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Der fünfzehnjährige Waisenjunge John Trenchard wächst in einem Schmugglernest namens Moonfleet auf. Die Leute im Dorf erzählen sich, dass der Kirchhof vom Geist des berüchtigten Colonel Mohune heimgesucht wird, der dort vor seinem Tod einen Schatz versteckt hat. Durch Zufall entdeckt John Trenchard die Familiengruft der Mohunes, die auch Schmugglern als Versteck dient. Im Sarg des Colonels findet er ein Amulett mit einem rätselhaften Pergament, von dem er sich Aufschluss über den Verbleib des Schatzes erhofft. Jedoch kann er sich nicht allein aus der Gruft befreien und wird erst nach Tagen von…mehr

Produktbeschreibung
Der fünfzehnjährige Waisenjunge John Trenchard wächst in einem Schmugglernest namens Moonfleet auf. Die Leute im Dorf erzählen sich, dass der Kirchhof vom Geist des berüchtigten Colonel Mohune heimgesucht wird, der dort vor seinem Tod einen Schatz versteckt hat. Durch Zufall entdeckt John Trenchard die Familiengruft der Mohunes, die auch Schmugglern als Versteck dient. Im Sarg des Colonels findet er ein Amulett mit einem rätselhaften Pergament, von dem er sich Aufschluss über den Verbleib des Schatzes erhofft. Jedoch kann er sich nicht allein aus der Gruft befreien und wird erst nach Tagen von Schmugglern gerettet. Elzevir Block, ihr Anführer, nimmt den jungen Trenchard unter seine Fittiche. Als die beiden in einen Hinterhalt geraten, können sie nur mit Mühe vor den Soldaten der Krone fliehen. Schwer verletzt wird John Trenchard von Elzevir in ein geheimes Versteck gebracht. Nachdem der Junge wieder bei Kräften ist, macht er sich zusammen mit Elzevir auf, den Schatz zu heben. Aber ihr tollkühner Plan birgt manche Gefahr, und mehr als einmal setzen sie dabei ihr Leben aufs Spiel ...
Autorenporträt
John Meade Falkner wurde 1858 in der Grafschaft Wiltshire geboren. Nach dem Studium in Oxford arbeitete er zunächst als Lehrer an der altehrwürdigen Derby School. Er unternahm ausgedehnte Reisen durch Europa und fand anschließend in Newcastle Anstellung als Privatlehrer im Hause eines vermögenden Waffenfabrikanten. Später trat er in das Unternehmen ein, dessen Leitung er im Jahre 1915 übernahm. Nachdem sich Falkner 1926 aus dem Geschäft zurückgezogen hatte, wurde er Honorarprofessor für Paläografie an der Universität von Durham. Ferner ernannte man ihn zum Bibliothekar des Dekans und des Domkapitels. Zeit seines Lebens veröffentlichte Falkner drei Romane, mehrere Reiseführer sowie eine komprimierte Geschichte der Grafschaft Oxfordshire. Er starb 1932. Sein Andenken wird von der John Meade Falkner Society in Ehren gehalten.
Rezensionen

buecher-magazin.de - Rezension
buecher-magazin.de

"Das Dorf Moonfleet liegt eine halbe Meile von der See am rechten oder westlichen Ufer des Bächleins Fleet", informiert der Ich-Erzähler John Trenchard zu Beginn des Abenteuerromans "Moonfleet" von J. Meade Falkner aus dem Jahr 1898, der nun erstmals in deutscher Übersetzung vorliegt. John ist 15 Jahre alt und lebt seit dem Tod seiner Eltern bei seiner strengen Tante, die vor allem bemüht ist, dass aus ihm nicht ein Hallodri wie sein Vater wird. Aber Johns Neugier und Mut bahnen sich ihren Weg, als er herausfindet, dass er in der Gruft der adeligen Familie Mohune möglicherweise jenen legendären Diamanten finden könnte, den John "Blackbeard" Mohune, das letzte Mitglied der Familie und spukender Geist, versteckt hat. In 19 Kapiteln, die jeweils mit einem vorangestellten Zitat beginnen, sind die kleinen und großen Abenteuer Johns nachzulesen, zugleich erzählen sie über das Leben an und von der See. Dabei erinnert das in England sehr populäre Buch in der grundsätzlichen Anlage der Geschichte sowie dank von Geistern heimgesuchter Friedhöfe, Verfolgungsjagden auf Klippen, Schmugglern, verlorener Schätze und eines Fluchs an unterhaltsame Abenteuerromanklassiker wie Robert Louis Stevensons "Schatzinsel". Stilistisch verweist es indes auf seine Entstehungszeit im 18. Jahrhundert.

