Nach dem Anschauen vom Film muss ich sagen, es ist ein Film, den man so schnell nicht vergißt. Es ist auch ein Film, den ich persönlich nur schwer beurteilen kann und wenn ich weiter überlege, bin ich froh, dass Gott einmal alles beurteilen wird, denn wie schnell kann man sich irren oder falsch
beurteilen ?
Der Film beruht auf einer wahren Begebenheit. Jan-Josef Geissler sitzt im Gefängnis,…mehrNach dem Anschauen vom Film muss ich sagen, es ist ein Film, den man so schnell nicht vergißt. Es ist auch ein Film, den ich persönlich nur schwer beurteilen kann und wenn ich weiter überlege, bin ich froh, dass Gott einmal alles beurteilen wird, denn wie schnell kann man sich irren oder falsch beurteilen ?
Der Film beruht auf einer wahren Begebenheit. Jan-Josef Geissler sitzt im Gefängnis, weil er seine Frau ermordet hat und möchte nun zum Theologiestudium zugelassen werden. Der Referent des Bischofs soll den Fall untersuchen und dem Bischof bei der Entscheidung helfen. Der Zuschauer wandelt nun auf den Spuren des Referenten, bekommt hautnah das Elend der Eltern der Getöteten und des Vaters von Jan-Josef Geissler mit. Auch in der Gastfamilie, die den Referenten aufgenommen hat, liegt nicht alles im Guten.
Der Zuschauer fragt sich, rätselt, überlegt, wird auf falsche Fährten geführt und versucht den Durchblick zu bekommen. Was ist wirklich passiert ? Am Ende des Films sind wir schlauer. Ich habe das Buch, die wahre Geschichte nicht gelesen. Vielleicht fehlt mir das auch hier, um einen richtigen Überblick zu bekommen. So kann ich nur vom Film sprechen. Interessant ist die Figur vom Gefängnispfarrer und auch die Tochter der Gastfamilie. Wobei ich gerade bei der Gastfamilie ein ungutes Gefühl habe. Soll damit dargestellt werden, dass alle Eltern, die die Bibel hoch achten, ihre Kinder falsch behandeln ? Der Vater fragt, was habe ich falsch gemacht ? Vielleicht wollte die Tochter aber einfach nichts mit dem Glauben zu tun haben ? Klar könnten die Eltern das alte Zimmer der Tochter neu einrichten. Verständlich aber auch der Wunsch, dass die Eltern sich um ihre Tochter sorgen. Die Zeit kommt nicht mehr zurück und die Kinder einmal groß geworden, entwickeln sich weiter und man kann nichts daran tun. Aber haben sie etwas falsch gemacht, weil die Tochter es anders möchte, als die Eltern ?
Die Geschichte um Jan-Josef Geissler nimmt eine überraschende Wendung. Gerade der Vater der getöteten Frau wird brillant gespielt. Am Ende des Films frage ich mich, was war die getötete Frau wert ? Der Anwalt von Jan-Josef Geissler bezeichnet sie als "Trampel". Vor Gott ist sie, auch als nicht so schlauer Mensch, genauso viel wert wie jeder andere Mensch, wie der Bischof, Jan-Josef Geissler usw. Die Eltern der Getöteten sind fertig und Jan-Josef Geissler sagt erst ganz zum Schluß die volle Wahrheit. Und das ist auch das, was mich stört. Warum nicht von Anfang an? Warum dieses Spiel mit dem Referenten, eine gewisse Hinhaltetaktik.
Wenn man zum Glauben an Gott kommt und es ehrlich meint, warum das ? Es sind nur feine Nuancen und man sieht es erst am Ende des Films, was ich meine. Aber das fand ich wirklich schade, dass nach der Bekehrung nicht vollständig reiner Tisch gemacht wird und man ganz andere Umstände annimmt. Die Bewertung ist mir äußerst schwer gefallen. Ich vergebe 4 Sterne, weil es ein Film ist, der wirklich sehr herausfordert und der viel Gesprächsstoff bietet, sonst wären es nur 3 geworden. Den Punkt ziehe ich ab, wegen oben genannter Punkte, die neben Jan-Josef Geissler vor allem die Gastfamilie, das getötete Mädchen und ihre Eltern betreffen. Ihre Darstellung war mir zu beurteilend. Alle Sympathien haben sich auf Jan-Josef Geissler und seine schwere Kindheit verteilt und auch auf die Tochter der Gastfamilie, deren Eltern Bibelstunde halten. Haben sie deshalb ihre Tochter vernachlässigt ? Da bleiben Fragen zum Schluß.
Fazit: Ein herausfordernder Film, ein Film, den man so schnell nicht mehr vergißt.