fliehkräfte", die an der bürgerlichen Existenz seines Protagonisten zerren. Er scheine angekommen im Lebensentwurf von "Frau, Kindern und frei stehendem Haus", sagt Thome, der mit komischer Note von den Lebensfragen erzählt, denen sein Philosophieprofessor sich fortan ausgesetzt sieht. Doch die Zeit auf dem "Blauen Sofa" ist knapp. Oder frei philosophisch: "Der Rest ist Lesen."
CONSTANZE EHRHARDT
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Jenny Erpenbeck sucht in ihrem Roman "Aller Tage Abend" nach einer "gültigen Sprache für die Trauer", meint Meike Fessmann, die das Buch am stärksten findet, wenn die Autorin das Innere ihrer Figuren durch Gesten nach Außen kehrt. Anlass zur Trauer gibt es gleich fünfmal, verrät die Rezensentin: so oft lässt Erpenbeck ihre (zunächst namenlose) Protagonistin sterben - nur um sie in eingeschobenen "Intermezzi" wiederzubeleben und ihrem möglichen Leben weiter zu folgen. Was wäre gewesen, wenn sie als Säugling überlebt hätte?, oder wenn sie als gefeierte DDR-Schriftstellerin nicht die Kellertreppe hinuntergefallen wäre? Obwohl die Rezensentin grundsätzlich genießt, wie Jenny Erpenbeck mit der Symbolik von Situationen und Körpersprache hantiert, fühlt sie sich durch die schiere Masse an bedeutungsschwangeren Momenten etwas überfrachtet. Etwas weniger "melancholische Patina" hätte es auch getan, findet Fessmann.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
"Ernst, eindringlich, und klug."
"Eine große Erzählerin!" Brigitte Woman (11/2012), Antje Liebsch
Der Reiz des Irrealis
Zufall bestimmt unser Leben, und das gilt nicht nur für die Mutationen in der Darwinschen Theorie, sondern auch für unser Schicksal, den Tod eingeschlossen. «Was wäre wenn» lautet die Kardinalfrage, der Jenny Erpenbeck in ihrem Roman nachgeht, denn …
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Der Reiz des Irrealis
Zufall bestimmt unser Leben, und das gilt nicht nur für die Mutationen in der Darwinschen Theorie, sondern auch für unser Schicksal, den Tod eingeschlossen. «Was wäre wenn» lautet die Kardinalfrage, der Jenny Erpenbeck in ihrem Roman nachgeht, denn auch wenn gestorben wird an einem Tage, so ist doch längst noch nicht «aller Tage Abend». Der Modus einer als unwirklich hingestellten Annahme, der Irrealis also, dient hier als Mittel zum Zweck, in fünf Bücher gegliedert erlebt der Leser nämlich entsprechend viele Varianten des Lebens einer jeweils identischen Protagonistin. Einen Triumph des Konjunktivs, ein faszinierendes Spiel mit den Möglichkeiten erleben wir in diesem erstaunlichen Plot, bei dem unverkennbar das Leben von Hedda Zinner, hoch dekorierte DDR-Schriftstellerin und Großmutter der Autorin, als Anregung gedient haben dürfte.
Die anschaulich geschilderte Lebenswelt galizischer Juden ist der geschichtliche Hintergrund des ersten Buches, in dem ein 1902 geborenes Mädchen noch im Säuglingsalter plötzlich an Atemstillstand stirbt. Durch die zwischen die Kapitel geschalteten Intermezzi werden Alternativen für das Geschehen aufgezeigt, hier also wird die Frage aufgeworfen, wie wäre die Geschichte weitergegangen, wenn durch eine beherzte Schockbehandlung die Atmung wieder eingesetzt hätte? Das erfahren wir im zweiten Buch, wo wir sie als junge Frau im Wien des Jahres 1919 wiedertreffen, sie wird Mitglied der Kommunistischen Partei und fristet mehr schlecht als recht ein karges Leben, das gewaltsam durch Mord auf Verlangen endet. Nach dem zwischengeschalteten Intermezzo erleben wir sie als Siebenunddreißigjährige im dritten Buch in Moskau, wohin sie sich als inzwischen verheiratete Kommunistin mit ihrem deutschen Mann geflüchtet hat. Sie stirbt in russischer Gefangenschaft nach einem grotesken Justizverfahren, bei dem das Urteil von vornherein feststeht. Als angesehene Schriftstellerin erleben wir sie im real existierenden Sozialismus der DDR anschließend wieder, dem Arbeiter- und Bauernparadies auf deutschem Boden, wo sie als Sechzigjährige sehr profan durch einen Sturz auf der Kellertreppe stirbt. Im fünften Buch schließlich sehen wir sie nach der Wende als demenzkranke greise Dame im Altersheim wieder, wo sie ihre letzten Tage verbringt und schließlich stirbt.
Ein allwissender Erzähler, aus häufig wechselnder Innensicht der verschiedenen Personen berichtend, spiegelt in diesem Roman die Brüche eines ganzen Jahrhunderts in einem einzigen Frauenleben wieder. Der historische Kontext ist stets präsent in diesem Roman, die Österreichische Monarchie zunächst, die Aktivitäten der Kommunistischen Partei im Wien der Zwischenkriegszeit, der Aufstieg der Nazis, der Stalinismus in Russland, die Realität eines zweiten deutschen Staates nach dem verlorenen Weltkrieg, die Wiedervereinigung schließlich. Viele Figuren der Erzählungen bleiben namenlos, werden allenfalls nach ihrem Verwandtschaftsgrad als Mutter, Tochter, Vater, Mann oder auch nur mit den Anfangsbuchstaben ihrer Namen bezeichnet, was an Usancen der Geheimdienste erinnert.
Das Ganze erscheint mir arg konstruiert, es ist außerdem melancholisch auch ziemlich überfrachtet, emotional strapaziös jedenfalls, fast depressiv machend. Durch das Verwirrspiel mit den Figuren wird es zuweilen recht schwierig für den Leser, der Handlung zu folgen. Die Sprache ist teilweise hölzern und an manchen Stellen schlicht absurd, mir fehlte gelegentlich jedes Verständnis dafür, Sammler von Stilblüten hingegen dürften ihre helle Freude daran haben. Ein äußerst fragwürdiges Stilmittel in meinen Augen, denn sprachliches Unvermögen darf man wohl ausschließen bei dieser Autorin. Ihr zweifellos ambitioniertes Vorhaben ist misslungen, als Leser wird man wahrlich nicht mitgerissen von dieser Geschichte, und von den wenigen darin enthaltenen philosophischen Gedanken auch nicht wirklich bereichert. Schade eigentlich!
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Antworten 4 von 7 finden diese Rezension hilfreich
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Broschiertes Buch In welchem Lebensabschnitt der Tod auch eintritt, immer bringt er großes Leid mit sich, aber auch ein zu langes Leben der Frau Hoffmann, welches hier traurig in einem Altenheim endet, ist letztlich schrecklich.
Gut geschriebenes Buch, aber nichts für schwache Gemüter…
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