Bevor Erich Kästner in Berlin ein berühmter Kinderbuchautor wurde, war er ein berühmter Journalist. In Leipzig. Fast fünf Jahre lang, von 1923 bis 1927, schrieb er hier für Zeitungen und Magazine - Gedichte, Erzählungen, Rezensionen, Aphorismen, politische Glossen und Leitartikel. Die Texte mit ihrer unnachahmlichen Mischung aus Ironie und Melancholie sind heute noch so frisch wie vor 80 Jahren. Höchste Zeit also, sie endlich aus dem "Zeitungsgrab" zu befreien
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Noch immer kennen wir "den ganzen Kästner nicht", schreibt Rezensentin Ute Maack, doch immerhin hat sich das Bild mit dem neu erschienenen Textband mit Material aus den frühen Jahren nun um ein weiteres Stück vervollständigt. Das von Klaus Schuhmann herausgegebene Buch umfasst Kurzprosa, Gedichte, Theater- und Buchkritiken sowie Glossen, Leitartikel und Aphorismen aus dem "Leipziger Tageblatt" und der "Neuen Leipziger Zeitung". Die chronologische Anordnung der Texte sorgt für eine "abwechslungsreiche Lektüre" und zeigt vor allem die "Entstehung des Autors Kästner" auf, urteilt die Rezensentin. Kästner sei anfangs noch "stilistisch unsicher", verfüge aber bereits über die "viel gerühmte Lakonik" und die "melancholisch getönte Ironie". Auf die Kästner-Gesamtausgabe wird die Kritikerin auch weiterhin warten müssen. Doch bereits in diesem "schön gestalteten" und "klug zusammengestellten" Buch gibt es viel zu entdecken, versichert sie.
© Perlentaucher Medien GmbH
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