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Schwedens momentan erfolgreichster Rock Act hat mit dem 5. Album "Give Me Fire" ein wahres Feuerwerk an Hits am Start und legt somit ihr bisher bestes Album vor! "Dance With somebody", die erste Single, stürmt bereits die deutschen Airplaycharts und wird sich zum Top 3 Hit entwickeln! Darüber hinaus gibt es mit "Gloria" und "Mean Street" 2 weitere Hit Garanten die mit ihrere souligen Attitude direkt aus der Motown Zeit stammen könnten. Produzuiert wurde das Album von den Schwedischen Hip Hop Größen "The Latin Kings" was Mando Diao auch vom ganzen Klangbild eine weitere Stufe nach oben bringt!

Produktbeschreibung
Schwedens momentan erfolgreichster Rock Act hat mit dem 5. Album "Give Me Fire" ein wahres Feuerwerk an Hits am Start und legt somit ihr bisher bestes Album vor! "Dance With somebody", die erste Single, stürmt bereits die deutschen Airplaycharts und wird sich zum Top 3 Hit entwickeln! Darüber hinaus gibt es mit "Gloria" und "Mean Street" 2 weitere Hit Garanten die mit ihrere souligen Attitude direkt aus der Motown Zeit stammen könnten. Produzuiert wurde das Album von den Schwedischen Hip Hop Größen "The Latin Kings" was Mando Diao auch vom ganzen Klangbild eine weitere Stufe nach oben bringt!
Trackliste
CD
1Blue Lining, White Trenchcoat00:04:02
2Dance With Somebody00:05:18
3Gloria00:04:18
4High Heels00:03:49
5Mean Street00:04:32
6Maybe Just Sad00:04:06
7A Decent Life00:01:45
8Give Me Fire00:04:02
9Crystal00:06:11
10Come On Come On00:04:14
11Go Out Tonight00:04:53
12You Got Nothing On Me00:05:07
13The Shining / Give Me Fire (Hidden Track)
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 07.03.2009

Tarantino hört schon nicht mehr hin
Gebt ihnen Feuerschutz, sie wollen jetzt ins Fernsehen: Mando Diao tun harmlos

Der 21. März 2009 wird als historisches Datum in die Musikgeschichte eingehen: An diesem Tag wird der Post-Independent-Rock der nuller Jahre, der 2001 mit den Strokes seinen Siegeszug antrat und seither so verschiedenartige Bands wie Franz Ferdinand oder die Kings Of Leon hervorbrachte, im Musik-Block der großen Samstagabendsause "Wetten, dass ...?" angekommen sein. Als erste Band des erfolgreichen Marktsegments "Gitarrenrock mit kurzer Lederjacke" wird der Status-Quo-Fan Thomas Gottschalk die schwedische Band Mando Diao begrüßen.

Das Quintett aus Borlänge hat jetzt sein fünftes Album "Give Me Fire" veröffentlicht, das direkt von 0 auf 1 in die deutschen Albumcharts einstieg; auch der Single "Dance With Somebody", die sich etliche Wochen im Spitzentrio der Singelcharts hielt, war kaum zu entgehen, sobald man sich in die Nähe eines Radios begab.

Dass die Schweden alle anderen Bands weit hinter sich gelassen haben, ist kaum verwunderlich. Mando Diao waren einfach immer das entscheidende Bisschen eindeutiger und klarer als der Rest. Sie hatten ja auch schließlich bei den Besten gelernt: Die zu Installationen der Herablassung geballten Gesichter ihrer beiden hübschen Sänger Gustaf Norén und Björn Dixgard wiesen sie stets als Schüler des großen Gesichtsexpressionisten Liam Gallagher aus. Auch die Hybris, das eigene Schaffen betreffend, haben sie von den Oasis-Brüdern Gallagher gelernt.

