Nachdem mir Feind nicht ganz so gut gefallen hat, habe ich das Lesen dieses Bandes etwas hinausgezögert und bin mit dementsprechender Skepsis an das Buch herangegangen. Aber ich wollte Autor und Trilogie noch eine Chance geben. Vielleicht würde der Funke ja doch noch überspringen…
Kurz gesagt, es
hat nicht geklappt, was vor allem an der Kritik lag, die ich bereits zum ersten Band äußerte: Der…mehrNachdem mir Feind nicht ganz so gut gefallen hat, habe ich das Lesen dieses Bandes etwas hinausgezögert und bin mit dementsprechender Skepsis an das Buch herangegangen. Aber ich wollte Autor und Trilogie noch eine Chance geben. Vielleicht würde der Funke ja doch noch überspringen…
Kurz gesagt, es hat nicht geklappt, was vor allem an der Kritik lag, die ich bereits zum ersten Band äußerte: Der Auftaktband war in sich abgeschlossen – zu sehr in sich abgeschlossen. Alle Charaktere mit denen man mitfieberte, waren am Ende dahin. Dieses Buch spielt knapp 50 Jahre später und hat einen gänzlich anderen Hauptcharakter und ebensolche Nebencharaktere. So mag zum einen gar kein Gefühl einer Trilogie aufkommen zum anderen, dachte ich anfangs wie müßig, sich nun mit anderen Charakteren auseinanderzusetzen, wenn sie doch eh bald wieder hin sind… Aber da hatte ich den Klappentext für den dritten Band noch nicht gelesen. Nun gut, so war mein Start in dieses Buch etwas arg holprig.
Da Corvus jedoch ein fähiger Autor ist, lässt sich das Buch im Prinzip gut lesen und ich kam doch noch rein. Allerdings waren trotz aller Schreibqualitäten des Autors manche Passagen überflüssig, wie z.B. die in der Bren loszieht, den zweiten König von Tamiod zu erschlagen – der Ausgang war klar und so habe ich diese Passage lediglich quergelesen, verpasst habe ich nichts! Dies ist vor allem tragisch vor dem Hintergrund, dass zwischen den einzelnen – sehr lang geratenen Kapiteln – meist ganze Episoden ausgelassen wurden und die Handlung auf diese Weise manchmal einfach weiter springt. Wieso die Passage mit dem zweiten König dann nicht auch ausgelassen wurde, ist mir schleierhaft. Diese ständigen Auslassungen habe mir gar nicht gefallen, fehlt dem Buch dadurch doch die Tiefe und Entwicklungen vollziehen sich allzu rasant und sie sind zudem starke Atmosphärenkiller. Auch bleiben die Charaktere wieder einmal zu oberflächlich. Sympathien kamen bei mir diesmal gar nicht auf.
Das Finale war ebenfalls abzusehen. Immerhin gibt das Ende dieses Buches einen Ausblick auf den letzten finalen Band. Dennoch bleibt bei mir der Eindruck zurück, dass ich mir die Lektüre des ersten Bandes im Prinzip hätte sparen können und auch dieser hier ist weit von dem entfernt, was ich gern zur Entspannung lese. Ich habe der Trilogie noch eine Chance geben wollen, diese wurde vertan und den letzten Band werde ich nun nicht mehr lesen. Dafür gibt es einfach zu viele (vermeintlich) bessere Bücher, die ich noch lesen muss.
Fazit: Aufgrund des Endes des ersten Bandes, konnte dieses Buch nur schlecht starten, war es doch im Prinzip ein kompletter Neuanfang mit neuen Charakteren. Diese blieben auch noch oberflächlich. Manche Passagen in der Handlung werden vom Autor ausgelassen, andere dagegen beschrieben. Die dadurch entstandenen Sprünge in der Erzählung sind sehr schädlich für die Atmosphäre, so dass mir das Lesen dieses Buches alles andere als Spaß bereitet hat. Dass es dennoch so gut weggekommen ist, sei der Idee und des Schreibstils des Autors zu verdanken. Für mich endet die Trilogie um die Schattenherren mit diesem Band.