Marktplatzangebote
3 Angebote ab € 5,46 €
  • Gebundenes Buch

1 Kundenbewertung

Porsenna Signorelli Greco: 3000 Jahre Geschichte und Kultur im Herzen Umbriens
Orvieto ist bekannt für sein weitgehend intaktes Stadtbild mit schönen Plätzen und Brunnen, engen mittelalterlichen Gassen, für seinen beeindruckenden Dom und nicht zuletzt für die berühmten Weine der Region. Doch bereits das antike Orvieto (Velsna oder Volsinii) war eine der mächtigsten Städte und eine der ältesten Siedlungen im etruskischen Zwölfstädtebund. Zwar steht die etruskisch-römische Antike in diesem Sammelband im Mittelpunkt, doch beleuchten die Autoren ebenso das Mittelalter und die Neuzeit. Sie…mehr

Produktbeschreibung
Porsenna Signorelli Greco: 3000 Jahre Geschichte und Kultur im Herzen Umbriens

Orvieto ist bekannt für sein weitgehend intaktes Stadtbild mit schönen Plätzen und Brunnen, engen mittelalterlichen Gassen, für seinen beeindruckenden Dom und nicht zuletzt für die berühmten Weine der Region. Doch bereits das antike Orvieto (Velsna oder Volsinii) war eine der mächtigsten Städte und eine der ältesten Siedlungen im etruskischen Zwölfstädtebund. Zwar steht die etruskisch-römische Antike in diesem Sammelband im Mittelpunkt, doch beleuchten die Autoren ebenso das Mittelalter und die Neuzeit. Sie beschäftigen sich mit Geschichte, Topografie, archäologischen Funden, Monumenten und Kunst von Orvieto und der Gegend rund um den Bolsenasee vom 9. Jh. v. Chr. bis in die Gegenwart.
Autorenporträt
Prof. Dr. Stephan Steingräber ist Archäologe und Professor für Etruskologie an der Università di Roma Tre. Er hat zahlreiche Schriften über Topografie, Nekropolen und Grabmalerei in Etrurien und Unteritalien veröffentlicht. Guiseppe M. Della Fina ist langjähriger Direktor des Museums 'Claudio Faina' in Orvieto.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 23.02.2012

Ein gutes Wort für jeden Stein

Ach, Orvieto! Der passionierte Italien-Reisende denkt an die malerische Lage der mittelalterlichen Häuser auf dem Tuff-Felsen. An den Dom, der sich zwischen den Gassen des umbrischen Städtchens in seiner Pracht so plötzlich und unfassbar auftut wie ein Wunder. An den Abend in der Trattoria mit den netten Wirtsleuten, wo erbittert über den eigenartigen Brauch der Palombella gestritten wurde, bei dem jedes Jahr zu Pfingsten eine weiße Taube unter Feuerwerksgeknatter ans Tabernakel des Doms geschickt wird. An den Badeausflug an den nahen Bolsenasee. Und er glaubt, Orvieto zu kennen, bis - ja bis er, ein erwartungsvolles Lächeln auf den Lippen, das Orvieto-Buch von Stephan Steingräber und Giuseppe M. Della Fina aufschlägt. Da erstarrt er und weiß, dass er nichts weiß, aber gar nichts über Orvieto - zumindest das antike Orvieto. Darum vor alem geht es in diesem gewichtigen Werk: um Tempel und Terrakotten, um etruskische Nekropolen und um die Architektur des mittelaterlichen und modernen Orvieto. Der Autor, Stephan Steingräber, ist Professor für Etruskologie, und Orvieto war eine der ältesten Siedlungen im etruskischen Zwölfstädtebund. Ob über oder unter der Erde, die Geschichte quillt hier aus jedem Stein und jeder Ritze, und Steingräber sowie seine italienischen Co-Autoren haben sie aufs genaueste und mit größter Fachkenntnis dokumentiert und beschrieben. Wer auf seiner Orvieto-Reise nicht nur an der Oberfläche schwelgen, sondern in die Tiefe gehen will, der ist mit diesem Buch bestens bedient. Ob es um etruskische Sarkophage geht oder um rothaarige Todesdämonen, um die Signorelli-Fresken im Dom oder um dessen moderne Türen von Emilio Greco - hier bleibt nichts von all dem unbesprochen, was dem Kulturreisenden in der Stadt und ihrer Umgebung begegnen könnte. Jedoch wird es dem Leser nicht ganz leicht gemacht, zu diesen Schätzen Zugang zu finden. Die Fachleute schreiben in einer Sprache, die ungefähr so staubtrocken ist wie eine etruskisches Ausgrabungsgelände an einem Augusttag und in der man als Nichtarchäologe ständig über fachwissenschaftliche Begriffe stolpert wie über Felsbrocken. Die anstrengende Lektüre jedoch lohnt sich. Mehr Leser allerdings hätte das sorgfältig gemachte Buch sicherlich finden können, wenn es seine Themen mit etwas mehr Leichtigkeit präsentieren würde.

vero.

"Orvieto" herausgegeben von Stephan Steingräber und Giuseppe M. Della Fina. Verlag Philipp von Zabern, Mainz 2010. 168 Seiten, 83 Farb-, vier Schwarzweißabbildungen. Gebunden, 39,90 Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
…mehr