Die Beck'sche Reihe versucht seit 1995 jeweils ein Wissensgebiete knapp auf ca. 100 Seiten auch völligen Neulingen zugänglich zu machen, wobei (freilich aus Platzgründen) selten auf Bilder zurückgegriffen wird.
Nicht nur bei der "Geschichte des frühen Christentums", sondern auch schon bei anderen
der kleinen, handlichen Bände, habe ich mich gefragt, ob das wirklich so einfach geht. Bisher wurde…mehrDie Beck'sche Reihe versucht seit 1995 jeweils ein Wissensgebiete knapp auf ca. 100 Seiten auch völligen Neulingen zugänglich zu machen, wobei (freilich aus Platzgründen) selten auf Bilder zurückgegriffen wird.
Nicht nur bei der "Geschichte des frühen Christentums", sondern auch schon bei anderen der kleinen, handlichen Bände, habe ich mich gefragt, ob das wirklich so einfach geht. Bisher wurde ich noch nie enttäuscht, auch nicht bei diesem Band.
Der Autor Friedhelm Winkelmann setzt einige gute Schwerpunkte und weiß mit einer Sprache zu gefallen, die wissenschaftlich, aber nicht mit Fachbegriffen überfrachtet ist. Die Gefahr, zu sehr in den theologischen Streitigkeiten der Zeit zu versumpfen, vermeidet der Autor.
Knapp, aber anschaulich und anhand der ausgewählten Sekundärliteratur am Ende jederzeit ausbaubar wird das Thema umrahmt, zeitlich eingeortnet, die Abgrenzung zum Judentum beschrieben und die Schwierigkeiten, aber auch die zunehmende Inkulturation in die hellenistisch-römische Welt der Spätantike. Antike Autoren und Werke werden meist nur erwähnt, der Platz reicht nicht für eine größere Darstellung, die Herausbildung der Frühkatholigschen Kirche wird umrissen, spätere Entwicklungen angedeutet.
Was mir gefehlt hat war eine kurze regionale Entwicklung, das Christentum hat sich ja in Ägypten anders entwickelt, als in Gallien, solche Entwicklungen werden nur hin und wieder in Nebensätzen deutlich, allerdings muß man bei der Seitenzahl einfach Abstriche in Kauf nehmen. Die Abgrenzung zu den Mysterienkulten fehlt ebenso, jedoch ist dies kaum ein Wermutstropfen, gibt es doch einen eigenen Band für eben diese Kulte.
Alles in allem erfüllt der Band seinen Zweck der Einführung und rundet seinen guten Eindruck mit einer Zeittafel und einem kleinen Glossar am Ende ab.
Ich vergebe verdiente fünf Sterne.