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Mika hat Angst. Angst vor dem Tod. Dem Tod mit 27. Die Zahl verfolgt ihn, so wie sie die meisten großen Musiker verfolgt hat, die dann zu Mitgliedern des Klub 27 wurden, doch Mika hat nichts mit Musik zu tun. Das Bewusstsein, niemand zu sein, treibt ihn dazu, jemand gewesen sein zu wollen, und er tut alles, um seinen selbst auferlegten Fluch zu erfüllen. Er wird einer der Großen, eine Ikone, lebt ein Leben, das er nicht mehr kontrollieren kann, das unaufhaltsam auf sein Ende zusteuert.
Er wird gewesen sein. Wird dazugehören. Er wird mit 27 sterben.
Er wird gewesen sein. Wird dazugehören. Er wird mit 27 sterben.
Frank, KimKim Frank wird 1982 in Flensburg geboren. Von 1994 - 2002 ist er Sänger und Frontmann der Band «Echt». Seit der Trennung der Band arbeitet er als Schauspieler und Sprecher und veröffentlicht 2007 ein Soloalbum. Kim Frank lebt in Hamburg, fotografiert und dreht Musikvideos. Er ist 27 Jahre alt, als er seinen Debütroman schreibt.
Produktdetails
- rororo Rotfuchs 21577
- Verlag: Rowohlt TB.
- 1. Auflage
- Seitenzahl: 256
- Altersempfehlung: ab 16 Jahren
- Erscheinungstermin: 20. April 2011
- Deutsch
- Abmessung: 210mm x 125mm
- Gewicht: 327g
- ISBN-13: 9783499215773
- ISBN-10: 3499215772
- Artikelnr.: 29839296
Herstellerkennzeichnung
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Freischwimmer im Körpersaft
Kim Franks Bericht aus dem Leben eines Früchtchens
Kim Frank war wohl eines der erstaunlichsten Talente der jüngeren deutschen Popmusik. Mit seiner Gruppe Echt spielte der Sänger 1999, im Alter von siebzehn Jahren, das Album "Freischwimmer" ein, das neben allerlei gekonntem Pop und Soft-Punk das Lied "Du trägst keine Liebe in dir" enthielt, das in seiner Interpretation und mit dem Arrangement auch von Christian Anders hätte sein können, wie Echt überhaupt dem klassischen Siebziger-Schlager nicht ganz fernstanden.
Indes war die Band dann doch nicht mehr als ein Versprechen. Nach drei Platten löste sie sich auf; Kim Frank gab quasi den deutschen Ricky Nelson, spielte anstandslos
Kim Franks Bericht aus dem Leben eines Früchtchens
Kim Frank war wohl eines der erstaunlichsten Talente der jüngeren deutschen Popmusik. Mit seiner Gruppe Echt spielte der Sänger 1999, im Alter von siebzehn Jahren, das Album "Freischwimmer" ein, das neben allerlei gekonntem Pop und Soft-Punk das Lied "Du trägst keine Liebe in dir" enthielt, das in seiner Interpretation und mit dem Arrangement auch von Christian Anders hätte sein können, wie Echt überhaupt dem klassischen Siebziger-Schlager nicht ganz fernstanden.
Indes war die Band dann doch nicht mehr als ein Versprechen. Nach drei Platten löste sie sich auf; Kim Frank gab quasi den deutschen Ricky Nelson, spielte anstandslos
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in dem Leander-Haußmann-Film "NVA" mit und machte dann eine Soloplatte, auf der seine mit Melancholie durchtränkte Unbekümmertheit und Direktheit trotz der nun doch schon etwas enttäuschend verlaufenden Karriere noch nicht nennenswert gelitten hatte.
Nun gibt er den Sven Regener und wartet mit einem Roman auf. Und da muss man leider sagen: So etwas sollte man echten Kerlen überlassen. Mit "27" wagt er sich in den Karpfenteich, der von so popaffinen Hechten wie Nick Hornby oder, aus hiesigen Landen, Benjamin von Stuckrad-Barre schon vor zehn Jahren leer gefressen wurde, so dass die Geschichte um einen modernen, leicht verwahrlosten Taugenichts, der ins Musikgeschäft stolpert, nun doch etwas abgestanden wirkt.
