Yasmine Galenorns schriftstellerisches Talent steht für mich außer Frage und ich mag ihre Serie um die "Schwestern des Mondes" sehr gerne, daher hatte ich doch einige Erwartungen an ihre neue Serie "Das Dunkle Volk".Die Geschichte beginnt sehr plötzlich und man wird völlig ins Geschehen geworfen. An
sich ist das ja auch nichts schlechtes, jedoch hatte ich hier immer ein großes Fragezeichen im…mehrYasmine Galenorns schriftstellerisches Talent steht für mich außer Frage und ich mag ihre Serie um die "Schwestern des Mondes" sehr gerne, daher hatte ich doch einige Erwartungen an ihre neue Serie "Das Dunkle Volk".Die Geschichte beginnt sehr plötzlich und man wird völlig ins Geschehen geworfen. An sich ist das ja auch nichts schlechtes, jedoch hatte ich hier immer ein großes Fragezeichen im Hinterkopf. Am Anfang wird mit Namen, Titeln und anderen phantastischen Gegebenheiten um sich geworfen und man verliert zuweilen doch den Überblick. Ich hatte zu oft den Eindruck, als wenn ein Vorgängerband fehlen und ich hier einen zweiten oder gar dritten Teil in den Händen halten würde. Es wird schlicht ergreifend zu wenig erklärt, als dass man mit Cicelys Welt wirklich etwas anfangen könnte.Neben dem unzureichend ausgeleuchteten Hintergrund kommt noch die dubiose Vergangenheit der Protagonistin hinzu, die noch fast ein größeres Fragezeichen darstellt. Cicely besitzt zahlreiche Tätowierungen, ein Windelementar und ein tiefes Band mit ihrer Jugendliebe Grieve, deren Herkünfte erst spät, gar nicht oder unzureichend erklärt wurden. Ich meine, wer lässt sich Tätowierungen stechen, ohne zu wissen warum?An sich ist Cicely auch keine besonders aufregende Protagonstin. Auch hier gibt es zu viel: "Du bist die Auserwählte! Du bist die aus der Prophezeiung, Du wirst den Krieg entscheiden!" ... blablabla. Dabei ist sie nicht einmal sonderlich begabt. Außer mit ihrem (ziemlich coolen) Windelementar habe ich sie kaum wirklich zaubern sehen ... Dabei soll die gute doch eine Hexe sein ^^ Auch ihr restliches Verhalten beschränkt sich auf zu viel denken und zu wenig handeln. Abgesehen von Grieve und Cicely mochte ich die restliche Truppe aber sehr gerne. Riannon mit ihrem Freund Leo, Kaylin und Chatter waren mir alle sympathisch, haben dank Cicely und Grieve jedoch kaum eine Chance wirklich zu glänzen.
Auch sprachlich ist es mir zu sehr auf Cicely und die detailgetreue Beschreibung der Landschaft fixiert. Weniger wäre hier wohl mehr gewesen.
Wirkliche Spannung kommt auch nicht auf. Cicely kann zwar viel erzählen, jedoch kaum wirklich etwas zur Handlung beitragen. Auch fehlt in den ersten beiden Dritteln schlicht die Action. Erst zum Ende kommen die Charaktere langsam in die Gänge und treiben den Plot zu einem unglaubwürdigen Finale, das mehr Fragen aufwirft, als beantwortet.
Dieser erste Band hatte in der Grundidee großes Potenzial gehabt, jedoch nichts davon wirklich genutzt. Die Welt wirkt an den Haaren herbeigezogen, die darin mitwirkenden Elemente sind dürftig, den Charakteren fehlt das gewisse Etwas und auch der Schreibstil kann durch Cicely nicht wirklich punkten. Sehr schade. Ob man die Hoffnungen auf den zweiten Band setzen kann, wage ich zu bezweifeln, denn der Karren wurde für mich schon fast schon komplett in den Dreck gefahren.
"Das Dunkle Volk - Mondschein" ist auf keinster Weise etwas besonderes und stolpert von einem Kapitel ins Nächste. Es wird haufenweise Potenzial verschenkt und zu viel in Klischees gebadet. Eine Extra-Portion Kreativität und Einfallsreichtum hätten bei diesem Buch Wunder gewirkt. Yasmine Galenorns Auftakt zur neuen Serie ist für mich bestenfalls Mittelmaß.
Wertung
Story: 2/5
Charaktere: 3/5
Sprache/Schreibstil: 3/5
Emotional: 1,5/5
Endwertung: 2,375
Altersempfehlung: 13+