Jorina, Dany und Leonie schaffen es, sich trotz herrlichem Wetter und eigenem Pool zu langweilen. Ihr normaler Alltag ödet sie an und so entschließen sie sich spontan, sich mit dem neuen Gärtner zu amüsieren und zwar auf ihre Art und Weise. Der junge Mann ist ihren Attacken gegenüber wehrlos
ausgesetzt, wie schon so viele andere Personen vor ihm. Doch plötzlich wendet sich das Blatt und die drei…mehrJorina, Dany und Leonie schaffen es, sich trotz herrlichem Wetter und eigenem Pool zu langweilen. Ihr normaler Alltag ödet sie an und so entschließen sie sich spontan, sich mit dem neuen Gärtner zu amüsieren und zwar auf ihre Art und Weise. Der junge Mann ist ihren Attacken gegenüber wehrlos ausgesetzt, wie schon so viele andere Personen vor ihm. Doch plötzlich wendet sich das Blatt und die drei Mädchen werden Opfer von Cybermobbing. Im Internet kündigt jemand an ihre intimsten Geheimnisse bekannt zu geben und die Community lechzt genüsslich danach, es Jorina, Dany und Leonie heimzuzahlen.
Alice Gabathuler hat bereits etliche Jugendthriller im Thienemann Verlag veröffentlicht. Für mich war "Matchbox Boy" aber der erste Roman der Autorin, den ich gelesen habe. Zunächst hat mich das Cover begeistern können. "Matches" sind Streichhölzer und somit passt die gewählte Illustration von verbrannten Streichhölzern perfekt zum Titel und beim Lesen erfährt man auch die Bedeutung hinter dem "Matchbox Boy".
Cybermobbing als Thema eines Jugendromans ist nicht ganz neu, aber heutzutage leider immer noch sehr brisant und Gabathuler ist es gelungen diese Thematik auf eine sehr spannende Weise zu präsentieren. Die drei Mädchen werden sehr schnell von der Täter- in die Opferrolle gezwängt und wissen nicht, wie sie dieses gefährliche Spiel beenden können. Ein Unbekannter lässt andere im Internet abstimmen, wessen Geheimnisse aufgedeckt werden sollen und ob es eine Bestrafung für diese Verfehlungen folgen soll. Die Leser der Webseite werden schnell zu einer wilden Meute, die nicht mehr zwischen Gut und Böse, zwischen Richtig und Falsch unterscheiden kann, bis die Situation schlussendlich eskaliert.
"Ich verkroch mich in mein Bett. Es nutzte nichts. Das Internet kennt keine Rückzugshöhlen, nicht einmal Schützengräben." (Seite 98)
Der Roman hat alles, was ein Psychothriller braucht. Eine interessante Story; Charaktere, die eine schwierige Situation durchleben; ein spannender Erzählstil und ein gut durchdachtes Motiv. Ich mag Gabathulers Schreibstil, der ein flüssiges Lesen ermöglicht, aber darauf verzichtet alles haarklein zu beschreiben und dem Leser somit eigene Gedanken erlaubt. Der Roman spielt abwechselnd in der Gegenwart und in der Vergangenheit. So erfährt der Leser nach und nach, wie die Figuren in die gegenwärtige Lage gekommen sind, wie sich das Ganze entwickelt hat und welches Folgen das Cybermobbing besitzt. Der Roman besitzt keine Längen, vermag zu fesseln und spricht den Leser emotional an. Des Öfteren fragt man sich beim Lesen, auf wessen Seite man steht, wen man verstehen kann, ob man für den Täter oder für die Opfer ist, ob Täter zu Opfern wurden und ob dieses die damit verbundenen Gefühle verändert.
Fazit: Ein Buch, welches auch sehr gut in Schulklassen gelesen werden könnte und stets interessant, aber nie mit erhobenem Zeigefinger über die Folgen von Cybermobbing berichtet.
Broschiert: 288 Seiten
Verlag: Thienemann Verlag; Auflage: 1. (27. September 2012)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3522201590
ISBN-13: 978-3522201599
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 - 17 Jahre