... die Architektur der Romanik als ein Symbol ihrer Zeit
Erst im Jahre 1824 versuchte der französische Archäologe und "Vater der normannischen Archäologie" Arcisse de Caumont (1801 - 1873) die schweren, wehrhaften und geometrisch klar gegliederten Bauten des Mittelalters mit ihren tonnenschweren
Gewölben zu klassifizieren und führte, auch auf ihren Ursprung hinweisend, den 1818 von seinem…mehr... die Architektur der Romanik als ein Symbol ihrer Zeit
Erst im Jahre 1824 versuchte der französische Archäologe und "Vater der normannischen Archäologie" Arcisse de Caumont (1801 - 1873) die schweren, wehrhaften und geometrisch klar gegliederten Bauten des Mittelalters mit ihren tonnenschweren Gewölben zu klassifizieren und führte, auch auf ihren Ursprung hinweisend, den 1818 von seinem Mentor und Freund Charles de Gerville (1769 - 1853) erfundenen und in einen Brief an ihn erwähnten Begriff 'Romanik' ein.
Im Wunsche einer best möglichen objektiven und validen Begriffsdefinition, Abgrenzung und Eingliederung dieser Architekturepoche des 11ten und 12ten Jahrhunderts erarbeitete der Kunsthistoriker Professor Dr. Dr. Andreas Hartmann-Virnich, geboren 1960 in Köln und seit 1993 Maître de Conférences an der Universität Aix-en-Provence, kompetent, anschaulich und souverän sowie unter Berücksichtigung geschichtlicher, geologischer und bautechnischer Aspekte eine außergewöhnliche, architekturgeschichtliche Formanalyse über die breit gefächerten Phänomene einer, den Betrachter noch heute in seinen Bann ziehende Bauform und -kunst.
Obwohl durchgängig kompakt wissenschaftlich geschrieben, ist dieses, sich von Bildbänden deutlich abgrenzende, epische hervorragende und auch reich bebilderte Buch durchaus flüssig zu lesen und gleichzeitig auch für den interessierten Laien erschließbar und höchst informativ. Für den versierten Kunsthistoriker mögen sich hier und da zwar Lücken, zB. in der historischen Ableitung, oft zufällig wirkenden Beispielsauswahl und im Fehlen von wichtigen, richtungweisenden Baudenkmälern und Skalierungen der Skizzen auftun, doch sollte nicht übersehen werden, dass der Autor gerade hierauf in seiner Einleitung direkt und indirekt hinweist mit der Bitte zu verstehen, dass die Auswertung einer, stetig im Wandel begriffenen Primär- und Sekundärliteratur nicht erschöpfend und die Darstellung des Phänomens 'Romanik' nur beispielhaft sein kann, und dass er in erster Linie ihm vertraute Monumente in diese Arbeit einbezog.
... ein lesenswerter Beitrag über Bereiche der Form, ihrer Genese und Entwicklung in der Romanik mit umfangreichen Literaturhinweisen und ausführlichem Glossar
Gliederung
* Romanik und Romanik-Begriff: Rezeption und Forschungsgeschichte
* Historische Grundlagen
* Bauplanung, Bauorganisation und Ausführung
* Bauformen des flachgedeckten und gewölbten Raumes
* Die Bauteile und ihre Gestaltung
* Dekor und Ausstattung
* Was ist Romanik