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"Nachdem Blumenbergs frühe Programmschrift von 1960, Paradigmen zu einer Metaphorologie, wieder zugänglich geworden ist (stw 1301), folgt hier das Ensemble der ästhetischen und metaphorologischen Schriften aus den 50er bis 70er Jahren, in deren Mittelpunkt die Paradigmen stehen. In diesen kleinen Schriften liegt in äußerst konziser, pointierter Form vor, was nach der Legitimität der Neuzeit von 1966 in den großen Werken der 70er und 80er Jahre ausgearbeitet worden ist. Sie haben nicht nur historische Bedeutung für die frühe Fama des Autors; sie zeigen auch den Kernbestand des freigesetzten »authentischen Potentials«." …mehr

Produktbeschreibung
"Nachdem Blumenbergs frühe Programmschrift von 1960, Paradigmen zu einer Metaphorologie, wieder zugänglich geworden ist (stw 1301), folgt hier das Ensemble der ästhetischen und metaphorologischen Schriften aus den 50er bis 70er Jahren, in deren Mittelpunkt die Paradigmen stehen. In diesen kleinen Schriften liegt in äußerst konziser, pointierter Form vor, was nach der Legitimität der Neuzeit von 1966 in den großen Werken der 70er und 80er Jahre ausgearbeitet worden ist. Sie haben nicht nur historische Bedeutung für die frühe Fama des Autors; sie zeigen auch den Kernbestand des freigesetzten »authentischen Potentials«."
Autorenporträt
Blumenberg, HansHans Blumenberg wurde am 13. Juli 1920 in Lübeck geboren und starb am 28. März 1996 in Altenberge bei Münster. Nach seinem Abitur im Jahr 1939 durfte er keine reguläre Hochschule besuchen. Er galt trotz seiner katholischen Taufe als 'Halbjude'. Folglich studierte Blumenberg zwischen 1939 und 1947 mit Unterbrechungen Philosophie, Germanistik und klassische Philosophie in Paderborn, Frankfurt am Main, Hamburg und Kiel. 1947 wurde Blumenberg mit seiner Dissertation Beiträge zum Problem der Ursprünglichkeit der mittelalterlich-scholastischen Ontologie an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel promoviert. Hier habilitierte er sich 1950 mit der Studie Die ontologische Distanz. Eine Untersuchung über die Krisis der Phänomenologie Husserls. Sein Lehrer während dieser Zeit war Ludwig Landgrebe. Im Jahr 1958 wurde Blumenberg in Hamburg außerordentlicher Professor für Philosophie und 1960 in Gießen ordentlicher Professor für Philosophie. 1965 wechselte er als ordentliche

r Professor für Philosophie nach Bochum und ging im Jahr 1970 an die Westfälische Wilhelms-Universität Münster, wo er 1985 emeritiert wurde. Blumenberg war Mitglied der Akademie der Wissenschaften und der Literatur zu Mainz (seit 1960), des Senats der Deutschen Forschungsgemeinschaft und Mitgründer der 1963 ins Leben gerufenen Forschungsgruppe »Poetik und Hermeneutik«.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 03.09.2001

Zeit für eine Gesamtausgabe

Seit dem Tod des Philosophen Hans Blumenberg im März 1996 ist sein Werk weiter gewachsen. Aus seinem Nachlaß erschienen reizvolle und bedeutende Bücher, deren Publikation der Autor offenbar schon selbst ins Auge gefaßt, für die er Texte beiseite gelegt und Titel erwogen hatte: "Goethe zum Beispiel", "Die Vollzähligkeit der Sterne" und "Die Verführbarkeit des Philosophen", um nur die drei gewichtigsten zu nennen. Die Frage, ob er diese Bücher in dieser Form wirklich veröffentlicht hätte, ist schwer zu beantworten. Soviel scheint sicher: Alle diese Werke hatte er irgendwann einmal zur Veröffentlichung ins Auge gefaßt. Blumenberg plante weit ausgreifend. In seiner nächtlichen Werkstatt in Altenberge war über die Jahre eine Fülle druckreifer Texte entstanden, die nur auf ein Stichwort warteten, um in kurzer Frist zu umfangreichen Büchern zusammenzuwachsen. Nur durch diese Gewohnheit, seinen gesamten Manuskriptschatz publikationsbereit zu halten, läßt sich erklären, warum bei keinem der bisher aus dem Nachlaß veröffentlichten Werke die Frage gestellt werden konnte, ob es denn ein "richtiges" Werk von Hans Blumenberg sei. Aber irgendwann mußte die Reihe der von ihrem Autor schon zu Lebzeiten dem Nachlaß einverleibten Werke einmal enden. Der Zeitpunkt scheint jetzt gekommen. Denn soeben wird nach den "neuen" Blumenbergs die erste Sammlung von Aufsätzen vorgelegt, die seit den fünfziger Jahren in Zeitschriften und Sammelbänden verstreut erschienen sind (Hans Blumenberg: "Ästhetische und metaphorologische Schriften". Auswahl und Nachwort von Anselm Haverkamp. Suhrkamp Verlag, Frankfurt 2001, 400 S., br., 29,90 DM). Es sind keine unbekannten Texte, einige - wie der über "Sokrates und das ,objet ambigu'" - sind zu Recht berühmt geworden und haben schon eine eigene Wirkungsgeschichte hinter sich, nicht zuletzt in dem von Blumenberg mitbegründeten und von ihm dominierten Arbeitskreis "Poetik und Hermeneutik". Hier begegnet man dem akademischen Blumenberg, der sein Projekt einer umfassenden "Metaphorologie" als Konkurrenz zu Begriffsgeschichte und Hermeneutik über viele Jahre vorangetrieben hat, ehe er sich entschloß, seine großen Werke von "Legitimität der Neuzeit" und "Arbeit am Mythos" bis zu "Höhlenausgänge" im Alleingang herauszubringen. Daneben entstanden nun auch kleinere Werke, in denen neue Formen der philosophischen Darstellung erprobt wurden ("Die Sorge geht über den Fluß", "Matthäuspassion") und die immer deutlicher die Grenze zur Literatur überschritten. Weil man als Leser kaum mit all dem Schritt halten konnte, was dieser Autor Jahr für Jahr an Überraschendem herausbrachte, geriet das akademische Werk der fünfziger und sechziger Jahre allmählich aus dem Blick. Seine akademische Rezeption konnte mit dem Interesse des allgemeinen Publikums nicht mehr Schritt halten. Das könnte sich jetzt ändern, wenn der Suhrkamp Verlag sich entschlösse, auch den frühen Blumenberg umfassend zugänglich zu machen. Ob der jetzt erschienene Band mit seiner thematischen Eingrenzung dafür das Muster abgeben kann, mag dahingestellt sein. Aber es wäre nun Zeit, weiter zu blicken und den Plan einer Gesamtausgabe zu entwerfen, in der alles Veröffentlichte und Unveröffentlichte eines Tages sein Unterkommen finden kann. Bei Autoren, die so werkbewußt produzieren wie Hans Blumenberg, empfiehlt es sich, die von ihnen selbst gezogenen Linien als Wegweiser zu nehmen. Eine Ausgabe, die mit dem 1947 erschienenen Aufsatz "Das Recht des Scheins in den menschlichen Ordnungen bei Pascal" beginnen würde, könnte die atemberaubende expansive Bewegung eines Denkens zeigen, das in allen seinen Äußerungen eine einzigartige Stilsicherheit gezeigt hat. Die Entdeckung wäre zu machen, daß ein Autor, der sich gerne okkasioneller Formen bediente, der gerne für Zeitungen schrieb, Beiläufiges nie produziert hat. Alles hatte eine Stelle in einem höchst beweglichen Gedankengeflecht, Ausfälle gab es bei ihm nicht. Dies zu bestätigen und ein großes philosophisches OEuvre sichtbar zu machen, wäre Aufgabe der so wünschenswerten Gesamtausgabe.

HENNING RITTER

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Mit dem vorliegenden Band aus dem Nachlass Blumenbergs setzt sich Henning Ritter in seiner vermeintlichen Rezension eigentlich kaum auseinander. Vielmehr schildert er die Karriere des Philosophen und stellt fest, dass die frühen akademischen Schriften zum großen Teil aus dem Gesichtskreis der Blumenberg-Kenner gefallen sind. Dem kann nun diese Sammlung verstreuter Aufsätze ganz offensichtlich auch nicht abhelfen - denn Henning Ritter fordert nicht weniger als eine Gesamtausgabe. Dafür ist ihm denn auch kein Superlativ zum Lobe Blumenbergs zu schade. Er spricht von der "atemberaubenden expansiven Bewegung" seines Denkens und behauptet, Blumenberg habe "Beiläufiges nie produziert". Die entschiedene logische Schlussfolgerung, Ritter schreibt es noch einmal, damit Suhrkamp es auch wirklich mitkriegt: eine Gesamtausgabe muss her.

© Perlentaucher Medien GmbH