Eine Geschichte über menschliche Grenzsituationen: Einar Thor und seine Geliebte Eva sind schwer alkohol- und drogenabhängig. Während Einar in den Niederlanden in Untersuchungshaft sitzt, schreiben die beiden sich fast täglich, und weil sie sich noch nicht lange kennen, erzählen sie einander ihre Lebensgeschichte. Dank ihrer innigen Verbindung gelingt es ihnen schließlich, die Sucht zu überwinden. Nach seiner Entlassung vertraut Einar dem Schriftsteller Einar Már Gudmundsson ihren Briefwechsel an. Gudmundsson, der darin sein eigenes Alkoholproblem gespiegelt sieht, schreibt daraufhin eine Liebesgeschichte über die beiden und schreibt sich selbst mit hinein - ein einzigartiges Buch zwischen Realität und Fiktion.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Rezensent Aldo Keel besichtigt das "verzwickte und verschlungene" Gerüst, auf dem dieser, Autor und Erzähler bis zur Ununterscheidbarkeit vermengende Roman über das destruktive Potenzial des Drogenmissbrauchs und den wendigen Selbstbetrugsmanövern der Alkoholsüchtigen ruht: Ins Zentrum setzt sich der Autor als trockener Alkoholiker selbst, "eingewoben" in die Geschichte ist zudem als Briefroman die Liebesgeschichte zwischen dem inhaftierten Junkie Einar Thor und Eva: Ein Dokument mit unklarem Status, schreibt der Rezensent, der sich nicht sicher ist, ob dieses dem Autor tatsächlich, wie im Roman beschrieben, überantwortet wurde. Doch ganz gleich, ob es sich bei dem Roman um Dichtung, Wahrheit oder "wahre Dichtung" handelt, "verblüfft" nimmt der Rezensent anhand zahlreicher eingestreuter Zitatsplitter abschließend zur Kenntnis, dass das Werk über solche Fragen der Authentizität hinaus von Laxness' Klassiker "Sein eigener Herr" inspiriert ist.
© Perlentaucher Medien GmbH
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