Johanna Lindsey nicht in Höchstform!
Kurzbeschreibung: siehe die Zusammenfassung von buecher.de.
Von Johanna Lindsey habe ich schon um die 25 Bücher gelesen – und die meisten mit großer Freude. Deshalb war ich sehr gespannt auf ihren neuen Roman und habe ihn sofort nach Erscheinung
gekauft.
Ophelia, die Heldin ist zickig, aufbrausend, hochnäsig und gehässig, was damit erklärt wird, daß…mehrJohanna Lindsey nicht in Höchstform!
Kurzbeschreibung: siehe die Zusammenfassung von buecher.de.
Von Johanna Lindsey habe ich schon um die 25 Bücher gelesen – und die meisten mit großer Freude. Deshalb war ich sehr gespannt auf ihren neuen Roman und habe ihn sofort nach Erscheinung gekauft.
Ophelia, die Heldin ist zickig, aufbrausend, hochnäsig und gehässig, was damit erklärt wird, daß sie außergewöhnlich schön ist – ihre Nähe wird lediglich nur aus diesem Grund gesucht, um sich in der Sonne ihrer großen Beliebtheit bei männlichen Heiratskandidaten zu sonnen – und weil „ihr Papa sie nicht liebt hat“, sondern nur ihre Schönheit benutzt, um seinen gesellschaftlichen Stand zu verbessern.
Raphael, der Held hält sich für etwas ganz Besonderes – sein Vater ist schließlich ein Herzog – und beschließt, der Dame eine Lektion zu erteilen und ihr gute Manieren beizubringen – und dies natürlich nur aus „nächsten Liebe“, in Wirklichkeit steckt eine Wette mit einem Freund dahinter.
Kurz entschlossen entführt er Ophelia auf sein abgeschiednes Landgut, mit einer seiner Tanten als Anstandsdame, und dort will er ihr ihre schlechten Gewohnheiten, ständig in die Luft zu gehen, Lügen zu verbreiten, Rachgedanken nachzugehen, usw. abgewöhnen. Seine Methoden sind mehr als zweifelhaft, seine Art, die junge Frau zu behandeln ziemlich beschämend, wenn man bedenkt, daß er selbst kein Engel ist und daß sein Benehmen auch nicht frei von Flegelhaftigkeit und Lügen ist (z.B. hat er Ophelias Eltern in dem Glauben gelassen, daß Ophelia und er sich bei seinen Eltern aufhalten und nicht auf seinem abgelegenen Anwesen, ihr hatte er nicht verraten, daß er sie nicht nach London führen würde, sondern eben in die Abgeschiedenheit, usw.). Schließlich verführt er sie noch und denkt gar nicht daran, sie zu heiraten.
Die ganze Geschichte fand ich nicht begeisternd (ich weiß, alles Geschmackssache!). Sie ist einfach zu unglaublich (z.B.: Glaubt Raphael tatsächlich, daß die Königin der Debütantinnen eine Woche lang von London fern bleiben kann, ohne daß Gerüchte entstehen? Um so mehr, als er zu den für die heiratswütigen Damen begehrtesten Junggesellen gehört!) Es fehlt ihr an Spannung. Man muss Seite 340 abwarten (das Buch zählt 367 Seiten!), damit endlich richtig Bewegung in die Erzählung kommt – und dann wird die Geschichte zu guter Letzt wirklich schön, ganz nach Johanna Lindsey Art – leider ein bisschen spät!
Die beiden Helden waren mir leider nicht sehr sympathisch, die Spannung und auch den Witz, die z.B. die meisten Bücher aus der Malory-Reihe so angenehm und so leicht zu lesen machten, habe ich vermisst. Die Übersetzung fand ich teilweise auch etwas schwach (nur ein winziges Beispiel: S. 286: „die Kunde... kundzutun“ oder das Wort „Deflorierung“ in einem Roman, der in einer ziemlich sittenstrengen Zeit spielt, recht unpassend) – was sicherlich einen Einfluss auf die Erzählung ausübt.
Deshalb nur 3 Punkte – aber, wie gesagt: „Alles Geschmackssache“ und aus diesem Grund wünsche ich anderen Lesern und Leserinnen mehr Freude mit Ophelia und Raphael.