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"Das Buch, das ich vorlege - ist aus den Werken gekommen und führt in die Werke zurück", schreibt Hugo von Hofmannsthal in seinem Vorwort zu Schillers Selbstcharakteristik. Damit hat er das Besondere dieses Buches genau beschrieben: Indem er Zitate aus Briefen und Vorreden Schillers zusammenstellt, den Dichter im Gespräch mit Zeitgenossen und in Selbstreflexionen über das eigene Werk zu Wort kommen läßt, vergegenwärtigt er Schiller auf das lebendigste und zeigt die Zeitlosigkeit und Aktualität von Schillers Werken. Zum 200. Todestag erscheint eine Neuausgabe dieses einzigartigen Werks mit einem Nachwort von Joachim Seng.…mehr

Produktbeschreibung
"Das Buch, das ich vorlege - ist aus den Werken gekommen und führt in die Werke zurück", schreibt Hugo von Hofmannsthal in seinem Vorwort zu Schillers Selbstcharakteristik. Damit hat er das Besondere dieses Buches genau beschrieben: Indem er Zitate aus Briefen und Vorreden Schillers zusammenstellt, den Dichter im Gespräch mit Zeitgenossen und in Selbstreflexionen über das eigene Werk zu Wort kommen läßt, vergegenwärtigt er Schiller auf das lebendigste und zeigt die Zeitlosigkeit und Aktualität von Schillers Werken. Zum 200. Todestag erscheint eine Neuausgabe dieses einzigartigen Werks mit einem Nachwort von Joachim Seng.
Autorenporträt
Friedrich von Schiller wurde 1759 in Marbach geboren. Auf Befehl des Herzogs Karl Eugen musste der junge Schiller 1773 in die 'Militär-Pflanzschule' eintreten, wo er ab 1775 Medizin studierte; später wurde er Regimentsmedicus in Stuttgart, das er 1782 nach Arrest und Schreibverbot wegen seines Stückes 'Die Räuber' jedoch fluchtartig verließ. 1789 wurde er zum Professor der Geschichte und Philosophie in Jena ernannt, 1799 ließ er sich endgültig in Weimar nieder. Schiller starb am 9.5.1805 in Weimar.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 15.03.2005

Fremd, und doch gebietend
Vorbehaltlos geliebt hat Hugo von Hofmannsthal diesen deutschen Dichter nicht. Im Schillerjahr 1905 ließ er sich nur Miszellen ablocken, sprach in Weimar lieber über Shakespeare: „In dem entsetzlichen Schillerjahr ist das einzig mögliche, Shakespeare zu loben, mit einer leichten Pointe gegen Schiller.” Aber schon 1905 überstrahlen Sätze wie die folgenden die Skepsis und Reserve gegenüber dem Heros des Zeitalters der Phrase: „Kein Deutscher ist wie er so ganz Bewegung. Sein Adjektiv ist wie in der Hast des Laufes errafft, sein Hauptwort ist der schärfste Umriß des Dinges, von oben her im Fluge gesehen, alle Gewalt seiner Seele ist beim Verbum.” Oder, als Pendant zu dieser am Dramatiker abgelesenen Physiognomik des Stils, das Porträt des Theoretikers Schillers als eines Abenteurers im Geiste, der die Weltanschauungen durchstürmt und sich in ihnen einrichtet wie in unterjochten Provinzen: „Die Welt Kants, die Welt der Alten, die Welt des Katholizismus: er wohnte in jeder von ihnen, wie Napoleon in jeder Hauptstadt Europas residiert hat: fremd und doch gebietend”.
Später, 1926, hat Hofmannsthal eine Schiller-Auswahl des vergessenen Literarhistorikers Heinrich Doering von 1853 neu ediert. Die gut 200 Zitate, die er von Döring übernommen hat, stammen aus den Vorreden zu den eigenen Dramen, vor allem aber aus den Briefen. Mindestens gleichgewichtig stehen die Äußerungen über Goethe denen über die eigenen Werke gegenüber. In Hofmannsthals Vorwort, seiner ausführlichsten Äußerung über Schiller, halten sich Bewunderung und Vorbehalt die Waage: „seine Werke bei all ihrem Glanz und ihrer szenischen Schlagkraft erscheinen uns manchmal fast provisorisch und wie überhastet.... Maria Stuart stößt mehr zurück, als sie anzieht, die Jungfrau befremdet, der Tell bindet uns nicht.”
Man erfährt in diesem Büchlein viel über beide: Schiller und Hofmannsthal. Es gibt jetzt eine Neuausgabe, mit einem vorzüglichen Nachwort. (Schillers Selbstcharakteristik. Aus seinen Schriften. Nach einem älteren Vorbild neu herausgegeben von Hugo von Hofmannsthal. Mit einem Nachwort von Joachim Seng. Insel Verlag, Frankfurt am Main und Leipzig 2005. 200 S., 8 Euro.)
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