Beschreibt sehr viele kleine Orte und bietet etliche kurze „Geschichten“
Na ja, ob der „Canal du Midi“ nun wirklich schon früher als „achtes Weltwunder“ bezeichnet wurde, wie die Autorin als Kapitelüberschrift schreibt oder erst als Modebezeichnung der letzten Jahre aufgekommen ist, lässt sich
nicht eindeutig feststellen. Aber inhaltlich hat Meiser jedenfalls viel zusammengetragen, was sich ja…mehrBeschreibt sehr viele kleine Orte und bietet etliche kurze „Geschichten“
Na ja, ob der „Canal du Midi“ nun wirklich schon früher als „achtes Weltwunder“ bezeichnet wurde, wie die Autorin als Kapitelüberschrift schreibt oder erst als Modebezeichnung der letzten Jahre aufgekommen ist, lässt sich nicht eindeutig feststellen. Aber inhaltlich hat Meiser jedenfalls viel zusammengetragen, was sich ja schon alleine im Umfang des Buches – 420 Seiten – widerspiegelt. Sie geht auch auf Besonderheiten der Region gut erklärend ein, wie beispielsweise bei den beiden Winden, die in dieser Region vorkommen oder über die Bastiden, eine Besonderheit in der geschichtlichen Siedlungspolitik.
Gut erklärt sie die unterschiedlichen Nächtigungsmöglichkeiten und führt zahlreiche Internetadressen an. Beim Essen gibt es ein mittelalterliches Kauerlebnis zum Nachlesen und man erfährt, dass Frankreich ein Käseparadies ist. Ihre Ortsbeschreibungen lockert sie mit kleinen Geschichten wie über einen „frommen Diebstahl“ (im Pilgerort Conques) oder dem Dorf mit zwei Hälften (eine in den Midi-Pyrénées und eine in der Auvergne) auf.
Was ich gut finde, ist, dass sie beispielsweise im Rouergue auch kleine, wenig bekannte Orte kurz beschreibt, selbst wenn es da nichts Besonders gibt. Aber ist jemand in diesem Gebiet unterwegs, freut es ihn ja doch, wenn er ein paar Zeilen beispielsweise über Sainte-Eulalie-d’Olt oder Penne liest. Gleiches gilt für die Beschreibungen der östlichen Gascogne und den Teil in den Pyrenäen.
Was Restaurant- und Hoteltipps anbelangt, bin ich stets vorsichtig. Zum einen ist mir klar, dass weder Annette Meiser noch ein anderer Autor immer alle angegebenen Adressen auch selbst besucht haben kann. Und selbst wenn – es wechselt der Koch oder der Besitzer und ein Jahr später kann es besser oder schlechter sein. Ich werte daher diese Hinweise als eine grundlegende Möglichkeit, schaue aber, ob ich nicht doch auch noch Alternativen finde. Aber es sind überall immer einige Adressen angeführt. Meiser gibt sogar Campingplatz-Tipps wie beispielsweise bei Rieux-Volvestre am Flüsschen Arize.
Insgesamt ein ordentlich gemachter Führer. Ob alles stimmt, kann ich zwar nicht beurteilen, aber bei meiner nächsten Reise in die Midi-Pyrénées werde ich diesen Führer dabei haben.