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Sommer
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Nordhorn
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Leseratte seit der Kindheit
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 441 Bewertungen
Bewertung vom 09.09.2024
Genau so, wie es immer war
Lombardo, Claire

Genau so, wie es immer war


ausgezeichnet

Wie das Leben so spielt


Nach dem Roman " Der größte Spaß, den wir je hatten“ der mir damals sehr gut gefallen hat, war ich sehr gespannt auf das neue Werk von Claire Lombardo.

Auch hier in „ Genau so, wie es immer war" geht es um die Geschichte einer Familie. Hier ist es Julia Grace Ames, die für ihren Mann Mark eine Party ausrichten möchte. Im Zuge der Planung trifft sie, wie es das Schicksal nun einmal so will eine alte Freundin wieder. Diese Begegnung löst in Julia alte Erinnerungen aus, und sie offenbaren dem Leser, dass es manchmal nicht schlecht ist die Vergangenheit ruhen zu lassen.
Die Autorin erzählt alles in verschiedenen Zeitebenen und bedient sich allerhand Charakteren. Man muss am Ball bleiben um alles richtig zu verstehen, doch die Handlung als solches fand ich sehr interessant, so dass es sich lohnt die Mühe auf sich zu nehmen.
Eine Familiengeschichte, die einiges unschönes zu Tage bringt, aber auch eine Frau zeigt, die sich trotz aller Widrigkeiten die das Leben manchmal bereit hält, durch alles hindurchgekämpft hat.
Mir hat es gefallen, und würde es auf jeden Fall weiter empfehlen!

Bewertung vom 04.09.2024
All das Böse, das wir tun
Dazieri, Sandrone

All das Böse, das wir tun


ausgezeichnet

Spannungsgeladen

„All das Böse das wir tun" stammt aus der Feder des Autors Sandrone Dazieri, den ich sehr gerne lese. Seine Reihe um Dante Torre und Colomba Caselli hat mir so manch eine spannungsgeladene Stunde beschert. Deshalb war ich sehr neugierig auf dieses Buch, und ich kann schon mal vorweg sagen, dass es sich gelohnt hat.

Die Handlung ist düster. Vor dreißig Jahren wurde ein Serienmörder gefasst, der 3 junge Mädchen erwürgt haben soll. Contini, er wurde der Perser genannt, verstarb im Gefängnis, es gibt Zweifel an seiner Schuld. Als nun nach so vielen Jahren ähnliches passiert, denkt man natürlich direkt daran, ob es damals nicht tatsächlich den falschen getroffen hat……

Mit der Entführung der Nichte der Anwältin, die den damals Beschuldigten verteidigte, und es nicht schaffte ihn freizuboxen, wird eine weitere Verbindung zum Fall vor 30 Jahren gestellt. Amala ist 17 und nicht nur die Polizei hilft dabei sie zu finden.
Die Handlung bewegt sich zwischen diesen beiden Zeiten hin und her, immer wieder werden neue Erkenntnisse in den Raum gestellt, man muss ständig umdenken, zumal der Leser es mit mehren Erzählsträngen zu tun hat.

Mir hat dieser spannungsgeladene Thriller hervorragend gefallen, und daher gebe die volle Punktzahl. Gerne mehr davon!

Bewertung vom 17.07.2024
Signum / Stormland Bd.2
Lindqvist, John Ajvide

Signum / Stormland Bd.2


ausgezeichnet

Seit dem spannenden Ende des ersten Bandes „Refugium“ habe ich sehnsüchtig auf eine Fortsetzung gewartet. Und hier ist sie nun. Der Autor hat eine besondere Art, er schafft es seine Leser zu fesseln, wobei ich leider sagen muss, dass dies im ersten Band besser gelungen ist als hier in „ Signum", dennoch ist der zweite ebenfalls wieder sehr lesenswert.
Die drei bekannten Charaktere sind auch hier wieder mit von der Partie, und Ribbing nimmt wohl den meisten Raum der Handlung ein, zumindest wirkte dies auf mich so. Astrid, die im ersten Band schlimmes erlebt hat, möchte zu Kim ziehen. Und dann bleibt noch Julia, die sich als Autorin versuchen will. Alles nichts sagende Details, ich weiß, aber ich habe keine Ahnung wie ich in diesem Fall hier etwas erklären soll, geschweige denn ohne zu weit vorzugreifen.
Wer spannende Bücher mag, ist einfach gut bedient, definitiv.

Bewertung vom 07.07.2024
In den Farben des Dunkels
Whitaker, Chris

In den Farben des Dunkels


ausgezeichnet

Einfach genial

Bisher hatte ich noch nichts vom Autor Chris Whitaker gelesen, doch nach dem dem grandiosen Leseerlebnis zu " In den Farben des Dunkels" wird sich dies ändern, denn ich werde garantiert demnächst mehr von ihm lesen, und warte sehnsüchtig auf Neues aus seiner Feder.

