Die Verwelkten
„Niemand“ ist tot und John Wayne Cleaver arbeitet mittlerweile in einer Sondereinheit des FBIs, die sich zum Ziel gesetzt haben, alle Dämonen zu vernichten. Mit seinen Kollegen reist John von Stadt zu Stadt, um den Dämonen das Handwerk zu legen, immer mit dabei seine Schulkameradin
Brooke. Diese verfügt über die Erinnerungen von „Niemand“ und unterstützt John und seine Kollegen,…mehrDie Verwelkten
„Niemand“ ist tot und John Wayne Cleaver arbeitet mittlerweile in einer Sondereinheit des FBIs, die sich zum Ziel gesetzt haben, alle Dämonen zu vernichten. Mit seinen Kollegen reist John von Stadt zu Stadt, um den Dämonen das Handwerk zu legen, immer mit dabei seine Schulkameradin Brooke. Diese verfügt über die Erinnerungen von „Niemand“ und unterstützt John und seine Kollegen, allerdings ist Brookes Psyche gestört und sie schwankt immer wieder zwischen Mensch und Dämon. In einer kleinen Stadt stößt das FBI-Team auf einen Serienkiller, der bald schon Kontakt zu John aufnimmt. Die Jagd beginnt, doch je tiefer sich John in die Psyche des Serienkillers hineindenkt, umso schwieriger wird es für ihn zu sehen, auf welcher Seite er eigentlich steht. Und bald werden aus den Jägern die Gejagten.
Scheinbar hat John im vierten Band seinen Platz im Leben gefunden, doch der erste Eindruck täuscht. John fällt es extrem schwer, in einem Team zu arbeiten, durch seine Jugend wird er oft von seinen Kollegen nicht ernst genommen und immer wieder wird er gezwungen, seine selbst gesetzten Regeln zu brechen. Und John weiß nur zu gut, was dies für ihn bedeuten kann.
In bewährter Manier lässt Dan Wells auch im vorliegenden Teil seinen Protagonisten die Geschichte selbst erzählen und entsprechend intensiv und eindringlich werden die Geschehnisse widergegeben. Seine Mordfantasien verfolgen John immer noch, bei jedem einzelnen Teammitglied hat er sich schon genauestens vorgestellt, wie er diese umzubringen gedenkt. Aber John ist dank Marci nun fähig, einen gewissen Grad von Gefühlen zu verspüren, was man gerade in der Beziehung zu Brooke immer wieder feststellt.
Die Story baut sich wieder gewohnt ruhig auf. Man verfolgt Johns Überlegungen, wie er die Dämonen aufspürt, sich in sie hineinversetzt und somit die Möglichkeit findet, diese zu töten. Für die Umsetzung sind die restlichen Teammitglieder zuständig. Doch trotz des ruhigen Aufbaus gelingt es Dan Wells praktisch von der ersten Seite an, hierbei absolut keine Langeweile aufkommen zu lassen, da die Erzählungen von John fesselnd und beklemmend umgesetzt sind. Man spürt förmlich, unter welcher Anspannung John ständig steht, seine eigenen Mordgedanken zu verdrängen und gleichzeitig sich in die Verwelkten hineinzuversetzen, um diese schlussendlich vernichten zu können.
Doch schon bald nimmt die Story wieder extrem Fahrt auf und die Spannung wird regelrecht greifbar. Zumal die Geschichte von Dan Wells abwechslungsreich und zumeist unvorhersehbar angelegt ist. Und die Identität des perfiden, eiskalten, arroganten, selbstsicheren Serienkillers, der sich mit John in Verbindung setzt, bleibt sehr lange im Dunkeln. Doch bald ist klar, dass John hier seinen Meister gefunden zu haben scheint, einem Dämon, welcher der Sondereinheit des FBIs immer mindestens einen Schritt voraus zu sein scheint.
Die Charaktere sind gewohnt detailreich und tiefsinnig beschrieben, wobei der Fokus allein schon durch die Ich-Erzählung auf John liegt. John ist reifer geworden, aus dem introvertierten, gefühllosen, sich an seine Regeln klammernder Junge ist ein reifer, verantwortungsbewusster junger Erwachsener geworden, der seinen Mordphantasien immer noch nicht gänzlich entfliehen kann, es aber immer besser versteht, diese zu bändigen.
Fazit: Der coolste Serienkiller der Welt ist zurück. Spannend, beklemmend, fantasievoll und eindringlich erzählter Fantasy-Thriller.