Etwas erschrocken war ich schon, weil der Autor in meinen Augen etwas dick aufgetragen hat. Auf der Webseite zum Krimi kann man über und von dem Autor selbst folgendes lesen: „man liest im Strandkorb irgendeinen Krimi, der einen nicht fesseln will. Man ist versucht, nur noch die letzten drei Seiten
zu lesen, doch selbst den Ausgang vermutet man schon.
Warum kann man wenigstens nicht einmal im…mehrEtwas erschrocken war ich schon, weil der Autor in meinen Augen etwas dick aufgetragen hat. Auf der Webseite zum Krimi kann man über und von dem Autor selbst folgendes lesen: „man liest im Strandkorb irgendeinen Krimi, der einen nicht fesseln will. Man ist versucht, nur noch die letzten drei Seiten zu lesen, doch selbst den Ausgang vermutet man schon.
Warum kann man wenigstens nicht einmal im Urlaub spannend unterhalten werden? Nein, dieser Krimi war todlangweilig. An diesem wunderschönen Tag auf dem Sand von St. Peter-Ording traf ich zunächst die weise Entscheidung, brav weiter zu lesen, damit mir der Tag am Strand nicht zu lang wurde. Doch bei fortschreitender Lektüre wurde es immer klarer: Man musste beginnen, selbst zu schreiben, um es besser zu machen.“
Die erste Frage, die sich mir stellte: Warum hat Kurt Geisler es denn dann nicht besser gemacht? Beim Lesen seines Krimis habe ich mich jedenfalls gefühlt wie er, als er im Strandkorb saß. Allein die Tatsache, dass Frühpensionär Helge Stuhr dem Kommissar Hansen rein zufällig im Urlaub über den Weg läuft und dieser ihn gleich in die laufenden Ermittlungen einweiht und Stuhr auch noch als verdeckter Ermittler fungiert, ist doch hanebüchen. Das war schon mein erster leichter Dämpfer. Leider wurde es anstatt besser nur noch schlimmer im Hinblick auf die groben Schnitzer in der Geschichte. Logikfehler und ein doppelter Absatz rücken das Lektorat diesmal in ein ganz schlechtes Licht. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir die Flugzeugszene. Dort ist vor Abflug die ganze Zeit die Rede von einer zierlichen Frau, deren Name aber nicht erwähnt wird. Auf Seite 69 heißt es plötzlich: „Jedenfalls strebte niemand zu dem Fahrzeug mit dem Aufkleber der Langen Anna, folglich musste es Frau Rasmussen gehören.“ So so, Frau Rasmussen – und wer bitte ist Frau Rasmussen? Stuhr, der Träger dieser Gedanken ist, weiß nämlich noch gar nicht, dass die zierliche Frau neben ihm auf den Namen Rasmussen hört. Dieses wird auch erst auf Seite 87 publik – dort nämlich überreicht ihm die Dame eine Visitenkarte, von der er erst entnehmen kann, dass sie mit Namen Rasmussen heißt.
Ein weiterer Patzer unterläuft dem Autor, indem ein Fluggast das Flugzeug noch vor dem Start panisch verlässt. Nach der Landung verlässt besagter Fluggast jedoch in aller Ruhe den Flieger. Auch dies rutscht wieder durchs Lektorat. Das Schlimme ist - auf der Website zum Buch schreibt der Autor: „Viele unterschiedliche Facetten aus allen Lebensbereichen müssen auf Papier an passenden Handlungsorten zusammengeführt werden. Dabei sind Fehler zu vermeiden, damit die notgedrungen gestrenge, aber ausgesprochen gute und gerechte Lektorin im Gmeiner-Verlag nicht den Geduldsfaden verliert. Letztendlich möchte ich nicht, dass sich in meinem nächsten Urlaub andere Feriengäste im Strandkorb nebenan über mein Buch Bädersterben ärgern.“
Es tut mir leid, dieses sagen zu müssen, aber genau das habe ich getan. Ich vergebe diesmal nur einen Stern und hoffe, dass der Autor den nächsten Roman genauso interessant gestaltet wie besagte Webseite. (http://www.baedersterben.de)