© BÜCHERmagazin, Sonja Hartl (sh)

Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension

Rezensentin Judith von Sternburg vergleicht John Meade Falkners Abenteuergeschichte von 1898 mit Robert Louis Stevensons "Schatzinsel". Manches Motiv, meint sie, haben die beiden Romane gemeinsam, aber auch die Atmosphäre mit Stürmen, Fluchten, Schießereien und Schiffsuntergängen. Falkners Sinn für schwarzromantische Motive findet sie bei Stevenson allerdings nicht. Dass der Autor dennoch kein Fantast ist, sondern gekonnt mit der Angst der Figuren und der Leser spielt und für eine soghafte Spannung sorgt, scheint Sternburg überdies bemerkenswert. Das lässt sie sogar die vielen lebensweisen Zitate im Text verkraften. Der Ton der deutschen Übersetzung, ungestelzt und elegant altertümlich, hat der Rezensentin übrigens auch gefallen.

© Perlentaucher Medien GmbH

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 01.06.2016

Der Bart des toten Colonel
Neu übersetzt: John Meade Falkners „Moonfleet“
Magisch angezogen von einem Riss, der sich im Boden des Friedhofs geöffnet hat, dringt der junge John nachts in einen unterirdischen Gang ein. Er gelangt in eine Höhle, in der die sterblichen Überreste der Mohunes, die früher über das Dorf Moonfleet geherrscht haben, ruhen. Der unheimliche Ort wird aber auch von den örtlichen Schmugglern benutzt, um Schnapsfässer zu lagern. Als die rauen Kerle auftauchen, versteckt John sich hinter dem brüchigen Sarg von Colonel Mohune, der hundert Jahre zuvor unter dem Namen Schwarzbart berühmt-berüchtigt war.
  Später, als er wieder alleine in der Höhle ist, entdeckt der 15-Jährige ein Medaillon, in dem sich ein Pergament befindet, das den Weg zu einem sagenhaften Diamanten weist, den Schwarzbart seinerzeit versteckt hat. Elzevir Block, der Anführer der Schmuggler, wird Johns väterlicher Freund. Fälschlich des Mordes beschuldigt, müssen die beiden untertauchen. Es gelingt ihnen, die Schatzkarte zu entschlüsseln, und sie beschließen, den Edelstein, auf dem ein Fluch liegen soll, an sich zu bringen.
  Die Handlung von „Moonfleet“ ist in der Grafschaft Dorset, Mitte des 18. Jahrhunderts angesiedelt. John Meade Falkner (1858 – 1932), der den Roman 1898 veröffentlichte, wird in Großbritannien als solider Autor in der Nachfolge Robert Louis Stevensons geschätzt. In Deutschland lässt sein Name vor allem Fritz Lang-Kenner aufhorchen. Langs Adaptation von „Moonfleet“ – nichtssagender deutscher Titel: „Das Schloss im Schatten“ – kam 1955 in die Kinos.
  „Moonfleet“ ist nicht einer der bekanntesten Filme Langs, aber einer seiner besten. Elzevir ist hier nur eine Nebenfigur. Viel wichtiger ist der schillernde Gentleman-Verbrecher Jeremy Fox – gespielt von Stewart Granger –, den es bei Falkner überhaupt nicht gibt. Die naive Verehrung, die John für Fox hegt, erlaubt es Lang, eines seiner zentralen Themen zu verhandeln: die komplizierte Dialektik von Schuld und Unschuld. Für das von viktorianischer Moral geprägte Happy End des Romans gibt es im Film daher keine Entsprechung; die Ambivalenzen, die er entfaltet, bleiben unaufgelöst.
Allerdings hat das Buch, das nun in einer Neuübersetzung von Michael Kleeberg vorliegt, seine eigenen Stärken. Wie liebevoll vertraut der Autor mit der südenglischen Küstenlandschaft war, wird immer dann deutlich, wenn er, kurz und prägnant, den Wechsel der Jahreszeiten schildert: das tobende, gischtende Meer im Herbst und Winter; dagegen die sommerliche Hitze, die auf Gärten und Feldern lastet. Morbides und Schauerliches lauern stets im Hintergrund, etwa wenn die düstere Stimmung evoziert wird, die in dem ärmlichen, heruntergekommenen Moonfleet herrscht, oder wenn John aus Versehen den Bart des mumifizierten Mohune abreißt.
  Die ruhige Beharrlichkeit, mit der Falkner Elemente der Gothic Novel und des realistischen Romans verschmilzt, macht aus diesem Werk mehr als nur einen gemütlichen Schmöker.
CHRISTOPH HAAS
John Meade Falkner: Moonfleet. Roman. Aus dem Englischen von Michael Kleeberg. Verlagsbuchhandlung Liebeskind, München 2016. 352 Seiten, 24 Euro. E-Book 16,99 Euro. Der Film von Fritz Lang ist als DVD in der Originalfassung mit englischen Untertiteln erhältlich.
Viktorianische Moral? Szene aus Fritz Langs Verfilmung von „Moonfleet“, 1955.
Foto: action press / Everett Collection
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