Die Welt Berith ist vor langer Zeit in viele Bruchstücke, genannt Schollen, zersplittert. Viele haben eine Luft- oder Wasserhülle, und alle Schollen schwimmen im Ätherischen Meer, welches luftarm ist, aber eine Art Flüssigkeit besitzt, in der Lebewesen mit Kiemen atmen können. Mit Schwalltieren kann
man von Scholle zu Scholle reisen.
Der junge Krieger Taramis wird zu einer Scholle gerufen, um…mehrDie Welt Berith ist vor langer Zeit in viele Bruchstücke, genannt Schollen, zersplittert. Viele haben eine Luft- oder Wasserhülle, und alle Schollen schwimmen im Ätherischen Meer, welches luftarm ist, aber eine Art Flüssigkeit besitzt, in der Lebewesen mit Kiemen atmen können. Mit Schwalltieren kann man von Scholle zu Scholle reisen.
Der junge Krieger Taramis wird zu einer Scholle gerufen, um dort ein fürchterliches Monster zu jagen, welches die Bevölkerung in Angst und Schrecken versetzt und schon viele junge Männer getötet oder entführt hat. Taramis bezwingt den Schrecken, doch muss er erkennen, dass dieses lediglich ein Ablenkungsmanöver war: seine Heimatscholle wurde in der Zwischenzeit angegriffen und seine Liebsten in großer Gefahr. Taramis will sie retten, kommt jedoch zu spät und wird von den siegreichen Feuermenschen, die ganz Berith erobern wollen, versklavt. Doch dies sollte sich als der größte Fehler der Feuermenschen herausstellen, denn im Frondienst entdeckt Taramis etwas, womit er das Blatt noch wenden und den blutigen Eroberungsfeldzug der Antische stoppen könnte- falls er denn überlebt…
Aufgrund der völlig neuartigen Weltgestaltung war der Einstieg recht schwierig: in jedem Satz mehrere unbekannte Begriffe vorzufinden stoppt den Lesefluss, und zu Beginn konnte man sich unter Schwalltieren, Schollen und Ätherischen Meer kaum etwas vorstellen.
Taramis war mir auch eher unsympathisch, denn er ist ein Überheld: der jüngste Krieger, aber faktisch unbesiegbar; mit unglaublichen Waffen ausgestattet, giftiges Blut, bei dem ein Tropfen andere Lebewesen tötet; Kiemen und Lungen, so dass er überall atmen kann, und seine Taten sind praktisch schon auf ganz Berith Legende. Viele Bewohner haben eine magische Fähigkeiten, Taramis hat gleich vier, und was für welche… Charakterlich wurde er eher stur und störrisch dargestellt, doch wirkte er manchmal eher wie ein bockiges Kind, was wiederum nicht so gut zu seiner sonstigen Charakterisierung passte. Außerdem reden alle Charaktere recht geschwollen, auch innerhalb des engsten Freundeskreises, was zu teilweise arg gestelzten Dialogen führte. Gerade zu Beginn ist die Geschichte auch vorhersehbar: der Held gewinnt den Zweikampf, verliert alles und muss die Welt retten…
Aber ab dieser Stelle nahm die Geschichte auch eine Wende. Ich hatte den Eindruck, der Autor hatte die Handlung ab der Sklaverei fest im Kopf, aber wusste nicht so ganz, wie er den Leser hinführen sollte. Man muss ihm allerdings zu Gute halten, dass er praktisch das Rad neu erfunden hat: die Welt Berith und die allermeisten seiner Bewohner sind absolut neu und einzigartig, und sobald man sich erst einmal richtig in die Geschichte eingelesen hatte (was zwar ein bisschen dauert, sich schlussendlich aber lohnt), wird man immer und immer wieder von neuartigen Wesen und Schöpfungen überrascht. Irgendwann wurde auch Taramis symphatischer, da er durchaus auch Fehler hat und macht und nicht ganz so unbesiegbar ist, wie es zu Beginn scheint. Die Verfolgungsjagden im späteren Teil waren sehr spannend und plastisch dargestellt; weder die Charaktere noch der Leser wussten, wer Freund oder Feind ist, wem man noch trauen kann und was überhaupt die Hintergründe der ganzen Invasion ist. Nach und nach deckt sich vieles auf, wobei man sich auch auf ziemliche Überraschungen gefasst machen muss. Insgesamt hat mir das Buch gefallen, die Handlung liegt eben außerhalb des Mainstream und ist völlig vampir- und elfenfrei ;). Dafür gibt es riesige Schildkröten und Ätherschlangen, eine völlig neue Welt und eine durchaus faszinierende Handlung.