Allerdings ging ihrer Musik bislang diese schwerreiche Bauchigkeit ab, die zuletzt bei Oasis der Wertschätzung oft hinderlich im Weg herumstand. Mando Diao setzen stattdessen auf Midtempo-Sixties-Garagenrock mit leichtem Soul-Anstrich und der Melodieseligkeit einer Britpop-Jukebox. Mit dieser Mischung arbeiteten sie sich kontinuierlich weiter nach oben - vor allem in Deutschland. Einen kleinen Bruch leisteten sie sich lediglich beim letzten Album, einer seltsam verschepperten und psychedelisierten Endsechziger-Nachstellung, mit der sie sich von ihrer Plattenfirma EMI verabschiedeten, die sich weigerte, das ihrer Meinung nach unausgegorene Album international zu veröffentlichen.

Bei ihrer neuen Platte kennt die Band nun endgültig keine falsche Scham mehr. Auf "Give Me Fire" brennt die Beat-Kotelette derart lichterloh, das man sich stellenweise geradezu daran erinnern muss, dass Mando Diao kein wandelnder Sechziger-Jahre-Hit-Explosion-Sampler, sondern eine waschechte jetzige Mädchenband sind. Der Deluxe-Ausgabe des Albums ist folglich auch eine DVD mit Anschauungsmaterial beigelegt - letztlich vermutlich jedoch nur aus einem Grund: um den hohen Preis gegenüber der regulären, schmaler ausgestatteten CD zu rechtfertigen. Einen Mehrwert bringt die DVD nicht.

Bei ähnlich ausgestatteten Wiederveröffentlichungen alter Alben ist das etwas anderes: Es mag faszinierend sein, verwackelte, irgendwo im Archiv verlorengegangene Filmaufnahmen legendärer Sixties-Ikonen zu sehen, auf denen diese in der Blüte ihrer Jugend und in diskussionsbedürftige Kleidung gehüllt beim Einspielen ihrer epochalen Werke zu bestaunen sind.

In diesem Zusammenhang lässt man sich gerne auch betagte Auskunftgeber (Produzenten, befreundete Musiker, greise Plattenfirmenbosse) gefallen, die, in das alte Material hineingeschnitten, über die damaligen Rauschmittelvorlieben der Künstler parlieren oder Allgemeinplätze zum Thema Zeitgeist zum Besten geben. Fünf jungen Popmusikern allerdings ohne jedes Konzept in jedem langweiligen Moment ein Mikrofon unter die Nase zu halten und auch noch den Manager über die Großartigkeit der Gruppe schwadronieren zu lassen nützt jedoch niemandem etwas. Die einzig interessante Information, die man auf der DVD erhält, ist die, dass sich das Album für Björn Dixgard, den deutlich besseren der beiden Sänger, wie ein Tarantino-Film anfühlt. Er meint damit vermutlich den großen akustischen Referenzkosmos des B-Film-Weiterdenkers, er meint die Sechziger, Morricone, Mariachi-Gebläse und Surf-Gitarren; er meint aber auch Disco, Hedonismus und eine diffuse Gefährlichkeit.

Allerdings ist Tarantino auch sonst eine gute Andockstelle: als Metapher für eine retro-eklektische Anbiederung zum Zwecke maximaler Unterhaltung. Denn so deutlich sich Mando Diao auf die Sechziger beziehen - ihre Deutung jener Dekade erinnert auf dem neuen Album stellenweise frappierend daran, wie sich deutsche Komiker und ehemalige Plattenfirmenbosse auf Oliver Geissens "Chartshow"-Sofa an die sechziger Jahre erinnern würden: als großen Beat-Rummelplatz.

Die Hit-Single "Dance With Somebody", ein cleverer, wenngleich nicht besonders guter Song, gibt beispielsweise einen Eindruck davon, wie die ihrer Orgel beraubten Doors als Coverband ihrer selbst in den Achtzigern geklungen hätten. "Gloria", eine sichere Nachfolgesingle, klingt, als wäre Tom Jones bei einem Auftritt im Flamingo Hotel die Hose geplatzt, und bei "Mean Street" wiederum spielt eine deutsche Provinzband nach Skizzen der Kinks einen Schunkelschlager - so hört es sich zumindest an.

Alles auch nur annähernd Gefährliche hat die Band auf "Give Me Fire" aus ihrer Musik verbannt. Das ist nicht schlimm, aber durchaus ein Statement. Und letztlich deutlich mehr Thomas Gottschalk als Quentin Tarantino.

ERIC PFEIL

Mando Diao, Give Me Fire. Vertigo 2525598 (Universal)

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