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Die Frage, ob und inwiefern Georg Büchner als politischer Dichter zu verstehen ist, wird in der Forschungs- und Rezeptionsgeschichte bis heute gegensätzlich beantwortet: Während für politische Interpreten das literarische Werk nahtlos an Bücherns oppositionelles Engagement anknüpft, sehen andere Leser in seinen Dichtungen geradezu den Ausdruck einer Abkehr von aller Politik. Das Buch führt diese widersprüchlichen Deutungen zunächst auf die poetische Eigenart von Büchners Dramen zurück, die weder als agitatorische Tendenzstücke noch als unpolitische Beschwörungen metaphysischer Verzweiflung…mehr

Produktbeschreibung
Die Frage, ob und inwiefern Georg Büchner als politischer Dichter zu verstehen ist, wird in der Forschungs- und Rezeptionsgeschichte bis heute gegensätzlich beantwortet: Während für politische Interpreten das literarische Werk nahtlos an Bücherns oppositionelles Engagement anknüpft, sehen andere Leser in seinen Dichtungen geradezu den Ausdruck einer Abkehr von aller Politik. Das Buch führt diese widersprüchlichen Deutungen zunächst auf die poetische Eigenart von Büchners Dramen zurück, die weder als agitatorische Tendenzstücke noch als unpolitische Beschwörungen metaphysischer Verzweiflung verstanden werden sollten. In einer vergleichenden Analyse zeigt die Studie dann auf, wie Büchner die klassisch-romantische Autonomieästhetik fortführt, zugleich aber nicht mehr am Ideal zweckfreier Schönheit, sondern am Kriterium der Wahrheit und an der gesellschaftlichen Wirklichkeit ausrichtet. Der Autor legt Büchners grundsätzliche Skepsis gegenüber einer literarischen Opposition frei, die ihre Hoffnungen auf die Erziehung des Bürgertums setzte, und verweist auf Büchners Kritik an romantischen Utopien eines ästhetischen Staates wie an der jungdeutschen Idee einer Politisierung der Literatur.
Autorenporträt
Michael Bittner wurde 1980 als Sohn der Arbeiterklasse in Görlitz geboren. Seine Kindheit verbrachte er in Diehsa (Oberlausitz). Er studierte Germanistik und Philosophie an der TU Dresden und lebt heute als Literaturwissenschaftler und Autor in Berlin. Im Jahr 2005 war Michael Bittner einer der Gründer der Dresdner Lesebühne Sax Royal, seitdem liest er jeden Monat gemeinsam mit Julius Fischer, Roman Israel, Max Rademann und Stefan Seyfarth neue Texte im Kulturzentrum scheune. Seit 2005 moderiert er gemeinsam mit Stefan Seyfarth den Dresdner livelyriX Poetry Slam. Seit 2007 ist Mitorganisator von Literatur Jetzt!, dem Festival zeitgenössischer Literatur in Dresden. Seit 2010 liest er gemeinsam mit Udo Tiffert und Max Rademann auch jeden Monat bei der Görlitzer Lesebühne Grubenhund.