Der historische Roman „Die Sehnsucht der Krähentochter“ ist der zweite Band der „Krähentochter“-Trilogie von Oliver Becker, der selbst im Schwarzwald aufwuchs, wo das Buch unter anderem spielt. Dass es sich hier um den zweiten Teil handelt, ist meiner Meinung nach kein Problem. Auch ich habe den
Vorgängerband noch nicht gelesen und mir gelang der Einstieg in die Handlung…mehrDer historische Roman „Die Sehnsucht der Krähentochter“ ist der zweite Band der „Krähentochter“-Trilogie von Oliver Becker, der selbst im Schwarzwald aufwuchs, wo das Buch unter anderem spielt. Dass es sich hier um den zweiten Teil handelt, ist meiner Meinung nach kein Problem. Auch ich habe den Vorgängerband noch nicht gelesen und mir gelang der Einstieg in die Handlung problemlos.
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Hauptperson ist Bernina, die „Krähentochter“. Ihre Mutter wird die „Krähenfrau“ genannt, weil sie über besondere Heilkräfte verfügen soll. Bernina ist mit Anselmo, der zuvor als Gaukler durch die Orte zog, verheiratet und sie leben zusammen auf dem Petersthal-Hof in Teichdorf im Schwarzwald. Doch bereits zu Beginn des Buches merkt man, dass es sich nicht um eine friedliche Dorfidylle handelt. Der Roman spielt um das Jahr 1640 herum, zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges. Im Dorf gewinnen spanische Söldnertruppen immer mehr an Macht, die die Dorfbewohner eigentlich vor dem näherkommenden französischen Heer schützen sollten, nun aber die Menschen unterdrücken und quälen. Zudem kommt es immer wieder zu Hexenverbrennungen und auch Bernina gerät mehr und mehr in Gefahr, besonders als auch noch ihre Mutter verbrannt wird und ihr Ehemann unter recht mysteriösen Umständen verschwindet. Ihr stehen sehr abenteuerliche Zeiten und große Herausforderungen bevor, über die ich hier nun aber noch nicht mehr verraten will.
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Mir hat das Buch gut gefallen. Bernina, die Protagonistin, ist eine starke, selbstbewusste und für die damalige Zeit wohl recht ungewöhnliche junge Frau, die sich aber auch oft sehr mitfühlend verhält und Gefühle zeigt, was sie mir sehr sympathisch macht und was dazu führte, dass ich beim Lesen richten mit ihr gelitten habe. Auch die weiteren Hauptpersonen fand ich gut und vielschichtig gezeichnet. Der Schreibstil ist flüssig und anschaulich zugleich, so kann man als Leser recht gut in die beschriebene Zeit eintauchen und sich in die Situationen hineinversetzen. Man erfährt auch viel über die Lebensumstände damals und die vielen Grausamkeiten, die der Dreißigjährige Krieg für die einfachen Menschen mit sich brachte. Es gibt unterschiedliche Nebenhandlungen, die für Spannung sorgen und es kommt auch immer wieder zu überraschenden Wendungen. So fiel es mir schwer, das Buch aus der Hand zu legen und ich habe es fast an einem Tag zu Ende gelesen. Ich freue mich schon auf den dritten Band der Reihe „Die Entscheidung der Krähentocher“, der noch in diesem Monat erscheint.