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Benutzername: 
ikopiko
Wohnort: 
Hesel

Bewertungen

Insgesamt 221 Bewertungen
Bewertung vom 04.03.2020
Nur wer loslässt, hat das Herz frei
Reichert, Amy E.

Nur wer loslässt, hat das Herz frei


sehr gut

Gina ist Witwe und Mutter der pubertierenden May. Ihr Mann ist vor zwei Jahren gestorben, und noch immer hat sie Mühe, ihren Alltag zu schaffen. Er fehlt ihr so sehr. May geht es genauso. Doch anstatt sich mit ihrer Mutter zu verbinden, sieht sie in jeder derer Taten etwas Schlechtes.

Ginas Mutter ist eine exzentrische Frau, die an Gina kein gutes Haar lässt. Doch nun ist sie in Folge eines Schlaganfalls verstummt und hilflos. Einzig Ginas Schwester unterstützt sie. Aber sie hat auch ein eigenes stressiges Leben.

In dieser traurigen Situation findet Gina heraus, dass ihre Mutter ihnen ein Familiengeheimnis vorenthalten hat. Stück für Stück deckt sie dieses auf und kann in gleichem Tempo auch aus ihren Tief herauskrabbeln.

Der Roman wird abwechselnd aus den Perspektiven von Gina, May und der Mutter Lorraine erzählt. Dazu spielt er mal in der Gegenwart, dann wieder in der Vergangenheit. Trotzdem konnte ich leicht folgen und wusste stets, „wo ich gerade bin“. Eine anfangs traurige Geschichte, die später jedoch ein Wohlgefühl vermittelt.

Bewertung vom 10.10.2019
Die Liebe eines Sommers
Kinghorn, Judith

Die Liebe eines Sommers


sehr gut

Pearl hat Glück. Sie bekommt die Stelle als Kammerzofe von Lady Ottoline. Sie freundet sich mit der Lady ein wenig an, obwohl diese oft exzentrisch ist und gegen die damals eng ausgelegte „gute Moral“ verstößt. Aber Pearl kann schweigen und hilft wo sie kann. Und Lady Ottoline dankt ihr dies.

Auf Spaziergängen und Gesellschaften lernt Pearl den Maler Ralph kennen und lieben. Die beiden haben eine Affäre, die nicht ohne Folgen bleibt. Aber Ralph ist verheiratet und muss für England in den Krieg ziehen. Auch hier ist Ottoline für Pearl eine stützende Säule. Doch letztlich erfährt Pearl etwas, das ihr bisheriges Leben aus der Bahn wirft.

Eigentlich ist ein Roman über Liebe und Leidenschaft gar nicht mein Genre. Aber die Geschichte Pearls hat mich dann doch in ihren Bann gezogen. Immer wenn es begann etwas eintönig zu werden, geriet Pearl in eine völlig neue Situation.

Ich habe Pearls Lebensweg gerne verfolgt und bin auch mit dem Ausgang der Geschichte sehr zufrieden.

Bewertung vom 02.10.2019
Tage in Cape May
Cheek, Chip

Tage in Cape May


schlecht

Ich bekam dieses Buch netterweise von buecher.de, wo ich Buchflüsterin bin. Ich muss leider zugeben, dass dies auch der einzige Grund war, warum ich es überhaupt zu Ende gelesen habe.

Henr und Ella flittern in einem Küstenort, in dem zu dieser Jahreszeit nichts los ist. Dann treffen sie eine alte Bekannte und feiern mit ihr. Das, Alkohol und Sex sind eigentlich die ganze restliche Handlung.

Nein, ich fand dieses Buch ganz schrecklich. Tut mir leid.

Bewertung vom 01.10.2019
Das kleine Cottage am Meer
Macomber, Debbie

Das kleine Cottage am Meer


ausgezeichnet

Wegen eines Unfalls ihrer Familie ist Annie ganz allein auf der Welt. Die vernachlässigt ihre Freunde und wird depressiv. Um sich an die schöne Zeit in ihrem Leben zu erinnern, reist sie nach Oceanside. Hier hat sie als Kind mit Eltern und Bruder ihre Ferien verbracht. Erfüllt von schönen Erinnerungen mietet sie ihr früheres Ferienhaus, sucht sich einen Job und lebt fortan an der Küste.

Bei allem unterstützt wird sie von Keaton, einem gutherzigen Eigenbrödler, der schon in Annie verliebt war, als sie noch mit ihren Eltern nach Oceanside kam. Weitere wichtige Rollen in ihrem Leben spielen Mellie, ihre Vermieterin, aber auch Patienten von Annie.

Debbie Macomber hat mich mit diesem Roman voll ins Herz getroffen. Ein Haus an der Küste, ein guter Job vor Ort, Freunde, die zusammenhalten, ein Garten, Tiere … Annies neues Leben wäre für mich ein Traum! Und so konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen.