Die Geschichte in diesem Thriller geht um die Freundschaft zwischen Patch und seiner Freundin Saint. Der 13 jährige Patch wurde entführt, und konnte nur durch Grace, die mit ihm gefangen war, und ihre Worte sind es, die ihm geholfen haben, alles durchstehen. Er wird befreit, will natürlich auch Grace retten, doch niemand glaubt ihm.
Die weitere Handlung zeigt seine verzweifelte Verbissenheit. Er will das derjenige zur Rechenschaft gezogen wird, er will Grace helfen, ihre Existenz beweisen. Auch Saint will Patch helfen, ihm helfen sich von allem zu lösen, was ihn fast wahnsinnig fast, doch beide gehen ganz unterschiedlich vor,und Saint könnte Gefahr laufen ihre Freundschaft zu Patch zu riskieren……

Der Autor erzählt diese Geschichte so einfühlsam, so spannend, dass es mir schwer fiel das Buch aus der Hand zu legen. Es schwingt soviel Gefühl in einigen Passagen. Man vergisst dabei teilweise, dass es ein Thriller ist, und dann wird einem direkt wieder bewusst, was geschehen ist. Einfach krass und unheimlich genial, selten hat mich ein Buch so gefesselt

Bewertung vom 19.06.2024
Das Gemälde
Brooks, Geraldine

Das Gemälde


ausgezeichnet

Nicht nur für Pferdeliebhaber


Geraldine Brooks ist eine namhafte Schriftstellerin, und hat auch hier ihr Können bewiesen.
Der Leser bekommt in drei Zeitebenen die Geschichte des Rennpferdes Lexington präsentiert.
Da sich einiges zur Zeit des amerikanischen Bürgerkrieges abspielt, erfährt man nicht nur die Erfolgsgeschichte des Pferdes und des Jockey, sondern bekommt auch nebenher einiges an Geschichte geboten. Durch einige Protagonisten wird ebenfalls eine Verbindung zum künstlerischen gezogen, also ein vielfältiger Roman.
Die Autorin hat dabei eine hervorragende Recherche geleistet und verpackt diese Geschichte sehr fesselnd.
Ich persönlich hätte nicht gedacht, dass mich ein solches Buch so begeistern könnte, zumal es schon recht mächtig ist aufgrund der Seitenzahl.
Spaß gemacht hat auch, einigen real existierenden Persönlichkeiten zu begegnen, denn es ist nicht alles fiktiv.
Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 02.05.2024
Astrids Vermächtnis
Mytting, Lars

Astrids Vermächtnis


ausgezeichnet

Krönender Abschluss

Wer die ersten beiden Bände über die Glockenschwestern kennt, wird sicher ähnlich sehnsüchtig auf diesen abschließenden Teil gewartet haben.
Lars Mytting hat bewiesen das er erzählen kann, und auch hier erwartet den Leser wieder eine interessante Handlung.

Hier setzt der Autor im Jahr 1936 in Butangen, einem kleinem norwegischen Ort, an, und setzt sie bis ins Jahr 1945 fort.
Astrid Hekne, die mit den Zwillingen mit denen alles begann, verwandt ist.

Astrid arbeitet im Widerstand. Schön sind die Überschneidungen aus der Vergangenheit, die es dem Leser ohne Vorkenntnisse leicht macht, in die Handlung einzutauchen.
Der Webtechnik und natürlich die Glocken ranken sich auch hier mythenhaft durch die Geschichte.
Der Schreibstil des Autors ist einfach toll, ich mag diese Reihe unheimlich gerne und werde sie sicherlich bei Gelegenheit erneut lesen.

Bewertung vom 26.04.2024
Die Stimme der Kraken
Nayler, Ray

Die Stimme der Kraken


ausgezeichnet

Sehr interessante Thematik

"Die Stimme der Kraken" ist ein echter Eyecatcher, das Cover macht direkt neugierig.
Der Autor Ray Nayler hat einen sehr interessanten Ökothriller konzipiert, der mir sehr viele spannende Lesestunden beschert hat.
Als Lawrence jemanden des Konzerns DIANIMA kennenlernt, wird schnell klar, dass es einen brisanten Vorfall auf dem Archipel Con Dao gab. Er selbst kennt die Gegend gut, und hat dort eine neue Lebensform entdeckt, eine Art Riesenkrake mit besonderen Fähigkeiten die vieles revolutionieren könnte. Keine Wunder das der Konzern alles aufkauft und alles an sich reißt.

