Marktplatzangebote
31 Angebote ab € 0,50 €
Produktdetails
  • Verlag: Oetinger
  • Seitenzahl: 247
  • Altersempfehlung: ab 12 Jahren
  • Deutsch
  • Gewicht: 369g
  • ISBN-13: 9783789131332
  • ISBN-10: 3789131334
  • Artikelnr.: 09407456
Autorenporträt
Kirsten Boie, eine der renommiertesten deutschen Autorinnen des modernen Kinder- und Jugendromans, wurde 1950 in Hamburg geboren, wo sie noch heute mit ihrer Familie lebt. Sie promovierte in Literaturwissenschaft und arbeitete als Lehrerin. 1985 erschien ihr erstes Buch und wurde ein beispielloser Erfolg. Inzwischen sind von Kirsten Boie zahlreiche Bücher erschienen und in viele Sprachen übersetzt worden. Neben Kinder- und Jugendbüchern schreibt sie auch kleinere Drehbücher fürs Kinderfernsehen, Vorträge und Aufsätze zu verschienen Aspekten der Kinder- und Jugendliteratur und sie bereist im Auftrag des Goethe-Institutes das europäische und nicht-europäische Ausland. 2007 erhielt Kirsten Boie den Deutschen Jugendliteraturpreis für ihr Lebenswerk sowie 2008 den "Goßen Preis" der Bayerischen Sparkassenstiftung. 2011 wurde Kirsten Boie mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse ausgezeichnet.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 01.06.2001

Tagebücher
Kirsten Boies neuer Jugendroman
Der Titel klingt vielversprechend: Kerle mieten – ob das etwas mit einer Teenager- Agentur für Mauerblümchen zu tun hat? Es hat, aber doch nur am Rande. Die renommierte und talentierte Jugendbuchautorin Kirsten Boie hat sich bei diesem neuen Buch einfach nicht entscheiden können, welche Geschichte sie erzählen will.
Geht es um zwei Mädchen, die ihren Cousin an Mitschülerinnen vermieten, denen ein Begleiter für die Disco fehlt? Oder doch um eine pubertierende Ich-Erzählerin, die Stress mit ihrer Mutter hat? Liegt der Schwerpunkt der Geschichte vor allem auf den Tagebüchern von Mutter und Tochter, die sich bei allen Generationsunterschieden so gleichen?
Im Tagebuch der Mutter scheint plötzlich die Jugend im Dritten Reich auf, Judenverfolgung und der Krieg werden thematisiert. Ist dies also doch ein Buch über gestern und heute? Das Tagebuch der Tochter wendet sich immer wieder an die Sängerin Janis Joplin, Idol der Flowerpower – Generation, also weit weg von den Pop-Idolen heutiger Jugendlicher. Was hat sie mit dem jungen Mädchen zu tun, das dieses Tagebuch heute schreibt?
All diese Versatzstücke machen den Roman verwirrend und unübersichtlich. Am stärksten ist die Autorin immer da, wo sie, ironisch und mitfühlend, und voller Situationskomik, von den Emanzipationsversuchen der Mutter erzählt, die nicht mehr für die ganze Familie putzen und bügeln will und natürlich auf heftigen Widerstand von Kindern und Mann stößt.
Zum Schluss wird alles gut: Mutter und Vater vertragen sich trotz der Befreiungsversuche der Ehefrau, die Ich-Erzählerin findet einen Freund, und der Cousin, der anfangs an eine Mitschülerin vermietet wurde, verliebt sich in diese. Das ist gut und schön. Aber weniger wäre mehr gewesen. (ab 12 Jahre)
CATHRIN KAHLWEIT
KIRSTEN BOIE: Kerle mieten oder Das Leben ändert sich stündlich. Oetinger Verlag 2001. 247 Seiten, 24 Mark.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
…mehr

