Heutzutage ist es unvorstellbar, dass man jemanden heiraten soll, den man nicht liebt. Es ist ein alltagsfernes Thema, vergewaltig zu werden. In unserer Zeit ist es dem Großteil der Bevölkerung fremd, sich jemanden für Geld hinzugeben. Im 15 Jahrhundert, sah es mit solchen Dingen und Ansichten ganz
anders aus. Iny Lorentz entführt den Leser mit ihrem Roman ,,Die Wanderhure’’ in eine längst…mehrHeutzutage ist es unvorstellbar, dass man jemanden heiraten soll, den man nicht liebt. Es ist ein alltagsfernes Thema, vergewaltig zu werden. In unserer Zeit ist es dem Großteil der Bevölkerung fremd, sich jemanden für Geld hinzugeben. Im 15 Jahrhundert, sah es mit solchen Dingen und Ansichten ganz anders aus. Iny Lorentz entführt den Leser mit ihrem Roman ,,Die Wanderhure’’ in eine längst vergangene und grausame Vergangenheit. Die gottesfürchtige und tugendhafte Marie soll mit dem Graf Ruppert verheiratet werden. Was zu damaligen Zeiten für andere bürgerliche Mädchen der Größte Gewinn bedeutet hätte, ist für die junge Marie ein Fluch. Ein Fluch der einen intriganten Mann mit sich bringen wird. Ein Ehemann so kaltblütig, dass es über Leichen geht und Marie an den Pranger bringt. Letzten Endes bleiben der jungen Frau nur noch die Optionen des Selbstmordes oder der eigenständige Gelderwerb als Wanderhure. Marie gehorcht ihrem natürlichen Instinkt und verlässt Konstanz, um sich mit anderen Freudenmädchen durch die Welt zu schlagen. Gezielt schlägt sie ihren Weg ein, um sich an den Menschen zu rächen, die ihr ihr Leben zerstört haben.
Die bekannte Autorin baut dem Leser, mit ihrem auf wohl recherchierten Fakten beruhenden Buch, eine Welt vor Augen. Eine Welt so grausam, und realistisch, wie sie wirklich gewesen sein muss. Die Vergangenheitsreise auf die man sich begibt, ist so unglaublich und packend, wie sie nur ein wirklicher Horrortrip sein kann. Wenn man die Augen schließt und sich in eine Person versetzten kann, die einen Selbst so fern und doch nah ist, sollte man dieses Buch lesen.