Mika ist achtzehn und hat sich den Floh ins Ohr gesetzt, dass er mit 27 Jahren sterben wird - wie viele Große der Rockgeschichte: der Bluesmusiker Robert Johnson, Brian Jones, Jim Morrison, Jimi Hendrix, Janis Joplin und Kurt Cobain (die Liste füllt anderthalb Seiten). Die an sich reizvolle Idee, die eigene, in diesem Fall nachgeholte Geschmackssozialisation einmal nicht anhand von Platten und Bestenlisten, sondern am in der Tat erstaunlichen Zufall dieser Lebensspanne aufzubereiten, wird allerdings verdorben durch das Missverhältnis zwischen Form und Inhalt: Die testosteronhaltigen, bisweilen auch einfach nur ranzigen Angeberanekdoten um den so lebensgierigen wie todesängstlichen Helden, aus dem plötzlich ein Popidol wird, werden mitgeteilt in einer Sprache, deren seminaristenhafte Ungelenkheit komisch wirkt ("Diese Ängste sind nicht rational, aber für den, der sie hat, nicht mehr wegzudiskutieren.")
Es hätten auch ein paar Nahtoderfahrungen weniger sein dürfen; man hat es ja schon häufiger gehört, dass das Showgeschäft eine aufreibende Sache ist. Und was soll man schließlich von einem Rock-Roman halten, in dem ein gewisser "John Bonhem" (sic) und ein gewisser "Ray Menzerick" (sic) erwähnt werden? Das Lektorat hätte nicht nur etwas von der vielen Körperflüssigkeit, sondern auch Fehler aufwischen müssen, die auch nicht wegzudiskutieren sind.
EDO REENTS
Kim Frank: "27". Roman.
Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek bei Hamburg 2011. 254 S., br., 12,99 [Euro]. Ab 16 J.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Nun gibt er den Sven Regener und wartet mit einem Roman auf. Und da muss man leider sagen: So etwas sollte man echten Kerlen überlassen. Mit "27" wagt er sich in den Karpfenteich, der von so popaffinen Hechten wie Nick Hornby oder, aus hiesigen Landen, Benjamin von Stuckrad-Barre schon vor zehn Jahren leer gefressen wurde, so dass die Geschichte um einen modernen, leicht verwahrlosten Taugenichts, der ins Musikgeschäft stolpert, nun doch etwas abgestanden wirkt.
Mika ist achtzehn und hat sich den Floh ins Ohr gesetzt, dass er mit 27 Jahren sterben wird - wie viele Große der Rockgeschichte: der Bluesmusiker Robert Johnson, Brian Jones, Jim Morrison, Jimi Hendrix, Janis Joplin und Kurt Cobain (die Liste füllt anderthalb Seiten). Die an sich reizvolle Idee, die eigene, in diesem Fall nachgeholte Geschmackssozialisation einmal nicht anhand von Platten und Bestenlisten, sondern am in der Tat erstaunlichen Zufall dieser Lebensspanne aufzubereiten, wird allerdings verdorben durch das Missverhältnis zwischen Form und Inhalt: Die testosteronhaltigen, bisweilen auch einfach nur ranzigen Angeberanekdoten um den so lebensgierigen wie todesängstlichen Helden, aus dem plötzlich ein Popidol wird, werden mitgeteilt in einer Sprache, deren seminaristenhafte Ungelenkheit komisch wirkt ("Diese Ängste sind nicht rational, aber für den, der sie hat, nicht mehr wegzudiskutieren.")
Es hätten auch ein paar Nahtoderfahrungen weniger sein dürfen; man hat es ja schon häufiger gehört, dass das Showgeschäft eine aufreibende Sache ist. Und was soll man schließlich von einem Rock-Roman halten, in dem ein gewisser "John Bonhem" (sic) und ein gewisser "Ray Menzerick" (sic) erwähnt werden? Das Lektorat hätte nicht nur etwas von der vielen Körperflüssigkeit, sondern auch Fehler aufwischen müssen, die auch nicht wegzudiskutieren sind.
EDO REENTS
Kim Frank: "27". Roman.
Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek bei Hamburg 2011. 254 S., br., 12,99 [Euro]. Ab 16 J.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Früher, Ende der Neunziger, war Kim Frank einmal "Echt". Schlagermusik, von Jugendlichen neu aufgetragen. Frank hatte Erfolg mit der Band, der war jedoch nicht von Dauer. Nun taucht der Ex-Sänger aus der Versenkung wieder auf, mit einem Roman, dessen Titel auf das Alter des Autors verweist. Rezensent Edo Reents hat derlei postadoleszente Prosa schon öfter gelesen, oft auch viel besser. Manches scheint ihm unfreiwillig komisch, nichts von besonderem literarischem Wert. Auch das Lektorat, klagt der Rezensent, hat an einigen Stellen versagt.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
Mike hat Angst.
Immer wieder verfolgt ihn die Angst vor dem Tod. Der Tod mit 27 Jahren. Angst vor dem berühmten Klub 27, indem schon Musikgrößen wie Kurt Cobain sind.
Allerdings ist er kein Musiker und hat auch sonst nicht besonders viel mit Musik am Hut. Doch die Angst vor dem …
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Mike hat Angst.
Immer wieder verfolgt ihn die Angst vor dem Tod. Der Tod mit 27 Jahren. Angst vor dem berühmten Klub 27, indem schon Musikgrößen wie Kurt Cobain sind.
Allerdings ist er kein Musiker und hat auch sonst nicht besonders viel mit Musik am Hut. Doch die Angst vor dem Klub 27 lässt ihn nicht los.
Doch bevor Mika stirbt, will er alles dafür tun, zu einer Ikone zu werden, die würdig ist, dem Klub beizutreten.
Er wird ein großer Star, der Sänger einer Band. Alles scheint perfekt zu sein, doch die Angst vor dem Tod lässt ihn nicht los.
Aber kann er auch den Fluch überwinden, mit 27 Jahren zu sterben?
Ich muss mich ja mal outen: Ich habe Echt früher wahnsinnig toll gefunden und besitze auch noch jetzt alle Alben und sogar das Soloalbum von Kim Frank.
Von daher war es natürlich ein absolutes Muss für mich, Kim Franks Debütroman zu lesen. Und ich bin begeistert.
Kim Frank hat mich als Autor doch sehr überrascht. Obwohl die Kurzbeschreibung und die Leseprobe mich schon sehr überzeugt haben, blieb ich dennoch skeptisch.
Dieses Skepsis ist jedoch vollkommen unbegründet.
"27" ist eine perfekte Mischung aus Melancholie, Musik und Tiefgang.
Mikas Gedanken und Ängste werden hier perfekt dargestellt, sodass sich nahezu jeder in den ängstlichen jungen Mann hineinversetzen kann.
Auch in seinen Taten wirkt er sehr authentisch. Zwar ist Mika nicht unbedingt der Typ Mensch, mit dem ich gerne befreundet wäre, aber dennoch konnte er mich gut unterhalten und stellenweise auch zum Nachdenken anregen.
Der Schreibstil ist schlicht, aber durchaus gelungen. Die Sätze sind relativ kurz gehalten und die Geschichte liest sich flüssig. Durch die Melancholie und Mikas Ängsten wurde dieses Buch für mich schnell zum Pageturner und ich konnte es nicht aus den Händen legen. Geschrieben ist die Geschichte in der Ich-Perspektive von Mika.
In einer anderen Rezension habe ich gelesen, dass das Ende angeblich lustlos und ideenlos geschrieben sei. Dem kann ich allerdings nicht wirklich zustimmen. Natürlich bekommt nicht jeder Leser das Ende, dass er sich gern gewünscht hätte, aber dennoch finde ich dieses sehr wohl gut geschrieben und es wird deutlich, wieviele Gedanken sich Kim Frank hierbei gemacht hat.
Passend zur Geschichte ist auch das Cover sehr schlicht gehalten. Abgebildet sind verstorbene Musiker wie Kurt Cobain, die allesamt mit 27 Jahren gestorben sind.
Auch die Kurzbeschreibung ist hier gelungen und gut zusammengefasst. Zwar wird hier schon ein Großteil der Geschichte verraten, allerdings hat mich dies beim Lesen überhaupt nicht gestört.
"27" ist ein gelungenes Debüt, dass ich jederzeit wieder lesen würde. Hier wurde alles richtig gemacht. Weiter so, Kim Frank!
Weniger
Antworten 9 von 10 finden diese Rezension hilfreich
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