Bewertung vom 28.09.2019
Die Schwestern von Applecote Manor
Chase, Eve

Die Schwestern von Applecote Manor


sehr gut

Ende der fünfziger Jahre werden vier Schwestern von ihrer Mutter bei deren Tante auf dem Landgut Applecote Manor „geparkt“. Die Mutter kümmerte sich nicht wirklich gut um ihre Töchter. Den Sommer über will sie sich nun eine neue Existenz aufbauen und dann die Kinder zurückholen.

Die Schwestern haben schon oft ihre Ferien auf dem Landgut verbracht, doch als vor Jahren ihre Cousine Audrey spurlos verschwand, endeten auch die Besuche. Onkel und Tante sind seit dem Verschwinden Audreys nicht mehr die alten. Die Schwestern wollen nun unbedingt herausfinden, was damals geschah.

Rund ein halbes Jahrhundert später kaufen Jessie und Will Applecote Manor. Hier wollen sie das Landleben genießen, entschleunigen und ihren Kindern ein sicheres Umfeld bieten. Doch die Nachbarschaft nimmt sie nicht freundlich auf. Im Gegenteil – niemand scheint das alte Landgut betreten zu wollen. Die Familie bekommt deutlich zu spüren, dass hier Schreckliches passiert sein muss. Als die jüngste Tochter der beiden verschwindet, spitzt sich die Lage zu. Die Vergangenheit scheint sich zu wiederholen.

Eve Chase schreibt im gleichen Stil, wie sie schon „Black Rabbit Hall“ geschrieben hat: sanft, spannend, ruhig und unterhaltsam. Zwei Familiengeschichten auf unterschiedlichen Zeitebenen, deren Fäden am Ende zusammenlaufen und alles erklären.

Bewertung vom 21.09.2019
Der zweite Reiter / August Emmerich Bd.1
Beer, Alex

Der zweite Reiter / August Emmerich Bd.1


sehr gut

August Emmerich ist Polizeiagent in Wien in der Nachkriegszeit des verlorenen Ersten Weltkrieges. Mit seinem jungen Assistenten Winter, der aus besseren Kreisen stammt, und den Emmerich aus dem Grunde zunächst nicht als vollwertigen Partner ansieht, soll er einem Schleichhändlerring das Handwerk legen. Aber dann stoßen sie auf einen Ermordeten und nehmen die Suche nach dem Mörder ernster als die Verfolgung der Schwarzhändler. Sehr zum Missfallen ihrer Vorgesetzten.

„Der zweite Reiter“ ist der Auftakt einer Krimireihe mit August Emmerich, die mittlerweile drei Bände umfasst. Die Bücher haben einen hohen Wiedererkennungswert mit schwarz-weiß-rotem Cover, das eine Szene aus dem Nachkriegs-Wien zeigt.

Emmerich ist ein Protagonist, der bei mir einen bleiben Eindruck hinterlassen hat. Knurrig, verschroben, mit dem Herz am richtigen Fleck, hält er nichts von Machtgerangel und Gesellschaftsschichten. Er bewertet die Menschen nach ihrem Charakter, nicht nach ihrer Herkunft. Auch wenn ihm das bei Winter zunächst nicht gelang. Emmerich arbeitet zielorientiert und hält sich dabei nicht immer an Gesetz und Recht. Dass er dabei sein eigenes Leben immer wieder in Gefahr bringt, nimmt er in Kauf.

Mir hat dieser Kriminalroman ausgesprochen gut gefallen. Neben dem Krimiplot sind es die Beschreibungen des Alltags im Nachkriegswien, die ich spannend und interessant finde. Es herrscht sehr große Armut, die Leute hungern, viele sind versehrt. Prostitution, Schwarzhandel und Diebstähle sichern oft das Überleben. Auch Emmerich kann ein Lied davon singen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.09.2019
Nordlicht - Die Tote am Strand / Boisen & Nyborg Bd.1
Hinrichs, Anette

Nordlicht - Die Tote am Strand / Boisen & Nyborg Bd.1


gut

Vibeke Boisen hat die Leitung der Flensburger Mordkommission übernommen. Ihre Kollegen begegnen ihr mit Argwohn. Doch schon fast vor Dienstantritt bekommt sie ihren ersten Fal. Zwei Kinder haben am Strand von Kollund eine weibliche Leiche entdeckt. Hier ist die dänische Polizei, in Form von Kommissar Rasmus Nyborg zuständig. Aber da die Tote Deutsche ist, soll Vibeke unterstützen. Die Identität der Leiche gibt große Rätsel auf. Soll die Frau doch bereits vor zwölf Jahren von einem Serienkiller ermordet worden sein. Die Leiche hingegen ist „frisch“…

Ich fand den Einstieg in diesen Krimi unheimlich schwierig. Nur die Kürze der einzelnen Kapitel hat mich davon abgehalten, abzubrechen.