Eine interessante These, die viele spannende Fragen aufwirft. Mir hat es enorm viel Freude gemacht mich auf dieses Gedankenspiel einzulassen. Das meiste dreht sich um philosophische Grundsätze, und die habe ich eingangs nicht erwartet von diesem Buch. Alles in allem eine interessante Lektüre

Bewertung vom 12.04.2024
Ein falsches Wort
Hjorth, Vigdis

Ein falsches Wort


sehr gut

Schwer verdauliche Kost, auch wenn vieles nicht offen angesprochen wird

Die erwachsene Erzählerin Bergljot, zweitälteste von 4 Kindern, meidet ihre Familie, da in ihrer Kindheit schlimmes geschehen ist. Erst im Erwachsenenalter werden ihr die Ausmaße bewusst, doch es fehlen nach wie vor Erinnerungen, doch ihr Verhalten macht deutlich, dass es scheinbar wirklich einschneidende Erlebnisse in der Kindheit gab. Auch ihr älterer Bruder will mit den Eltern nichts zu tun haben, auch er hat Vorwürfe vorzubringen. Als die beiden jüngeren Schwestern die beiden Hütten allein erben sollen, will er sich damit nicht arrangieren, zumal die Eltern das Erbe eigentlich gerecht unter den vier Kindern aufteilen wollen.

Die Streitigkeiten um die Hütten wühlen bei Bergljot alles wieder auf, sie kann nicht mehr so tun, als ob sie klar kommt. Ihre eigenen Kinder, die bislang immer noch den Kontakt zu den Großeltern hegten, distanzieren sich nun auch. Bergljots Mutter will den Kontakt zu allen, sie ist sehr auf den äußeren Anschein bedacht. Doch beim lesen wird schnell klar, dass die eigentlichen Vorwürfe zwar den Vater betreffen, doch die Mutter scheint damals gewusst zu haben was geschah, und hat aus Angst allein dazustehen die Augen verschlossen und lediglich versucht ihre Tochter zum Beispiel mit Ballettunterricht abzulenken. Was wiederum von den jüngeren Schwestern nicht verstanden wurde, sie hatten das Gefühl, dass die Ältere somit bevorzugt behandelt wurde. Ein Strudel, der alle in dieser Familie beeinträchtigte, ein Strudel der beweist, dass es nichts bringt schlimmes totzuschweigen.

Im weiteren Verlauf wird klar, wie unterschiedlich alle mit diesem Ereignis umgehen, dass Bergljot erst spät lüftet. Durch Rückblicke merkt der Leser, dass es sich sehr negativ durch ihr gesamtes Leben zieht.
Als der Leser ziemlich am Ende genaueres erfährt, ist man selbst im Zwiespalt, will ihr auf der einen Seite glauben, aber man zieht auch die vorgebrachten Zweifel, bzw. die Tatsache, dass es keine eindeutigen Beweise gibt, in Betracht.

Der Erzählstil ist sehr anstrengend, da vieles immer wiederholt wird, was sicher die Verwirrheit der Protagonistin verdeutlichen soll. Mir war es oft zu viel, weniger wäre da mehr gewesen. Das Ende lässt Fragen offen, lässt aber zumindest hoffen, dass Bergljot für sich das Richtige getan hat.

Bewertung vom 01.04.2024
Dreimal du und ich
Linden, Rachel

Dreimal du und ich


gut

Nicht ganz meins

Die Pläne der jungen Lolly werden durch den frühen Tod der Mutter durchkreuzt. Der Vater ist überfordert mit der Betreuung, der Tochter, der kleinen Schwester von Lolly, so dass Lolly einspringt, ihn unterstützt wo sie nur kann. Auch das Restaurant der Familie ist arbeitsintensiv und ist für die nun verbliebenen Familienmitglieder eine große Herausforderung.
In altes Tagebuch zeigt ihr auf, was sie früher für Pläne hatte, die nun in unerreichbare Ferne gerückt sind.
Auch die große Liebe muss wegen der jetzigen Situation der 33 Jährigen zurückstecken.
Die Autorin nimmt sich der Problematik sehr einfühlsam an. Es mutet stellenweise fast schon märchenhaft an. Für mich war es leider manchmal ein wenig zu dick aufgetragen, denn eine 33 Jährige Frau, sollte in der Lage sein, anders zu agieren, und andere Lösungen zu finden.
Ein Roman, der sicher viele begeistern kann, doch ich bin wohl zu rational veranlagt, als dass mir so ein Werk die nötige Tiefe bieten könnte.

Bewertung vom 17.03.2024
Der ehrliche Finder
Spit, Lize

Der ehrliche Finder


sehr gut

Auch wenn dieses Büchlein wenig Umfang aufweist, steckt doch eine Menge darin, nämlich eine sehr bewegende Geschichte über einen kleinen 7 jährigen Jungen namens Jimmy.
Als Tristan in seine Klasse kommt wird sich allerdings einiges für ihn ändern. Jimmy hilft Tristan sich zurecht zu finden, denn er stammt aus dem Kosovo und muss nun erstmal niederländisch lernen.
Die Handlung bettet auch die politische Situation ein, die Tristans Zweig mit sich bringt. Und natürlich erfährt der Leser viel über Jimmys Sammelleidenschaft.
Alles in allem hat die Autorin wieder einmal ein sehr feines und obendrein bewegendes Buch geschaffen. Das Hauptthema ist dabei wohl die Freundschaft.
Sie schafft es dabei die einzelnen Elemente sehr kindgerecht zu verpacken und vereint so eine komplexe Geschichte zu einem Werk, dass sowohl Kindern, als auch Erwachsenen Mut macht.