Ein nicht nur sehr persönliches, sondern auch ein mutiges Buch. Mutig, weil der Autor über den italienischen Faschismus schreibt, dabei aber ganz ohne Klischees und erhoebene Zeigefinger auskommt. Bravo, längst überfällig! Wann wagt dies ein Autor für den deutschen Faschismus?
Pennachio erzählt die
Geschichte seiner eigenen Familie, die in der Nähe Venedigs als Pachtbauern ein hartes Leben…mehrEin nicht nur sehr persönliches, sondern auch ein mutiges Buch. Mutig, weil der Autor über den italienischen Faschismus schreibt, dabei aber ganz ohne Klischees und erhoebene Zeigefinger auskommt. Bravo, längst überfällig! Wann wagt dies ein Autor für den deutschen Faschismus?
Pennachio erzählt die Geschichte seiner eigenen Familie, die in der Nähe Venedigs als Pachtbauern ein hartes Leben fristet. In anderen Zeiten hätten sie vermutlich als konservative Bauern friedlich ihr Leben gelebt. So trafen sie Entscheidungen und handelten in einer Art, die sie zum Faschismus führte. Dabei war ihnen durchaus bewusst, dass manche ihrer Handlungen Fehler waren, die sie selbst schnell bereuten. Trotzdem ist es zu billig, im Nachhinein Menschen wie sie moralisierend zu verurteilen. Welcher einfache Bürger konnte vorab erkennen, wohin das Ding führen würde?
Die Familie zahlte früh ihren Preis, verlor auch als Faschisten im Faschismus alles und mussten in den Agro Pontino flüchten, einen von der faschistischen Regierung südlich von Rom trockengelegten Sumpf. Für mich wurde durch das Lesen des Buches der Nährboden des Faschismuses verständlicher.