»Verpartnerungsprosa«: über die wunderbare Welt der Kontaktanzeigen
Es gibt eine Literatur neben der Literatur, eine, die auf eigene Weise von dem spricht, was ist, was fehlt, was sein soll, und die aus allen Menschen Autoren macht: die Kontaktanzeige. Hier zeigen sich Menschen unverblümt, hier sagen sie, wie sie selbst sich sehen oder gesehen werden möchten, hier entwickeln sie ihre Ideale eines geglückten Liebeslebens. Roger Willemsen hat lange und an entlegenen Publikationsorten recherchiert. In einer szenischen Lesung mit Anke Engelke denkt er laut über die unterschiedlichen Facetten der »Verpartnerungsprosa« nach und streift durch seine Funde.
Es gibt eine Literatur neben der Literatur, eine, die auf eigene Weise von dem spricht, was ist, was fehlt, was sein soll, und die aus allen Menschen Autoren macht: die Kontaktanzeige. Hier zeigen sich Menschen unverblümt, hier sagen sie, wie sie selbst sich sehen oder gesehen werden möchten, hier entwickeln sie ihre Ideale eines geglückten Liebeslebens. Roger Willemsen hat lange und an entlegenen Publikationsorten recherchiert. In einer szenischen Lesung mit Anke Engelke denkt er laut über die unterschiedlichen Facetten der »Verpartnerungsprosa« nach und streift durch seine Funde.
Oliver Jungen spürt enthemmte Selbstironie und viel, viel Lust zum Lachen in sich beim Anhören der von Anke Engelke und Roger Willemsen eingelesenen Kontaktanzeigen. Dass hier tatsächlich öffentlich gebeichtet und die Gesellschaft von innen gezeigt wird, daran hat Jungen keinen Zweifel. So sieht es aus, das einsame Haus. Und wenn Willemsen und Engelke die mal ironischen, mal verschmitzten oder auch amtlichen Anzeigen lesen, sticht dem Rezensenten nicht nur immer wieder sprachliches Unvermögen ins Ohr, sondern eben auch rückhaltlose Offenheit und Sehnsucht. Willemsens Kommentare zu den Texten scheinen ihm darüber hinaus charmant schlau.
© Perlentaucher Medien GmbH
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