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Was gibt es für einen Polizisten auf einer kleinen griechischen Inseln schon zu tun? Ein paar Nacktbader verwarnen, die klapprigsten Autos aus dem Verkehr ziehen, ansonsten Sonne und Meer. Dumm nur, dass ihn keiner ernst nimmt, den Polizeianfänger Leonidas. Wer wird sich von einem Neuling belehren lassen, wo doch alle nur tun, was sie schon immer getan haben? Als in dieser Idylle eine Leiche gefunden wird, ist sich Leonidas sicher, dass sein großer Tag gekommen ist. Endlich die lang ersehnte Chance, den Kommissar in ihm unter Beweis zu stellen. Angeliki, das schönste Mädchen der Insel und…mehr

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Produktbeschreibung
Was gibt es für einen Polizisten auf einer kleinen griechischen Inseln schon zu tun? Ein paar Nacktbader verwarnen, die klapprigsten Autos aus dem Verkehr ziehen, ansonsten Sonne und Meer. Dumm nur, dass ihn keiner ernst nimmt, den Polizeianfänger Leonidas. Wer wird sich von einem Neuling belehren lassen, wo doch alle nur tun, was sie schon immer getan haben?
Als in dieser Idylle eine Leiche gefunden wird, ist sich Leonidas sicher, dass sein großer Tag gekommen ist. Endlich die lang ersehnte Chance, den Kommissar in ihm unter Beweis zu stellen. Angeliki, das schönste Mädchen der Insel und inzwischen Fernsehstar in Athen, taucht überraschend wieder auf und ist neben ihm die Einzige, die sich für den Fall interessiert.
Doch die eingeschworene Dorfgemeinschaft will von einem Verbrechen nichts wissen. Als dann plötzlich doch jeder eine eigene Version des Tathergangs aus dem Hut zaubert, wird Leonidas misstrauisch.... Bis über beide Ohren verliebt stürzt er sich in sein größtes Abenteuer - und stößt auf ein paar Schuhe, einen Becher Milchreis, ein geheimnisvolles Fotoalbum und jede Menge Erdbeereis.

Bonusmaterial

Making-of, geschnittene Szenen, Interview.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 10.08.2024

Ruhe auf Griechisch

Die Komödie "Kleine Verbrechen" des griechischen Regisseurs Christos Georgiou kam vor fünfzehn Jahren in die deutschen Kinos. Das ist natürlich schon eine Weile her, aber dann doch nicht ganz so weit weg, wie dieser Film wirkt, wenn man ihn heute schaut. Er erzählt von Leonidas (Aris Servetalis), einem jungen, trotteligen Polizisten auf der kleinen griechischen Insel Thirasia. Das Leben dort ist so ereignislos und unspektakulär, dass Leonidas, der eigentlich keine Aufgaben hat, außer hin und wieder ein paar Nacktbader zu ermahnen oder Verkehrsdelikte auf den autoarmen Straßen zu verfolgen, seit Langem von einer Versetzung nach Athen träumt.

Dann überschlagen sich - zumindest für Inselstandards - die Ereignisse. Zacharias (Antonis Katsaris), ein älterer, offenbar trinkfreudiger Dorfbewohner, stürzt einen Abhang hinab und stirbt. Leonidas wittert seine Chance, sich vor den Inselbewohnern, die ihn bisher nie so richtig ernst nehmen wollten, zu beweisen: War das etwa Mord? Durch einen der Insulaner? Oder gar ausländische Geheimdienste?

Bis der Dorfpolizist das zum Ende des Films entschlüsselt hat, wird Zacharias im Rückblick zahlreiche Male die Mauer herabstürzen, taumeln, springen, erfasst vom Strahl einer Wasserpistole, von Nachtsichtgeräten oder dem Wunsch, der ganzen Inselödnis ein Ende zu setzen. Und weil in einer echten Sommerkomödie die Romantik nicht fehlen darf, kehrt auch noch Angeliki (Vicky Papadopoulou), Tochter des Verstorbenen und inzwischen gefeierter Star des griechischen Frühstücksfernsehens, auf die Insel zurück, verliebt sich in Leonidas und hilft ihm, die Wahrheit herauszufinden.

