Innenarchitekt Edward Hollis hat 12 Bauwerke besucht die wichtig für die Weltgeschichte und oft in ganz besonderer Weise für das christliche Abendland sind. Jedes einzelne Bauwerk hat seine ganz eigene Geschichte, Hollis erzählt diese und der Leser wird spüren, dass alle Bauwerke und ihre
Geschichten sich in unserem Geschichtsbewusstsein wie ein Puzzle ohne Schwierigkeiten zusammenfügen…mehrInnenarchitekt Edward Hollis hat 12 Bauwerke besucht die wichtig für die Weltgeschichte und oft in ganz besonderer Weise für das christliche Abendland sind. Jedes einzelne Bauwerk hat seine ganz eigene Geschichte, Hollis erzählt diese und der Leser wird spüren, dass alle Bauwerke und ihre Geschichten sich in unserem Geschichtsbewusstsein wie ein Puzzle ohne Schwierigkeiten zusammenfügen werden.
Der Partheon in Athen
Die Basilika von San Marco in Venedig
Die Ayasofya in Istanbul
Das Heilige Haus von Loreto
Die Kathedrale von Gloucester
Der Tempio Malatestiano in Rimini
Sanssouci in Potsdam
Notre - Dame de Paris
Die Hulme Crescents in Manchester
Die Berliner Mauer
Das Venetian in Las Vegas
Die Westmauer in Jerusalem
In dieser Reihenfolge treffen wir im Buch auf die Bauwerke. Es wird eine große politisch wie auch geschichtlich - philosophische Zeitreise, für meinen Geschmack ein Meisterwerk
Erstaunt war ich darüber, dass die Berliner Mauer als Bauwerk in diesem Buch erwähnt wird. Der "antifaschistische Schutzwall" hat so viele Menschenleben zerstört und ist heute als Bauwerk nicht einmal mehr in der Realität zu erkennen, aber in unser aller Gedächtnis ist diese Berliner Mauer als Symbol nicht auszulöschen.
Dieser Art Bauwerke sind es denen Edward Hollis auf der Spur ist. Keines sieht heute noch so aus wie am Tag seiner Fertigstellung, aber der Autor selbst sagt dazu: "Bei Geschichten wie bei Gebäuden ist die schrittweise Veränderung ein paradoxer Mechanismus der Bewahrung: Nicht ein einziges der Bauwerke, deren geheimes Leben hier nacherzählt wird, hat dadurch, dass es verändert wurde, etwas verloren. Vielmehr haben sie alle dank dieser Veränderungen besser überlebt, als es möglich gewesen wäre, wenn sie nie jemand verändert hätte."
Das letzte im Buch behandelte Bauwerk ist die Westmauer in Jerusalem. Scheint die Chronologie der betrachteten Werke auch an dieser Stelle durchbrochen zu werden, erklärt der Autor schnell warum dies geschah: "Die Geschichte ist nicht an ihrem Ende angelangt." Das tut sie nie und schon gar nicht an so einem zentralen und für den Weltfrieden wichtigen Ort wie Jerusalem.
Gerade diese letzte Station zeigt sehr deutlich wie sehr die Menschheit, egal ob nun im christlichen Abendland oder wo auch immer, geschichtliche Bauwerke als Symbole auch in der Gegenwart bedarf. Gerade an dieser Mauer in Jerusalem, die Treffpunkt vieler Religionen ist, kann auch Hoffnung keimen, wenn Menschen es nur zulassen.
Die Berliner Mauer galt einst als unüberwindlich. Menschen verloren dort ihr Leben. Heute wissen wir, nichts ist für die Ewigkeit gemacht. Menschen bestimmen nach wie vor über Gegenwart und Zukunft.
Dieses Buch verbindet sehr schön Geschichte mit Gegenwart. Es ist faszinierend mitzuerleben wie Geschichte, Gegenwart und Zukunft an solchen Orten aufeinandertreffen. Für mich zählt dieses Buch zu den wichtigsten dieses Herbstes.
Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu