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Leena wird langsam erwachsen. Sie sieht ihre chaotische, liebevolle Familie plötzlich in einem anderen Licht. Und sie verliebt sich. Von ihrer Mutter versucht sie etwas über die Liebe zu erfahren, doch plötzlich ist die Mutter nicht mehr da. Hätte Leena doch bloß mehr mit ihr geredet! Ein in sanften Worten erzählter Roman, der uns sagt, dass zum Glück auch Traurigkeit gehört.

Produktbeschreibung
Leena wird langsam erwachsen. Sie sieht ihre chaotische, liebevolle Familie plötzlich in einem anderen Licht. Und sie verliebt sich. Von ihrer Mutter versucht sie etwas über die Liebe zu erfahren, doch plötzlich ist die Mutter nicht mehr da. Hätte Leena doch bloß mehr mit ihr geredet! Ein in sanften Worten erzählter Roman, der uns sagt, dass zum Glück auch Traurigkeit gehört.
Autorenporträt
Marjaleena Lembcke, geb. 1945 in Kokkola/Finnland, studierte Theaterwissenschaften in Finnland und übersiedelte 1967 nach Deutschland. Von 1972 -75 studierte sie Bildhauerei an der Kunstakademie Münster. Sie ist verheiratet und hat einen Sohn. Heute lebt sie in Greven.
Marjaleena Lembcke schreibt für Kinder und Erwachsene: Gedichte, Geschichten, Kinderromane. Ihre ersten Werke entstanden in finnischer Sprache, inzwischen schreibt sie deutsch. Ihre Bücher wurden vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Österreichischen Kinderbuchpreis 1999. Sie gilt als eine Meisterin der leisen Töne, deren Texte durch ihre Einfühlsamkeit, Leichtigkeit und Intensität bestechen.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 07.10.2000

Die Träume der sechs Kinder im roten Haus
Aus großer Nähe beschrieben: Marjaleena Lembckes neue Familiengeschichte

Marjaleena Lembcke ist im finnischen Kokola geboren, lebt aber seit mehr als dreißig Jahren in Deutschland. Alle ihre Bücher enthalten ein Stück ihrer finnischen Heimat. In ihrem neuesten Werk macht sie uns mit einem kleinen roten Haus vertraut, das vermutlich ihrem Elternhaus ähnelt, und die große Familie, die dort trotz Enge und Armut meist zufrieden und nicht selten sogar glücklich zusammenlebt, ist vielleicht auch der eigenen verwandt. So liebevoll und vertraulich läßt sich nur aus großer Nähe beschreiben. Im Mittelpunkt steht die Mutter der sechsköpfigen Kinderschar, eine fröhliche, großzügige und tatkräftige Frau aus Karelien, "wo man das Leben auch zu genießen weiß". Mann und Kinder lieben sie, und auch die Großmutter, Mummo genannt, weiß, was sie an ihrer klugen Tochter hat.

Leena, die Älteste, erzählt, und anfangs klingt es fast zu schön, um wahr zu sein, so viel Zuneigung, Verständnis und Harmonie, aber auch Witz und sanfter Spott ist unterm Dach dieses Farmhauses versammelt. Es gibt wenig Zank, die Geschwister ergänzen sich aufs glücklichste. Eine Kuh, Schweine, Hühner, Hund und Katze gehören beinahe als Familienmitglieder dazu. Haben Sie nicht alles?, fragen die Kinder, - außer Geld allerdings. Der Vater verdient als Arbeiter nicht genug. Nach Feierabend sammelt er in Restaurants Speisereste für die Schweine. Kein Wunder, daß manche Träume im roten Haus mit dem Satz beginnen: "Wenn ich erst mal reich bin . . ."

Marjaleena Lembcke beschreibt diese kleine Welt in Szenen, die von schlagfertigen Dialogen und komischen Einfällen funkeln. Von Leenas Freundschaft - oder ist es erste Liebe? - zu Mikko erzählt sie verhalten. Der Gefühlswelt eines jungen Mädchens auf der Schwelle zum Erwachsensein kommt sie behutsam nahe. Leena dichtet, und sie möchte alles verstehen, vor allem ihre Mutter.

Doch dann bricht das Unglück herein. Als die Eltern die ersehnte erste gemeinsame Urlaubsreise antreten, verunglücken sie lebensgefährlich. Wochenlang liegen sie im Krankenhaus. Danach ist alles anders. Das Vieh muß verkauft werden, die Ersparnisse sind bald aufgebraucht, der Prozeß um Schadensansprüche wird verloren. Schlimmer aber ist: Die Mutter ist schwermütig geworden und so verändert, daß sich alle Sorgen um sie machen. Um den häuslichen Frieden ist es auch geschehen. Leena fällt viel Verantwortung zu, dabei sollte der Schulabschluß für sie ein Tor in eine selbständige Zukunft öffnen.

Marjaleena Lembcke gelingt es wie auch in ihren vorigen Büchern, Mitgefühl zu wecken. Von Schicksalsschlägen wie dem Tod der Mutter, die einem Zug entgegenläuft, berichtet sie lakonisch, fast wortkarg. Sie überläßt es dem Leser, weiterzudenken und teilzunehmen am Leben der Menschen im roten Haus, die sich gegenseitig zu trösten versuchen. Es ist ein Buch voller Wärme und Weisheit.

MARIA FRISÉ

Marjaleena Lembcke: "Abschied vom roten Haus". Nagel & Kimche, Zürich 2000. 153 S., geb., 24,- DM. Ab 14 J.

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"Ein Buch voller Wärme und Weisheit." (FAZ)