Ich habe mir dieses Buch gekauft, um einen ersten Überblick über die Tierkommunikation und gleichzeitig eine Anleitung zu erhalten. Hier muss ich auch vorweg schicken, dass ich eigentlich als Tierpsychologe/Hundetrainer eine eher wissenschaftliche Herangehensweise bei Verhaltensauffälligkeiten
favorisiere. Gleichzeitig bin ich aber auch überzeugt, dass es sicherlich Menschen und Methoden gibt, mit…mehrIch habe mir dieses Buch gekauft, um einen ersten Überblick über die Tierkommunikation und gleichzeitig eine Anleitung zu erhalten. Hier muss ich auch vorweg schicken, dass ich eigentlich als Tierpsychologe/Hundetrainer eine eher wissenschaftliche Herangehensweise bei Verhaltensauffälligkeiten favorisiere. Gleichzeitig bin ich aber auch überzeugt, dass es sicherlich Menschen und Methoden gibt, mit einem Tier in Kontakt zu treten, die sich einer wissenschaftlichen Überprüfung entziehen und doch funktionieren. Ich meine auch, dass man immer seinen eigenen Horizont erweitern und andere Wege beschreiten sollte.
Leider hat mir persönlich das Buch nicht sehr viel gebracht und bezweifel, dass diese gut 128 Seiten den Bereich der Tierkommunkation in ein gutes Licht rücken! Die Autorin zeigt zwei bis drei Übungen, die man anfangs lieber mit Menschen durchführen sollte, um eine Rückmeldung zu erhalten und das Tier nicht zu verwirren. Erst wenn diese klappen, sollte man mit seinem eigenen Tier arbeiten. Ich empfinde diese Übungen aber als sehr oberflächlich, denn sie erschöpfen sich darin, dass man dem gegenüber irgendwelche Farben schicken soll. Und der Grundgedanke des Buches erschöpft sich dann darin, dem Tier seine eigene unendliche Liebe zu schicken.
Danach beschreibt die Autorin ihre Arbeit, ihre Erfolge und warum Tierkommunikation nicht funktioniert (eigentlich sind dort immer die anderen, ungläubigen Menschen und Tierhalter dran Schuld). Dabei bricht sie komplett mit einer wissenschaftlichen Herangehensweise an Verhaltensprobleme. Verhaltensforschung wird negiert und Verhaltensforscher als Scharlatane identifiziert. Das Gleiche gilt für Tierpsychologen und normale Tiertrainer, die sich ja nur über Dominanz und Alphastatus über das Tier stellen (moderne Verhaltensforschung hat mittlerweile gezeigt, dass das Alphakonzept nicht richtig und schlüssig ist).
Laut der Autorin sei es so viel besser, dem Tier Liebe zu senden und auf Antworten zu warten, was das Tier nun wirklich will. Dies wird auf vielen Seiten so oft wiederholt, dass man das ganze Buch rund 30 Seiten hätte kürzen können. Hier hat man wirklich das Gefühl, dass die Autorin ihre Methode als die einzig wahre hinstellen will und alles andere als Teufelswerk verdammen möchte, da diese Methoden das Tier nur gängeln und zu unendlichen Qualen beim Tier führen würden. Nur sind oft ihre Argumentationen nicht wirklich schlüssig und oft widerspricht sie sich selbst. Z. B. Findet sie es verwerflich ein Katze bei all den Gefahren in einer städtischen Umgebung als Freigänger leben zu lassen und will aber auch nicht, dass man Tier einsperrt!
Mir stieß beim Lesen immer wieder ihre Selbstbeweihräucherung negativ auf. Die Beispiele aus ihrer Praxis waren oft nicht schlüssig und wenn ein Tier sein Verhalten nicht einstellen will, sagt man ihm das noch mal und noch mal und noch mal. So lässt sich sicherlich auch Geld beim Kunden machen, da der ja nicht überprüfen kann, ob wirklich Informationen geflossen sind. Auch die permanente rosa Brille, dass Tiere (auch Raubtiere) permanent nur Liebe wollen und senden. Ich stell mir dabei immer vor, wenn der Wildhund, Hund oder Wolf gerade den Hasen totschüttelt, wie viel Liebe er ihm sendet und ob der Hase das auch empfindet!