Entweder man ist Italien-Fan. Oder man wird es...
Das Reisebuch, nicht Reiseführer, "Unterwegs in Italien" ist ideal, um sich einen Eindruck der vielfältigen Regionen von einem der schönsten, abwechslungsreichsten Länder Europas zu verschaffen. In dem trotz aller politischen Querelen wohl die
lebensfroheste Bevölkerung lebt. Kultur, Kunst, kulinarische Genüsse, beeindruckende Städte und…mehrEntweder man ist Italien-Fan. Oder man wird es...
Das Reisebuch, nicht Reiseführer, "Unterwegs in Italien" ist ideal, um sich einen Eindruck der vielfältigen Regionen von einem der schönsten, abwechslungsreichsten Länder Europas zu verschaffen. In dem trotz aller politischen Querelen wohl die lebensfroheste Bevölkerung lebt. Kultur, Kunst, kulinarische Genüsse, beeindruckende Städte und Städtchen, wundervolle Landschaften von den Dolomiten bis hin zu karibikgleichen Stränden an Sardiniens Küsten. Alles da, alles drin.
Tipps zu irgendwelchen Hotels oder ähnlichem gibt es keine. Dafür zwölf Vorschläge für mehrtägige bis Touren durch alle Regionen. Vom Norden (Lombardei, Piemont und Aostatal) bis runter an die Stiefelspitze namens Kalabrien. Weder Sardinen noch Sardinien mit einem kurzen Abstecher zu den Liparischen Inseln fehlen. Was allerdings Malta in Italien zu suchen hat?
An die 200 Seiten umfassenden Tourenvorschläge schliesst sich der Teil an, in dem die 50 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt wurden. Hier erschliesst sich dann auch, wie Malta den Weg in diesen Bild-/Textband gefunden hat: Weltkulturerbe!
Der letzte Teil des Schwergewichtes gehört einem vom Massstab 1:340.000 her ausreichend gross dimensioniertem Strassenatlas samt über 40-seitigem Ortsregister. Der Atlas ergänzt die in den Tourenbeschreibungen abgedruckten Kartenausschnitte im Grunde sehr gut. Wobei eine zusätzliche Karte des Österreichischen Kartenverlages freytag & berndt, die die bereiste Region noch grösser darstellt, die ideale Ergänzung ist. Zugegebenermassen finde ich sowohl Autoatlas als auch und besonders die Karten aus Österreich schlicht schöner, besser, mehr Vorfreude auslösend als die blöde Elektronik namens Navi. Das Navi führt zwar schnell zum Ziel. Aber bin ich im Urlaub auf der Flucht? Oder will ich die Landschaft auch auf kleinen bis extrem schmalen Landstrassen im Sinne des Wortes erfahren?
Was an dem Reisebuch etwas irritiert ist die Tatsache, dass der Inhalt sowohl von den Bildern als auch vom eigentlich dazugehörenden Text zum Teil schon etwas kreuz und quer von hier nach dort springt. Nur als Beispiel: sowohl Verona als auch Venedig tauchen an verschiedenen Stellen/Seiten auf. Die eigentlich zum Text gehörenden Fotos können durchaus mal auf einer ganz anderen Seite zu finden sein. Und ein geringer Teil der eigentlich sehr schönen Farbfotos ist auf Briefmarkengrösse zusammen geschrumpft worden. Einerseits schade. Andererseits wäre aus dem Reisebuch eine 5kg-Schwarte geworden.
Auch können manche vermeintliche Feststellungen zu Recht in Zweifel gezogen werden. Zum Beispiel, Zitat S. 103, "Ein besonderes Erlebnis am Gardasee ist der der kühnen Straßenführung der Gardesana Occidentale von Riva nach Desenzano mit zahlreichen Tunnels zu folgen." An einem schönen Sommertag mit dem offenen Cabrio von einem in den Fels geschlagenen abgasgeschwängerten in den nächsten der insgesamt 74 Tunnel fahren zu müssen und nur ab und zu einen Blick auf den Gardasee zu erhaschen, das ist schon ein Erlebnis. Der positiven oder eher der negativen Art, muss jeder für sich entscheiden...
Trotzdem das Reisehandbuch ist was für Italien-Liebhaber. Und alle, die es werden wollen.