Unser persönlicher Goliat
Genau wie in der Geschichte von David und Goliat gibt es auch in unserem Leben Schwierigkeiten, die sich scheinbar wie ein unbesiegbarer Riese vor uns auftürmen. Für fast jeden gibt es wohl einen ganz persönlichen Goliat, der ihn in welcher Gestalt auch immer verfolgt
und einfach nicht in Ruhe lässt. Das können schlechte Gewohnheiten sein, Minderwertigkeitsgefühle,…mehrUnser persönlicher Goliat
Genau wie in der Geschichte von David und Goliat gibt es auch in unserem Leben Schwierigkeiten, die sich scheinbar wie ein unbesiegbarer Riese vor uns auftürmen. Für fast jeden gibt es wohl einen ganz persönlichen Goliat, der ihn in welcher Gestalt auch immer verfolgt und einfach nicht in Ruhe lässt. Das können schlechte Gewohnheiten sein, Minderwertigkeitsgefühle, Zweifel oder Sorgen. Wie auch immer sich dieser ganz persönliche Goliat darstellt, es hilft nichts, vor ihm davonzulaufen, wir müssen ihm vielmehr im Vertrauen auf Gott entgegentreten.
In seinem Buch versucht Max Lucado uns klarzumachen, worauf es ankommt, wenn wir uns im Kampf mit unseren Riesen befinden. Denn dass wir uns ihnen stellen müssen, das scheint unausweichlich. Auch ich kenne natürlich „meine“ Riesen, und kann sehr gut verstehen, dass man sich ihnen nicht immer unbedingt stellen möchte. Manchmal laufe ich vor diesen Riesen davon, vielleicht sogar ohne es zu merken. So war ich gespannt, was der Autor zu diesem Thema zu sagen hatte. Jedoch muss ich sagen: Insgesamt überzeugt mich das Buch nicht so richtig. Hauptsächlich wird hier nicht nur die Geschichte von David und Goliat, sondern Davids komplettes Leben, wie die Bibel es schildert, auseinandergenommen. Das ist in den verschiedenen Aspekten zwar ganz interessant, aber die vielen, vielen Bibelzitate, die in den Text eingefügt wurden, haben mir das Lesen doch sehr erschwert. Das war mir ein bisschen zu viel des Guten. Prägnante Stellen und wichtige Aussagen dürfen natürlich nicht fehlen, aber gefühlt bestand ungefähr die Hälfte des Textes regelmäßig aus Bibelstellen. Die kann ich auch selbst nachlesen, dazu brauche ich so ein Buch nicht. Auch die Erkenntnisse, die zu diesen Stellen gewonnen wurden, schienen mir nicht allzu bahnbrechend zu sein.
Trotzdem habe ich in dem Buch auch einige für mich spannende Kapitel wiedergefunden. So ging es beispielsweise auch darum, seine Trauer nicht zu unterdrücken, sondern ihr freien Lauf zu lassen, etwas sehr sehr Wichtiges, wie ich finde. Auch die Feststellung, dass Erfolg stets im eigenen Haus beginnt, ich mich also zuallererst um meine Familie kümmern sollte, war gut auf den Punkt gebracht. So gab es noch ein paar weitere Abschnitte, die mich überzeugt haben.
Insgesamt konnte ich aber auch mit dem Gottesbild, das hier vermittelt wird, nicht allzu viel anfangen. Ich bin keineswegs dafür, dass wir uns immer damit rausreden können, dass Gott ein Gott der Liebe ist, und uns schon verzeihen wird. Aber die Schlussfolgerungen in diesem Buch ergeben ein aus meiner Sicht relativ starres und hartes Gottesbild, und mit einem solchen fällt es mir schwer mich zu identifizieren.