Vorsicht! Die nachfolgende Rezension enthält Spoiler!
Deadline konnte mich anfangs leider nicht so fesseln, wie der Vorgängerband Feed.
Es wird wahnsinnig viel geredet und erzählt und bei vielem hat man das Gefühl, das Gesagte schon zu kennen. Auch spielt der medizinische Aspekt von
Kellis-Amberlee eine tragende Rolle. Obwohl ich biologisch sehr interessiert bin, war es mir stellenweise dann…mehrVorsicht! Die nachfolgende Rezension enthält Spoiler!
Deadline konnte mich anfangs leider nicht so fesseln, wie der Vorgängerband Feed.
Es wird wahnsinnig viel geredet und erzählt und bei vielem hat man das Gefühl, das Gesagte schon zu kennen. Auch spielt der medizinische Aspekt von Kellis-Amberlee eine tragende Rolle. Obwohl ich biologisch sehr interessiert bin, war es mir stellenweise dann doch zu viel des Guten, vor allem, wenn parallel dazu nicht viel passiert. Bis zur Hälfte des Buches wusste ich nicht einmal wirklich, was das Ganze überhaupt sollte. Klar, Shaun und co. wollten ihre Schlagzeile haben, auch wenn diese im Verlauf des Buches stark in den Hintergrund rückt. Das Buch schwankt von eiskaltem Journalismus zum knallharten Überleben um.
Zudem ging mir Shaun zu fast jedem Zeitpunkt im Buch auf die Nerven. Er wird einfach nicht müde, in jedem Kapitel über George zu reden, mit ihr zu reden und ihren Verlust ausreichend zu erörtern. Es irgendwie traurig, dass George immer noch die wichtigen Entscheidungen trifft, und nicht Shaun und das, obwohl sie nur eine Stimme in seinem Kopf ist. Shaun kann als Protagonist einfach nicht an George und ihre Erzählweise heranreichen. Ihr hat man die knallharte Journalistin abkaufen können, Shaun allerdings nicht. Von den Nebencharakteren sieht man auch verhältnismäßig wenig, obwohl sie fast immer zu geben sind. Besonders gelungen fande ich (wie schon im ersten Band) die Blogbeiträge der anderen Teammitglieder, wie Becks, Alaric oder Maggie, die zu jedem Kapitelende erscheinen.
Am Schreibstil gibt es nichts zu meckern, außer der Tatsache, dass er viel zu sehr auf Shaun fixiert ist. George hat mir als Erzählerin sehr viel besser gefallen. Shaun als zweiten Hauptcharakter hinter George hätte ich unschlagbar gefunden, aber er allein schafft es eben nicht, mich voll auf seine Seite zu ziehen.
Die erste Hälfte hat mich einiges an Nerven gekostet. Es ist viel zu wenig passiert, um für die medizinischen Plauderkapitel zu entschädigen, zudem man anfangs mit dem Fachjargon dann doch etwas überfordert ist.
Allerdings kommt dann das letzte Drittel und macht (fast) alles wieder wett. Das Buch fährt buchstäblich von 0 auf 100! Die ganze Geschichte erlebt wieder eine 180-Grad Wendung der extraklasse! Super! Und vom Cliffhanger will ich erst gar nicht anfangen, obwohl ich nicht so recht weiß, was jetzt eigentlich noch kommen könnte ...
Deadline ist ein Folgeband, der für mich sehr viel zäher und im direkten Vergleich auch weniger spannend gewesen ist. Mit Shaun als Protagonisten konnte ich mich nicht so richtig anfreunden und auch die Story hatte einige, inhaltliche Durststrecken, die erst zum Ende hin richtig überzeugen konnte.
Allerdings schafft es Mira Grant wieder einmal, einen nach der Fortsetzung lechzen zu lassen. Deadline konnte mich trotz seiner Schwächen überzeugen und für Fans des ersten Bandes ist das Buch ein klares Muss! Januar 2013 mögest du schnell kommen!
Wertung
Story: 3,5/5
Charaktere: 3/5
Sprache/Schreibstil: 4/5
Emotional: 3,5/5
Endwertung: 3,5/5
Altersempfehlung: 16 Jahre