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 16.07.2008

LIES DOCH MAL

Musikgeschichte(n): Die Knochenflöte, die sich der Hirte geschnitzt hat, flötet auf einmal ihr eigenes Lied, sie singt ihre Seele. Hermes, der griechische Götterbote, erfindet die Leier, nachdem er über einen leeren Schildkrötenpanzer gestolpert ist. Wolfram von Eschenbach und Heinrich von Ofterdingen liefern sich den berühmten Sängerkrieg auf der Wartburg. Elsa von Brabant erträumt eine Romanze mit einem silbernen Ritter, dem Lohengrin. Natürlich bietet auch das Leben von Bach, Mozart, Beethoven und Schubert Exemplarisches. Und Elvis Presley, der Rock-'n'-Roll-Star der Großmütter, hat zwei Schutzengel, die sich um ihn streiten. Rudolf Herfurtner erzählt die Geschichte der Musik in vielen Geschichten, die ebenso amüsant wie einprägsam sind. Ganz unangestrengt gelingt so ihm ein fundierter Einblick in die Musikgeschichte, der Lust auf Musik macht.

steff.

Rudolf Herfurtner: "Ohne Musik ist alles nichts. Geschichten von Bach bis Elvis Presley". Hanser Verlag. 270 Seiten, 19,90 Euro. Inklusive CD mit Musikbeispielen. Ab 10 Jahre

Phantasiegeschichten: Lulu schreibt Tagebuch. Aber nur für ihre Mutter. Sie hat herausgefunden, dass diese ihre privaten Aufzeichnungen heimlich liest, und so sind ihre Einträge jetzt glatt erfunden. Aber Lulu führt auch ein echtes inneres Gespräch: mit Janis Joplin, der Bluessängerin, die so intensiv gelebt hat und nicht etwa so alltagsgrau, wie Lulu ihre Eltern erscheinen. Mit "Janis" teilt Lulu ihre Gedanken. Ihr erzählt sie auch von der "Agentur", die sie mit ihrer Freundin Lissa gründet: Für etwas Geld vermitteln sie "Kerle", mit denen man ausgehen kann. Zum Beispiel Lissas Cousin Eckbert, den die Mädchen gleich für die schüchterne Anne-Marie aus ihrer Klasse anheuern. Doch dann überholt die Realität die Phantasie. Kirsten Boie schreibt komisch, lebensnah und scheinbar bestens vertraut mit allen unterschiedlichen Stimmungen der Pubertät.

steff.

Kirsten Boie: "Kerle mieten oder Das Leben ändert sich stündlich". Fischer Schatzinsel. Überarbeitete Neuausgabe. 298 Seiten, 6,95 Euro. Ab 12 Jahre

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
…mehr

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Rezensentin Christina Thurner stellt fest, dass das Thema Holocaust immer häufiger in Jugendbüchern auftritt, in denen man es nicht erwartet: zum Beispiel in "sogenannten Mädchenbüchern". Auffällig daran ist, so Thurner, dass das historische Thema hier "quasi durch die Hintertür" eingeführt werde. So auch in Kirsten Boies "Kerle mieten...". Eigentlich erzählt das Buch von zwei 14-jährigen Freundinnen, die " erfrischend dilettantisch eine Knabenvermittlungsagentur" betreiben. Eines Tages jedoch findet eins der Mädchen das Tagebuch ihrer Mutter, die darin ihre Großeltern angeklagt hatte, dem Mord an den Juden tatenlos zugesehen zu haben. Immerhin gelingt es der Autorin, durch eine "taktische Identifikationskette" das Thema für die Leser überzeugend einzuführen, lobt die Rezensentin. Bedenklich findet sie allerdings, dass lediglich über den "Gestus des Nebenbei-Thematisierens" eine Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte möglich ist und dass der Holocaust hier nur als ein Thema unter anderen - von "Pickeln" bis zu "Liebeskummer" - präsentiert werde.

© Perlentaucher Medien GmbH