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Diese Erzählungen des Poeten, der von ganz unten kam, sind aggressiv, grausam und obszön, aber auch außerordentlich witzig. Sie schildern brutal realistisch die Kehrseite des amerikanischen Traums, so wie er sich in Amerikas Slums, Absteigen, Bars, Hurenhäusern und Schlachthöfen abspielt.
Sie erzählen von Amerikas Slums, Absteigen, Bars, Hurenhäusern und Schlachthöfen. Sehr poetisch seien Bukowskis Gedichte ja nicht, bemängeln Kritiker, man müsse sie wohl eher als abgebissene Prosastücke bezeichnen. Alkohol, Boxen, Frauen, Pferderennen sind seine Themen. Wenn aber TV-Star Martin Semmelrogge…mehr

Produktbeschreibung
Diese Erzählungen des Poeten, der von ganz unten kam, sind aggressiv, grausam und obszön, aber auch außerordentlich witzig. Sie schildern brutal realistisch die Kehrseite des amerikanischen Traums, so wie er sich in Amerikas Slums, Absteigen, Bars, Hurenhäusern und Schlachthöfen abspielt.
Sie erzählen von Amerikas Slums, Absteigen, Bars, Hurenhäusern und Schlachthöfen. Sehr poetisch seien Bukowskis Gedichte ja nicht, bemängeln Kritiker, man müsse sie wohl eher als abgebissene Prosastücke bezeichnen. Alkohol, Boxen, Frauen, Pferderennen sind seine Themen. Wenn aber TV-Star Martin Semmelrogge seine rauchige Stimme Pennern in löchrigen Unterhosen und besoffenen Huren leiht, dann versöhnt uns immer wieder Bukowskis zutiefst menschlicher Humor mit dieser kaputten Welt.

Autorenporträt
Charles Bukowski, geb. am 16. August 1920 in Andernach, lebte seit seinem zweiten Lebensjahr in Los Angeles. Nach Jobs als Tankwart, Schlachthof- und Hafenarbeiter begann er zu schreiben und veröffentlichte weit über 40 Prosa- und Lyrikbände. Charles Bukowski starb am 9. März 1994 in San Pedro/L.A.
Rezensionen
"Martin Semmelrogge verfügt nicht nur über das auffällige Timbre eines kettenrauchenden, wirren Kindes, er kann sich auch perfekt verstellen. Und er liest hervorragend."
(LITERATUREN)

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 21.05.2003

DASHÖRBUCH
Harte Kerle
Martin Semmelrogge lässt
Bukowski zu Boden gehen
Man kann zu Charles Bukowski stehen wie man will. Wer an Gewaltfantasien, Alkoholanbetungen und Frauenbeschimpfungen Geschmack findet: Bitteschön. Wer dies auch noch in einem Stil serviert bekommen möchte, der sich nicht um Stil schert: Kein Problem. Und wer dies als Literatur oder gar als Lyrik bezeichnen will: Soll er. Wir leben, wie man weiß, in einem freien Land, jeder kann seine Meinung äußern. Handelt es sich allerdings um Fragen der Kunst und nicht bloß der Politik, ist es immer noch eine Ehrensache, diese Meinung auch begründen zu können. Und da sich der wenig geneigte Hörbuchrezensent außerstande sieht, eine Rechtfertigung für den Kunstanspruch des hier anzuzeigenden Produkts zu liefern, muss er sich wohl oder übel auf die Seite all jener reaktionären Schöngeister stellen, die Bukowski für gequirlten Quark halten.
Hier sollen jetzt nicht die alten Schlachten um ästhetische Mindestanforderungen erneut geschlagen werden. Deutlich gemacht sei nur, dass der Rezensent zwischen dem so genannten Dichter und Erzähler Charles Bukowski und dem so genannten Vorleser Martin Semmelrogge sehr wohl zu unterscheiden weiß.
Martin Semmelrogge ist Schauspieler, und Schauspieler werden gerne als Vorleser engagiert, da sie sich häufig einer Sprecherziehung unterzogen haben. Das ist wahrscheinlich auch bei Semmelrogge der Fall, denn jedes Wort ist klar zu verstehen. Darüber hinaus wurde Semmelrogge wahrscheinlich ausgewählt, weil er als Schauspieler auf harte Kerle abonniert ist, nicht auf intellektuelle Weicheier, die bei Bukowski ja eher selten vorkommen. Dass Bukowskis harte Kerle allerdings ziemlich gescheiterte Charaktere sind, hat Semmelrogge leider nicht mitbekommen. Er scheint die ganze Bukowski-Welt für obercool zu halten und legt deswegen triumphierend seine tiefste Stimme auf, was sich anhört, als spräche er durch ein Loch im Kehlkopf. Gerade Kettenrauchern dürften sich dabei die Nackenhaare hochstellen.
Doch zum Glück hat Semmelrogge keine basso continuo-Qualitäten. Nachdem er also an jede neue Nummer mit Feuer und brüllend wie ein ausgehungerter Löwe rangeht, dauert es nur ein paar Dutzend Sekunden, bis seine Stimmbänder ins Straucheln und Schlingern geraten und schließlich, nach einer Minute oder so, wie Betrunkene im ersten Dialog aufschlagen. Dort rappeln sie sich dann wieder auf, immer noch derart blau, dass sie nicht wissen, wer wer ist, erstaunt mal den einen, mal den andern Part übernehmen, sich gegenseitig anrempeln und wieder zu Boden gehen. Dort nimmt sich dann die Erzählerstimme ihrer an und ersäuft sie bis zur nächsten Nummer in Pathos oder einem Meer aus Abgeklärtheit.
TOBIAS LEHMKUHL
CHARLES BUKOWSKI: Fuck Machine. Gedichte vom südlichen Ende der Couch. Gelesen von Martin Semmelrogge, Der Hörverlag, München 2003, 1 CD, 74 Minuten, 15,90 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Tobias Lehmkuhl hält Charles Bukowskis Verse zwar für "gequirlten Quark", weiß aber, dass es in einem freien Land auch erlaubt sein muss, "Lyrik" dazu zu sagen. Deshalb könne man wohl auch niemandem verbieten, einen Schauspieler das ganze in Tough-Guy-Manier einsprechen zu lassen. Nur: "Dass Bukowskis harte Kerle allerdings ziemlich gescheiterte Charaktere sind, hat Semmelrogge leider nicht mitbekommen. Er scheint die ganze Bukowski-Welt für obercool zu halten und legt deswegen triumphierend seine tiefste Stimme auf, was sich anhört, als spräche er durch ein Loch im Kehlkopf." Wahrscheinlich geht ihm deshalb auch so schnell die Luft aus, kichert der Rezensent, der sich vom "so genannten Dichter" und "so genannten Vorleser" immerhin zu einer hübschen kleinen Spotttirade hat inspirieren lassen.

© Perlentaucher Medien GmbH