Wer sich auf die Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika freut, sollte Deon Meyer lesen, um die Schwierigkeiten zu verstehen, vor die ein Land sich bei der Bewältigung eines solchen Mega-Events gestellt sieht. Mit der faszinierenden Schilderung einer Suche, gewährt der Autor uns einen tiefen Einblick
in ein instabiles Land, in dem längst die Scheidelinie nicht mehr ausschließlich zwischen Weiß und…mehrWer sich auf die Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika freut, sollte Deon Meyer lesen, um die Schwierigkeiten zu verstehen, vor die ein Land sich bei der Bewältigung eines solchen Mega-Events gestellt sieht. Mit der faszinierenden Schilderung einer Suche, gewährt der Autor uns einen tiefen Einblick in ein instabiles Land, in dem längst die Scheidelinie nicht mehr ausschließlich zwischen Weiß und Schwarz allein verläuft. Durch jahrhundertlange Unterdrückung und Gewalt geprägt zerreißt es die Menschen längst in sich selbst. Lemmer ist Bodyguard, sieht auf eine Zeit im Gefängnis zurück und hat wie viele von Deon Meyers Figuren gelernt, das eigene Leben als Schatten zu akzeptieren. Als er Emma, eine neue Klientin, zugeteilt bekommt, sieht es nach einem einfachen Job aus. Sie ist auf der Suche nach ihrem verschollen Bruder, den sie auf einem Foto wiedererkannt zu haben glaubt, von dem jedoch jeder behauptet, ihn nicht zu kennen. Angeblich ist der Tierschützer von Wilderern getötet worden. Emma wird kurz nach Eintreffen im Krüger-Park nach dem Leben getrachtet, um nach einem beinah erfolgreichen Attentat ins Koma zu sinken, so dass Lemmer sich berufen fühlt, nicht nur ihr Leben zu retten, vielmehr auch dem Geheimnis eines Bruders auf die Spur zu kommen, der erfolgreich seine Spuren verwischt hat. Deon Meyers Kunstgriff besteht darin, Lemmer selbst auf die Suche nach dem Verlorenen in sich zu schicken. Soweit der Thriller. Deon Meyer nutzt das Tableau, um seinem Land eine Abrechnung zu servieren, die über Artenschutz, Waffenhandel und graue Eminenzen vor allem heillose Abgründe offenbarz. Ein faszinierendes, facettenreiches Spiel mit der Wahrheit, die man sich selbst zugesteht. Nicht weil man das Leben im Licht nicht aushält, es würde einen vielmehr nicht überleben lassen. Wie sehr Deon Meyers Figuren seinem Südafrika verhaftet sind, zeigt der Schluss. Da bleibt kaum Platz zum Atmen. Nur für ein letztes Gespräch am Telefon.