Sowohl Vibeke, als auch Rasmus sind keine Figuren, mit denen ich mich identifizieren kann, oder deren Geschichte mit interessiert. Daher fand ich die ausführlichen Schilderungen ihrer Privatleben auch eher langweilig. Vielleicht war meine Vorfreude auf diesen Ostseekrimi zu hoch und er konnte meine hohen Ansprüche nicht erfüllen. Der Auftakt dieser Krimireihe konnte mich jedenfalls nicht überzeugen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.09.2019
Ein schwedischer Sommer
Seifert, Eva

Ein schwedischer Sommer


sehr gut

Als Beates Mann stirbt, verändert sich ihr ganzes Leben. Die Kinder sind schon lange aus dem Haus, das sie nun verkaufen möchte um den Erinnerungen zu entfliehen. Sie will woanders neu anfangen und vorher, quasi zum Abstandnehmen, eine Weltreise mit ihren Schwestern Christine und Mona machen. Starten wollen sie bei ihrem Bruder Leo in Schweden. Der Kontakt zu ihm war abgebrochen, aber nun bittet er sie um einen Besuch, denn er hat im Nachlass der Eltern Briefe und ein Tagebuch gebunden, die viele Fragen aufwerfen. Es stellt sich heraus, dass eines der vier Geschwister adoptiert ist. Nur wer ist dies?

Eva Seifert hat mit „Ein schwedischer Sommer“ ihren ersten Roman geschrieben. Das Cover gefällt mir sehr gut. Es ließ mich auf eine gefühlvolle Geschichte hoffen, und ich wurde nicht enttäuscht.

Die Autorin schreibt sehr unterhaltsam und lebendig. Wie es derzeit Mode zu sein scheint, findet man auch hier ein Rezept (Kanelbuller) zum Nachbacken.

Bewertung vom 19.09.2019
Willkommen bei den Friedlaenders!
Friedlaender, Adrienne

Willkommen bei den Friedlaenders!


sehr gut

Die alleinerziehende Adrienne will helfen. Eine ihrer Freundinnen hat einen Flüchtling bei sich aufgenommen, und der Familienrat beschließt einstimmig, dies auch zu tun. So zieht der 22jährige Syrer Moaaz zu ihnen.

Adrienne Friedlaender entschied aus dem Herzen, ohne große Planung. Aber wenn beide Seiten wollen und sich bemühen, kann so eine Verbindung fast wie zu einer Familie zusammenwachsen.

Moaaz kam ausnahmsweise mal ganz unbürokratisch, quasi von einem Moment auf den anderen, zu den Friedlaenders. Verständigen mussten sie sich überwiegend auf englisch. Aber es klappte, auch mit den kleineren Söhnen. Beide Seiten lernen viel voneinander. Vieles ist lustig, manchmal braucht es sehr viel Rücksichtnahme um den anderen zu verstehen und so zu nehmen, wie er ist. Z. B. musste Moaaz erst verstehen, was für einen Stellenwert – nämlich den eines Familienmitgliedes – Hunde hier einnehmen. Hingegen muss Adrienne sich zügeln, um Moaaz Unpünktlichkeit/Gelassenheit hinzunehmen.

Das Buch ist lustig geschrieben. Ich fand es interessant, in diese Familie „hinein zu schauen“. Ohne sich selbst als gutes Vorbild hinzustellen zeigt die Autorin, dass Integration gelebt werden kann. Wenn es gewollt ist.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.09.2019
Spätsommerliebe / Maierhofen Bd.4
Durst-Benning, Petra

Spätsommerliebe / Maierhofen Bd.4


sehr gut

Die Maierhofen-Geschichte geht in die vierte Runde!

Die Bäckerin Magdalena und „ihr Grieche“ Apostoles leben mittlerweile zusammen. Der Alltag mit seiner vielen Arbeit holt sie ein. Und da prallen die Mentalitäten aufeinander. Magdalena legt sich immer mehr ins Zeug. Sie will es allen recht machen, kann nicht nein sagen. Mit dem Stress kommt schlechte Laune, die sich auch gegen Apostoles richtet. Der hingegen kann auch mal Fünfe gerade sein lassen. Er nimmt sich hin und wieder eine Auszeit um die Seele baumeln zu lassen. Schließlich kommt es zum großen Streit, der die beiden trennt.

Ich mag die Maierhofen-Reihe sehr und bin ein Fan aller vorigen Bände. Von diesem war ich jedoch enttäuscht. Magdalena und Apostoles sind erwachsene, reife Menschen. Ein einziger Satz kann da doch nicht Anlass für eine Trennung sein, zumal beide immens trauern. Auch die Idee, dass ein Fest so einen Riss kitten soll, fand ich ziemlich an den Haaren herbeigezogen.

Bis auf Christine kamen mir außerdem die übrigen Maierhofener deutlich zu kurz. Es drehte sich fast ausschließlich nur um zwei Figuren.

Was mich dann noch gestört hat, waren die ständigen unterschwelligen Hinweise auf Stress, Auszeiten, den Genuss des Lebens … Ein bisschen too much für meinen Geschmack.