Das Handikap mit Krimireihen besteht darin, dass man die Finessen, die mit dem Anwachsen einer solchen Reihe verbunden sind, erst zu würdigen weiß, wenn man mehrere davon gelesen hat. Wie bei Fernsehserien, bei denen man möglichst keine Staffel verpassen sollte, um die Feinheiten zu würdigen,
Nuancen auszumachen, sich zu einer Fangemeinde zugehörig zu fühlen. James Pattersons Alex Cross geht es da…mehrDas Handikap mit Krimireihen besteht darin, dass man die Finessen, die mit dem Anwachsen einer solchen Reihe verbunden sind, erst zu würdigen weiß, wenn man mehrere davon gelesen hat. Wie bei Fernsehserien, bei denen man möglichst keine Staffel verpassen sollte, um die Feinheiten zu würdigen, Nuancen auszumachen, sich zu einer Fangemeinde zugehörig zu fühlen. James Pattersons Alex Cross geht es da nicht viel besser. Er muss immer bessere, immer ausgeklügeltere Fälle lösen und zuweilen erscheinen sie von der glänzenden Anfangsidee abgesehen nicht harmonisch gewachsen zu sein. Dass jeder Plot noch aberwitziger erscheinen muss, stellt den Autor vor eine große Herausforderung, verleitet ihn aber auch dazu, oft wie im Fall der schwangeren wieder aufgefundenen Ehefrau, allzu sehr in Hollywoodmaßstäben zu schreiben. Diesmal treiben gleich vier Männer ihr perverses Spiel im Internet. Alex Cross erscheint eher blass, obwohl er die Attitüden des Supermanns, der zur richtigen Zeit das Richtige denkt, nicht ablegt und miterleben muss, wie ein Diplomat durch seine Immunität beinah unangreifbar wird. Streckenweise spannend geschrieben, die Idee des Vier Reiter Spiels reizvoll, doch die Suchtgefahr bei James Patterson stellt sich wohl erst ein, wenn man andere Thriller von ihm gelesen hat. Dieser wirkt arg konstruiert.