Die Alchemie ist eine geheimnisvolle Weisheit, deren jahrtausendealte Zeugnisse vom nahen bis in den fernen Osten reichen und in vergangenen Jahrhunderten als Heilkunde (Spagyrik) wiederbelebt und naturwissenschaftlich überprüft wurden. Dabei stellt sich heraus, dass schon die praktische Verfahrensweise der alten Alchemiker, natürliche und mineralische Stoffe zu trennen, zu verändern und wieder zusammenzuführen tatsächlich zur Konzentration inhaltlicher Substanzen führt, die dadurch stärkere Wirkungen auf Körper, Geist und Seele entfalten. Ein gesundheitliches Ganzheitssystem, dessen Prinzipien auch die Berücksichtigung von Tagesstunden und Jahreszeiten, Mentalitäten und Gestirnen einschließen. Die Spagyrik - das ist der heilkundliche Aspekt neuzeitlicher Alchemie, fußend auf Paracelsus - hat Heilmittel und -verfahren entwickelt, deren Grundlagen und Wirkungen immunologischen Erkenntnissen moderner Medizin in signifikanter Weise gerecht werden. Dies trifft in besonderem Maße auf d ie ernährungsphysiologischen Bedürfnisse des Menschen zu: Was man wann und wie zubereitet bei welcher gesundheitlichen Konstellation oder Krankheitsverfassung zu sich nimmt. Da wiederum zeigen sich überraschende Übereinstimmungen mit der "alltäglichen" Praxis und den "Geheimnissen" hoher Kochkunst: Die Großen des Metiers haben offenbar schon lange aus sensorischen Qualitäten der Geschmacksintensivierung den alchemistischen Verfahren ähnliche Küchentechniken entwickelt, welche die substantielle Kraft und Eigenart der natürlichen Produkte in ihren Speisen zu höchster Wirkung bringen - einschließlich ihrer gesundheitlichen Wirkungen.