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Das Institut Mathildenhöhe Darmstadt feiert mit der vorliegenden Veröffentlichung und der gleichnamigen Ausstellung im Museum Künstlerkolonie den 150. Geburtstag des Architekten, Gestalters, Malers und Schriftstellers Albin Müller ( 1871 – 1941 ), der sich ab 1917 Albinmüller nannte. Noch immer ist das umfangreiche Werk des Künstlers nicht vollständig erfasst, insofern erfolgt mit diesem Buch keine Gesamtwürdigung seines Schaffens, sondern eine konzentrierte Untersuchung seiner verschiedenen sich gegenseitig befruchtenden Aufgabengebiete als Architekt, Gestalter und Lehrer. Hierbei wird ein…mehr

Produktbeschreibung
Das Institut Mathildenhöhe Darmstadt feiert mit der vorliegenden Veröffentlichung und der gleichnamigen Ausstellung im Museum Künstlerkolonie den 150. Geburtstag des Architekten, Gestalters, Malers und Schriftstellers Albin Müller ( 1871 – 1941 ), der sich ab 1917 Albinmüller nannte. Noch immer ist das umfangreiche Werk des Künstlers nicht vollständig erfasst, insofern erfolgt mit diesem Buch keine Gesamtwürdigung seines Schaffens, sondern eine konzentrierte Untersuchung seiner verschiedenen sich gegenseitig befruchtenden Aufgabengebiete als Architekt, Gestalter und Lehrer. Hierbei wird ein Fokus auf sein Wirken auf der Mathildenhöhe Darmstadt [ Abb. 1.2 ] gelegt, da dieser Ort Müller als zentrale Inspirationsquelle diente und ihm einzigartige Möglichkeiten bot, Bauwerke und Raumkunst zu schaffen. Im Verlauf seines Lebens hat der Künstler immer wieder direkt und indirekt auf die für ihn so produktive Zeit als Mitglied der Künstlerkolonie Darmstadt und auf die Förderung durch deren Gründer, Großherzog Ernst Ludwig von Hessen und bei Rhein ( 1868 – 1937 ), verwiesen. Unmittelbar nach der erfolgreichen Teilnahme an der Dritten Deutschen Kunstgewerbeausstellung in Dresden 1906 war Müller nach Darmstadt berufen worden. Mit der überregionalen und international viel beachteten Unterstützung des hessischen Großherzogs konnte er auf der Mathildenhöhe gleichzeitig erfolgreich als Architekt, Gestalter und Lehrer tätig sein. Angesichts dieser besonderen Beziehung ist es ein außerordentlicher Glücksfall, dass die aktuelle Ausstellung, das Erscheinen dieses Katalogs und der 150. Geburtstag von Albin Müller ins Jahr der Anerkennung der Mathildenhöhe Darmstadt als UNESCO-Welterbestätte fallen. Mit Ausnahme von Joseph Maria Olbrich ( 1867 – 1908 ) hat kein Architekt mehr Bauwerke und -schmuck auf der Mathildenhöhe geschaffen als Albin Müller. Bis zu den Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg bildete die von ihm für die Künstlerkolonie-Ausstellung 1914 konzipierte Miethäusergruppe [ Abb. 1.3 ] das großflächigste zusammenhängende Bauwerk auf der Mathildenhöhe. Zum Glück erhalten blieb das diesem Komplex zugehörige Ateliergebäude [ Abb. 1.4 ], das heute dem Fachbereich Gestaltung der Hochschule Darmstadt Unterrichtsräume bietet. Von den vielen Schöpfungen Müllers auf der Mathildenhöhe sticht die goldene Uhr [ Abb. 1.5 ] auf der Nordseite des Hochzeitsturms mit Kreuz, Herz und Anker besonders hervor. Diese Symbole finden sich ebenfalls auf seinem Grabmal auf dem Waldfriedhof in Darmstadt wieder [ Abb. 1.6, 15.3 ]. Auch das Lilienbecken [ Abb. 1.2 ] und die schmiedeeisernen Bögen auf der Westseite der Mathildenhöhe [ Abb. 16.3 ] sowie die Mosaiknische auf der Ostseite des Ausstellungsgebäudes [ Abb. 1.1 ] sind eindrucksvolle Setzungen, die das Bild des Ensembles bis heute prägen. Mit Magdeburg, wo Müller von 1900 bis 1906 als Lehrer an der Kunstgewerbe- und Handwerkerschule tätig war, nehmen die Ausstellung und der Katalog eine weitere Wirkungsstätte des Künstlers in den Blick. In dieser Position lieferte er wesentliche Impulse für die Reform des Unterrichts und förderte so die eigenständige Entwurfstätigkeit seiner Schülerinnen und Schüler. Im produktiven Austausch mit Fritz von Heider ( 1868 – 1947 ) sowie den ehemaligen Mitgliedern der Künstlerkolonie Darmstadt Peter Behrens ( 1868 – 1940 ) und Paul Bürck ( 1878 – 1947 ) wird die Vernetzung der Städte Darmstadt und Magdeburg als Zentren der Reformbewegung in Deutschland anschaulich. Angesichts der hohen Qualität seiner Werke, der vielen internationalen Ausstellungsbeteiligungen und der über 100 Firmenkooperationen ist das Schaffen Albin Müllers bis heute im Vergleich zu anderen Entwerferinnen und Entwerfern in der Forschung und in Ausstellungen nur wenig thematisiert worden. Äußerst verdienstvoll ist in dieser Hinsicht Babette Gräfe, die bereits 2010 eine tiefgreifende Untersuchung des facettenreichen OEuvres Müllers im Rahmen ihrer Doktorarbeit veröffentlichte. Von dieser Arbeit haben die vorliegenden Essays profitiert. Sandra König hat ebenfalls grundlegende Forschungen zum Künstler publiziert und für dieses Buch einen Essay über seinen Beitrag zur Weltausstellung in St. Louis im Jahr 1904 verfasst. Es ist zu wünschen, dass dieser Katalog als Impuls für weitere wissenschaftliche Arbeiten über Albin Müller dienen möge, um die äußerst komplexe Person und sein vielschichtiges Werk besser zu verstehen.