Die ist, wie so oft, komplexer, als sie auf den ersten Blick scheint. Denn Zacharias war nicht nur ein alter Trunkenbold, sondern früher ein gefeierter Fußballer, der dem ganzen Dorf Hoffnung auf ein bisschen Ruhm und Weltläufigkeit schenkte, eine Hoffnung, die seine Tochter Angeliki nun mit ihren Fernsehauftritten erfüllt.

Zugegeben: Der glaubwürdigste Plot ist das nicht (besonders, dass eine lässige, kluge Frau wie Angeliki sich einen wie Leonidas aussuchen würde, kauft man der Geschichte nicht so ganz ab), aber um den geht es auch gar nicht. "Kleine Verbrechen" ist ein Film, um von Langsamkeit und Langeweile zu träumen. Von beinahe menschenleeren Mittelmeerinseln, auf denen die Bewohner nicht gegen Massentourismus protestieren, sondern eigentlich gern ein bisschen mehr davon hätten, von Zeiten, in denen die Tage endlos schienen und das Fernsehen noch ein Medium war, auf das sich alle einigen konnten.

Die Entwicklungen der Zukunft klingen in "Kleine Verbrechen" zwar schon an - doch fünfzehn Jahre später wirkt die Hotelanlage mit Wasserrutsche, von der die geldgierige Ärztin und Gemeinderätin Victoria (Vangelio Andreadaki) träumt, regelrecht harmlos gegen Kreuzfahrtschiffe und ganze Wohnorte, die nur noch aus Tourishops und Airbnbs bestehen.

So langsam und bedächtig wie das Inselleben auf Thirasia ist auch der Film. Die aus heutiger Sicht kurzen 85 Minuten dehnen sich, wenn die Kamera mit wenigen Schnitten den Figuren folgt, während diese in der Dorfkneipe (die, wie sollte es anders sein, Oase heißt) Sirtaki tanzen oder mit klapprigen, langsamen Gefährten über die leeren Straßen der Insel gurken. Alles ist weit, nichts anderes zu sehen als karge Landschaft, ein paar weiß getünchte Gebäude und das Meer.

In einer Szene müssen Leonidas und der Dorflehrer die offenbar einzige Kühltruhe der Insel leer essen, weil der Leichnam nun einmal konserviert werden muss. Man ahnt schon: Der Humor ist so harmlos, wie diese Szene klingt. Und doch erzählt sich daran das ganze Dilemma der Insel: die Sorge der einen, ein Leichnam zwischen Mythos-Bier und Cornetto-Eis könnte einen Skandal auslösen und so die ersehnten Touristen verscheuchen. Die darin liegende Selbstüberschätzung, das könnte irgendjemanden interessieren - denn wer sollte es überhaupt mitbekommen? Und die Frage, ob es nicht eigentlich ganz schön ist, wie es ist: ruhig und ohne Touristen. Und so träumt der Dorflehrer, eisschleckend in die Ferne blickend, im Gegensatz zu Leonidas nicht von einer Versetzung, sondern vielmehr davon, zu bleiben.

"Kleine Verbrechen" war auch bei seinem Erscheinen ein Wohlfühlfilm im besten Sinne des Wortes. Doch jetzt, im deutschen Sommer 2024, umso mehr. Während die Nachrichten sich überschlagen und der nächste Schauer nur ein paar Stunden entfernt ist, träumen wir uns ins Ägäische Meer: Wenn es doch endlich mal wieder sonnig, wenn es doch endlich mal wieder richtig langweilig wäre! ANNA VOLLMER

Alle Rechte vorbehalten. © Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Frankfurt am Main.
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