Viele kleine sehenswerte Orte mit abwechslungsreichen Infos werden beschrieben
Es war 2003 das erst zweite Buch von Micheal Müller und für diese mittlerweile vierte Auflage war er wieder selbst unterwegs, um zu sehen, ob und was sich in der Südtoskana verändert hat. Was diesen Südtoskana-Führer
so wirklich gut macht, sind die unscheinbaren Orte und Gegenden, die Müller – auch – beschreibt. Ja,…mehrViele kleine sehenswerte Orte mit abwechslungsreichen Infos werden beschrieben
Es war 2003 das erst zweite Buch von Micheal Müller und für diese mittlerweile vierte Auflage war er wieder selbst unterwegs, um zu sehen, ob und was sich in der Südtoskana verändert hat. Was diesen Südtoskana-Führer so wirklich gut macht, sind die unscheinbaren Orte und Gegenden, die Müller – auch – beschreibt. Ja, ja, natürlich kennt Saturnia und Pitigliano mittlerweile jeder, auch Montalcino seines Weines wegen, dem Brunello. Doch wie steht es mit Murlo oder Bagni di Petriolo?
Im einzigen Hotel von Murlo bin ich schon Anfang der 1990er Jahre gewesen und habe mir das von Müller beschriebene Castello di Murlo angesehen. In Bagni di Petriolo gibt es auch 40 Grad warme Quellen wie bei Saturnia. Murlo und Bagni di Petriolo sind aber deutlich weiter nördlich als Saturnia und so bequemer von Siena oder Chianciano Terme aus erreichbar. Wer nicht baden möchte, findet in diesem nördlichen Teil der Südtoskana aber auch kulturelle Schätze: Monte Oiveto Maggiore, eines der bedeutendsten Benediktinerklöster des Landes oder die Abtei von San Galgano. Einst waren die Mönche dieser heute aufgelassenen Abtei die Bauherren der Stadt Siena gewesen. Heute eine Ruine, von der eine kurze Wanderung zur Cappella di Monte Siepi führt, die nach dem Tod des hl. Galgano errichtet wurde und wo man das wundersame Schwert im Felsen sehen kann.
Das Quecksilbermuseum von Abbadia San Salvatore, der Brunnenturm von Radicofani, die warmen Quellen von Bagni San Felippo, der beschauliche Ort Santa Fiora, der Parco Faunistico del Monte Amiata oder der Kunstgarten von Daniel Spoerri sind Unbekanntheiten aus der Region rund um den Monte Amiato, jenem bis zu rund 1.700 m hohen Gebirgszug im Südosten der Südtoksana, der aus erloschenen Vulkanen besteht. Bei Porto Santo Stefano am Meer weiß Müller zu berichten, dass noch immer rund 30 Fischkutter mit 130 Fischern aufs Meer zum Fangen fahren.
Ja, ich kann sie gar nicht alle aufzählen, die sehenswerten Orte und Landschaften, die Müller in seinem neuen Führer auflistet. Dass das Übernachten auch in „Agriturismi“, also landwirtschaftlichen Betrieben mit Wohnmöglichkeiten, gar nicht mehr so billig ist, zeigen die Preishinweise von Müller, die er auch zu Restaurants gibt. Seine persönlichen Tipps klingen aber oft verlockend wie beispielsweise „La Zaira“ in Chiusi schon nahe an der umbrischen Grenze nahe des Trasimeno Sees. Müller schreibt gut und abwechslungsreich, so weiß ich jetzt auch mehr über Buonconvento an der alten Frankenstraße, bei der Müller von dem alten Pachtsystem der südlichen Toskana erzählt, der Mezzadria.
Zehn Wandervorschläge am Ende des Buches, gutes Bildmaterial und kleine Übersichtsstadtpläne, wo notwendig, viele Details, Öffnungszeiten, Internetlinks und andere hilfreiche Angaben sind auf über 270 Seiten zu finden. Ich habe diesen Führer tatsächlich Seite für Seite gelesen und des Öfteren „aha“ gesagt, weil neu für mich.