Während die erste Staffel noch mehr die Studie von William Masters und Virginia Johnson darstellt, stehen bei der zweiten Staffel die persönlichen Beziehungen der Haupt- und Nebendarsteller im Vordergrund. Charaktere, die in der ersten Staffel noch entscheidende Nebenrollen spielten, sind nicht
mehr, bzw. nur noch am Rande da, was der Handlung an sich eine ganz neue Note gibt. Die Zuschauer…mehrWährend die erste Staffel noch mehr die Studie von William Masters und Virginia Johnson darstellt, stehen bei der zweiten Staffel die persönlichen Beziehungen der Haupt- und Nebendarsteller im Vordergrund. Charaktere, die in der ersten Staffel noch entscheidende Nebenrollen spielten, sind nicht mehr, bzw. nur noch am Rande da, was der Handlung an sich eine ganz neue Note gibt. Die Zuschauer erfahren in dieser Staffel etwas über Masters Leben als Kind, wodurch seine Launen und Charakterzüge nachvollziehbarer werden. Auch erfährt man mehr darüber, welch breites Themenspektrum Masters und Johnson mit ihrer Forschung abdeckten, denn hier geht es nicht mehr nur um die körperlichen Reaktionen beim Geschlechtsverkehr, sondern auch darum, welche Krankheitsbilder solche Reaktionen verhindern können. In Bezug auf die Beziehungsgeflechte zwischen den Charakteren erfährt man (insbesondere in der letzten Folge) auch etwas über die Erlebniswelt von Masters Ehefrau, die in der ersten Staffel noch ohne Widerworte die brave Hausfrau mimte.
Die Geschichte wird historisch glaubhaft vermittelt, da auch Ereignisse wie etwa die Reden Martin Luther Kings oder John F. Kennedys in die Handlung einfließen. Auch im Alltag der Protagonisten merkt man, dass bspw. die Rassentrennung Ende der 50er Jahre sehr aktuell war. Die historische Authentizität geht auch so weit, dass Medikamente verordnet werden, die für die damalige Zeit sehr üblich waren. Da haben sich die Macher wirklich Gedanken gemacht, wie man ein entsprechendes Ambiente schaffen kann. Leider sind jedoch die Darstellungen der persönlichen Ansichten und Beziehungen zwischen den Charakteren großenteils frei erfunden, weshalb zwar die perfekte Illusion absoluter Akkuratesse entsteht, man jedoch nicht alles, was Masters und Johnsons Ansichten anbelangt, als historisch korrekt annehmen kann (bspw. die angebliche Ablehnung gegenüber der Elektroschock-Therapie zur "Heilung" von Homosexualität durch Dr. Masters oder die Gründung einer eigenen Klinik, die in der Serie im Jahr 1958 stattzufinden scheint, während sie tatsächlich erst 1974 erfolgte).
Wie schon in der ersten Staffel merkt man allen Schauspielern an, dass sie voll in ihren Charakteren aufgehen, wodurch eine enorme Tiefe der Charaktere und eine hohe Glaubwürdigkeit erzielt werden. Die Bildqualität der DVD ist wirklich gut, auch wenn man natürlich merkt, dass die Auflösung nicht an die einer Blu-Ray heranreicht. Als Ton finde ich bei dieser Serie beide Tonspuren (Englisch und Deutsch) sehr gut umgesetzt. Normalerweise tendiere ich eher zur Originalsprache, aber hier kann ich nur sagen, dass die Synchronisation wirklich gut gelungen ist.