David ist 13 und schon zweimal sitzen geblieben. Er hasst die Schule und wacht deshalb jeden Morgen mit Magenschmerzen auf. Der einzige Ort, an dem er sich wohl fühlt, ist der Schuppen seines Großvaters Léon, wo die beiden stundenlang zusammen basteln. Doch als David wieder einmal von der Schule fliegt, beschließt Opa Léon, dass es für seinen Enkel langsam Zeit wird, erwachsen zu werden. Er weiß, dass David viel mehr kann, als er glaubt - wenn er nur will. Aber plötzlich wird Opa Léon sehr krank und bald steht David vor einer großen Herausforderung ...
Das Hörbuch zu Anna Gavalda: „35 Kilo Hoffnung”
Du musst lernen, von nichts kommt nichts, arbeite endlich, arbeite.” Für viele Familien beginnt am Anfang des Schuljahres wieder der Leistungsstress und die Kinder und Jugendlichen reagieren oft so, wie der zwölfjährige David in dem Hörspiel 35 Kilo Hoffnung: „Ich hasse die Schule, ich hasse sie, es gibt nichts Schlimmeres auf der Welt.” Der Junge steht den Anforderungen der Schule hilflos gegenüber und macht seine Eltern damit wütend und ratlos. „Gut, ich hatte verstanden. Ich würde ja gerne. Das Problem, es gelingt mir nicht. Zu Tausenden von Ärzten haben sie mich geschickt. Ihr Sohn hat ein Konzentrationsproblem. Ich habe keine Probleme, es interessiert mich einfach nicht.” David will mit den Händen arbeiten, praktische Dinge konstruieren, und liebt es, bei seinem Großvater, der ihn als einziger zu verstehen scheint, zu basteln oder mit ihm die Wohnungen von Nachbarn und Freunden zu renovieren.
Dieses Hörspiel mit einem typischen Schulversager als Helden, beruht auf dem Kinderbuch 35 Kilo Hoffnung der französischen Erfolgsautorin Anna Gavalda (Bloomsbury 2004). In der Hörbuchfassung, die deutsch und französisch erscheint, wird durch die Stimmen der Sprecher und die musikalische Untermalung die ausweglose Situation des Jungen noch deutlicher und das Verhalten von Eltern und Lehrern noch bedrohlicher.
Bis David schließlich von der letzten renommierten Schule verwiesen wird, und ihn nur noch das wenig angesehene Vorortgymnasium aufnehmen will, ist er zweimal sitzen geblieben. Er hat sieben Jahre Schulhölle hinter sich, begleitet von den typischen Magenschmerzen jeden Morgen und den Vorhaltungen der Eltern, die ihn als Opfer für ihre endlosen Streitereien benutzen. Nur einmal fand er eine Lehrerin, die ihn verstand, das war in der Vorschule und sie schrieb in sein Zeugnis: „Dieser Junge hat ein Gedächtnis wie ein Sieb, Finger wie eine Fee und ein riesengroßes Herz. Es müsste gelingen, daraus was zu machen.”
Und die Autorin Anna Gavalda gibt David eine Chance. Sie lässt den kindlichen und (erwachsenen) Hörer nicht mit der hoffnungslosen Aussicht auf ein Leben als Versager zurück. Großvater Leon ist die Persönlichkeit, für die der Junge schließlich seine Lethargie und Hoffnungslosigkeit überwindet und wieder anfängt, an sich selbst zu glauben. Er behandelt ihn nicht wie einen Idioten und versichert ihm, dass er neben seinen großen handwerklichen Fähigkeiten auch die Schule meistern kann. Mit diesem Vertrauen nimmt David sein weiteres Schicksal selbst in die Hand. Er sucht sich ein Internat, das seinen Fähigkeiten entgegenkommt und besteht wider Erwarten den schweren Aufnahmentest, auch weil er glaubt, die Nähe des Großvaters zu spüren, der inzwischen krank geworden ist. Dessen burlesk-skurriler Auftritt im Internat, gerade als der Junge wieder den Mut verliert, lässt die Geschichte glücklich enden.
Wie seine literarische Vorlage lebt das Hörbuch aus den starken Gefühlen, die konsequent die Sicht des Jungen spiegeln. Die kindlichen Zuhörer sind davon fasziniert und die Erwachsenen werden herausgefordert. ROSWITHA BUDEUS-BUDDE
ANNA GAVALDA:
35 Kilo Hoffnung. Hörspiel für Kinder. Der Audio Verlag 2005.
2 CD (deutsch
und französisch).
12,95 Euro.
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"Ein ergreifender Jugendroman!" (Focus)
»35 Kilo Hoffnung, das ist etwas, das trägt. Und wir können miterleben, staunen, stolz sein auf die, die Größe beweisen, die wir lesend begleiten.« Ela Wildberger 1000 und 1 Buch 20170901