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Das Werk knüpft an die alte Sage von Orest an, der den Gattenmord an seiner eigenen Mutter rächen muss. Von den Erinnerungen verfolgt, wird er ruhelos umhergetrieben. Seine Schwester Iphigenie vermag durch reine "Menschlichkeit" ihrem Bruder zu helfen. Die Seelengrösse der lphigenie verhilft der Tragödie zu Formenschönheit und Vollkommenheit, die sie zur klassischen Dichtung macht.Das Nachwort gibt Aufschluss über das Entstehen des Werkes. Fünf Seiten Anmerkungen helfen dem Schüler.

Produktbeschreibung
Das Werk knüpft an die alte Sage von Orest an, der den Gattenmord an seiner eigenen Mutter rächen muss. Von den Erinnerungen verfolgt, wird er ruhelos umhergetrieben. Seine Schwester Iphigenie vermag durch reine "Menschlichkeit" ihrem Bruder zu helfen. Die Seelengrösse der lphigenie verhilft der Tragödie zu Formenschönheit und Vollkommenheit, die sie zur klassischen Dichtung macht.Das Nachwort gibt Aufschluss über das Entstehen des Werkes. Fünf Seiten Anmerkungen helfen dem Schüler.
Autorenporträt
Johann W. von Goethe, geb. am 28.8.1749 in Frankfurt a.M., gest. am 22.3.1832 in Weimar. Jurastudium in Leipzig und Strassburg. Lebenslanges Wirken in Weimar. Reisen zum Rhein, nach der Schweiz, Italien und Böhmen. Frühe Erfolge mit den Sturm und Drang-Stücken 'Götz' und 'Werther', Gedichte (herrliche Liebeslyrik), Epen, Dramen ('Faust', 'Tasso', 'Iphigenie' u. v. a.), Autobiographien. Zeichner und Universalgelehrter: Botanik, Morphologie, Mineralogie, Optik. Theaterleiter und Staatsmann. Freundschaft und Korrespondenz mit den grössten Dichtern, Denkern und Forschern seiner Zeit (Schiller, Humboldt, Schelling . . .). Goethe prägte den Begriff Weltliteratur, und er ist der erste und bis zum heutigen Tag herausragendste Deutsche, der zu ihren Vertretern gehört.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 13.05.2003

DAS HÖRBUCH
Zu gut für Barbaren
Jutta Wachowiak liest die
Iphigenie
Rein dramatisch habe das Stück seine Schwächen, obwohl „reich an innerem Leben”, sei es doch „arm an äußerem”, meinte Goethe über seine „Iphigenie auf Tauris”. In Iphigenies Innenleben lauert allerdings die Ungeheuerlichkeit eines echten Tantaliden-Kindes, das in der Wahrheit so radikal ist wie seine Vorfahren in der Rache. Davon würde zuviel äußere Handlung nur ablenken.
Insofern hat Jutta Wachowiak in ihrer „Iphigenie” die Monologlastigkeit des Dramas konsequent umgesetzt: Alle fünf Rollen spielt und spricht sie allein. Das monodramatische Experiment des Deutschen Theaters Berlin, dem Wachowiak seit dreißig Jahren angehört, ist nun als Hörbuch erschienen. Die stimmliche Beschränkung kann man bei einem so bekannten Stück durchaus als Gewinn buchen: Sie lässt umso konzentrierter auf Goethes Sprache achten, in der die Charaktere, ihre Emotionen und Gedanken rückhaltlos offenliegen. Was nicht heißen soll, dass Wachowiak die Figuren eintönig gestaltet. Sie raunzt Thoas’ ruppiges Verlangen, blendet als Pylades, erstarrt in Orests Depression – allerdings in stilisierten Gefühlsmelodien, die man erst mit der Zeit heraushört.
Den ersten Eindruck beherrscht die starke, singende Phrasierung, mit der Wachowiak Goethes erste, vom späteren, kostbaren Blankvers noch entfernte, aber durchweg rhythmische Prosa-„Iphigenie” von 1779 spricht. Leise Stellen wirken zuweilen überbetont, wohl weil die intime Studioaufnahme nicht den Entfaltungsraum der Bühne bot (Kopfhörer beengen zusätzlich). Doch wäre ein realistischer Vortrag unpassend für den hochartifiziellen Text, der sich erst beim wiederholten Hören richtig erschließt – was auch die nötige Gewöhnung für Wachowiaks Sprachkunst verschafft.
Zudem handelt es sich eben um die unbekanntere, härtere „Ur- Iphigenie”, die noch nicht die dämpfenden, edlen Sentenzen der Endfassung von 1802 durchwirken – welche heute so gerne als Humanitätsmärchen mit moralischem Superweib gesehen wird. Wachowiak nutzt diese Direktheit, um ihre Heldin menschlicher zu machen, sich entwickeln zu lassen. Fast abschreckend jammert da eingangs eine Unzufriedene in hohlen Versen, kaum das erste Mal: die ist sich für die Barbaren einfach zu gut. Iphigenie reift erst durch die Männer, die es immer besser wissen, der berechnender Pylades bedrängt sie noch mehr als der enttäuschte Thoas. Beiden kontert sie, über beide wächst sie hinaus – gezwungenermaßen.
Anfangs spielt Wachowiak auf den immer noch mädchenhaften Lagen ihrer Stimme, durch die nach und nach die Erfahrung ihre Risse ziehen darf. Am Ende, nach dem Geständnis, wirkt Iphigenies innere Ruhe fast wie die Resignation in einer letzten Zuflucht. Thoas grüßt trocken. Keiner ist glücklich, wo die Katastrophe gerade noch verhindert wurde.
WILHELM TRAPP
JOHANN WOLFGANG VON GOETHE: Iphigenie auf Tauris. Interpretin: Jutta Wachowiak. Patmos Verlag, Düsseldorf 2003. 1 CD, 80 Minuten, 14,95 Euro.
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