Wenn die Zeit die Fäden verliert. Sieht man diese immer wieder auftauchende, schöne Piazza und Via Principale, fühlt man sich sofort inmitten eines Bella Italia, das unsere Herzen immer wieder und so mannigfaltig (be)rührt. Kommt dann noch der Kommunismus hinzu, erinnert man sich gerne an die
wunderbaren Episoden von Don Camillo und Peppone und ist zugleich verwundert, dass hier die Geschichte…mehrWenn die Zeit die Fäden verliert. Sieht man diese immer wieder auftauchende, schöne Piazza und Via Principale, fühlt man sich sofort inmitten eines Bella Italia, das unsere Herzen immer wieder und so mannigfaltig (be)rührt. Kommt dann noch der Kommunismus hinzu, erinnert man sich gerne an die wunderbaren Episoden von Don Camillo und Peppone und ist zugleich verwundert, dass hier die Geschichte zwar ihren Lauf hat, aber irgendwie kein Anfang und Ende findet. Machten es uns die zwei Streithähne einst leicht, versucht man die an sich wunderschöne Bilderflut über und aus Baaria (Bagheria, Provinz Palermo) verzweifelt zu ordnen, um der Handlung einen stabilen Rahmen zu geben und sich dann weiterführend darum bemühen zu können, den vielen Strängen und Fäden Herr zu werden. Eigentlich sollten diese ja die der politischen Ideen und Doktrinen sein, die Tornatore in dem fünffachen Familienvater Peppino vereinigte, doch reißen sie immer wieder in den Tumult der Tagen, Monaten und Jahren, Vor- und Rückblenden, Eindrücken, Sommernachtsträumen und Verkehrsentwicklung und lassen den Zuschauer hilflos in seinem Sessel zusammensinken. Schier unverletzbar malt Tornatore bei einer glänzend intonierter Salbenmusik von Ennio Morricone dieses malerische Dorf in grellen Gelb- und Ockertönen ohne die auch leicht arabische Einflüsse zu vergessen, und so dürften sich Mafia, Tourismus und das Bella Italia in jeglicher Hinsicht wohlig in der Sonne Siziliens aalen. Die Schauspieler tun ihr Bestes, Kostüme und Kulisse sind vom Feinsten, nur die scheinbar goldene Story versandet zusehends und ruhelos. ... ein pralles, sattes und süßes Leinwandspektakel, welches nach mehreren wohltuenden Amaro Digestivos verlangt, um mit dem hinterlassene Chaos dieser Hommage Tornatores an seine Heimat "fertig" werden zu können Besetzung * Francesco Scianna : Peppino * Margareth Madè : Mannina, Peppinos Ehefrau * Gaetano Aronica : Ciccio, Peppinos Vater * Marco Iermaò : Pietro, Peppinos Sohn * Ángela Molina : Sarina als Erwachsene * Nicole Grimaudo : Sarina als junges Mädchen * Raoul Bova : Journalist aus Rom * Michele Placido : Kommunist * Monica Bellucci : Freundin des Maurers * Luigi Lo Cascio : Beggards Sohn * Enrico Lo Verso : Minicu