Ein wunderbares, ein anrührendes, ein trauriges, ein komisches Buch - Lizzie Dorons Erinnerungen einer Tochter an ihre Mutter in der hochgelobten Übersetzung von Mirjam Pressler haben ihre Leser im Sturm erobert. In eindringlichen und zum Teil aberwitzigen Episoden erzählt Elisabeth vom Leben mit ihrer Mutter in Tel Aviv: Helena ist eine Überlebende der Shoah, eine eigenwillige und kämpferische Frau, entschieden auf ihre Würde bedacht, die sie mit Witz und Einfallsreichtum zu wahren weiß.
»In der Tageszeitung Ma'ariv hieß es: 'Es gibt nur sehr wenige Bücher, die von der zweiten Generation geschrieben wurden, den Söhnen und Töchtern der ShoahÜberlebenden. Dieses ist das beste von allen.' Dem kann ich mich nur anschließen: Lizzie Dorons liebevolle Erinnerungen, die ihrer Mutter die Würde zurückgeben, sind wirklich etwas ganz Besonderes.« Angela Wittmann, Brigitte
»In der Tageszeitung Ma'ariv hieß es: 'Es gibt nur sehr wenige Bücher, die von der zweiten Generation geschrieben wurden, den Söhnen und Töchtern der ShoahÜberlebenden. Dieses ist das beste von allen.' Dem kann ich mich nur anschließen: Lizzie Dorons liebevolle Erinnerungen, die ihrer Mutter die Würde zurückgeben, sind wirklich etwas ganz Besonderes.« Angela Wittmann, Brigitte
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 11.01.2017NEUE TASCHENBÜCHER
Zazie
im Kibbuz
Mit diesem schmalen Buch hat Lizzie Doron die Herzen ihrer Leser erobert – eine Achterbahnfahrt der Emotionen vom Lachen zum Heulen auf schmalstem Raum, zuletzt bleibt das Lachen, obwohl es so tragisch ist, was Doron erzählt. Im Mittelpunkt steht Elisabeth, die sich mit dem ironisch-naiven Sarkasmus einer frühreifen Göre schützt vor den Traumata, die ihre Mutter nicht abschütteln kann. Helena hat die Schoah überlebt, sie hat in Israel ein sicheres Zuhause gefunden, bleibt aber tragisch und hilflos denen verbunden, die ihr genommen wurden. Und das sind fast alle, die sie kannte. An sie erinnert sie lautstark bei den Feierlichkeiten an Jom Kippur, für sie will sie im Eichmann-Prozess aussagen – in beiden Fällen wird sie, die Verzweifelte, als Störerin weggeschoben. Nur im Kreis ihrer Freundinnen, mit denen sie hinter herabgelassenen Jalousien laut trauern kann, wird ihr Schmerz anerkannt. Die Tochter ist hin- und hergerissen zwischen Fremdschämen für die Mutter und Wut über die mitleidlose Mehrheit. Der Titel ist ein Zitat, eine Frage derer, die nicht verstehen, was es mit den Überlebenden auf sich hat.
RUDOLF VON BITTER
Lizzie Doron: Warum bist du nicht vor dem Krieg gekommen?
Aus dem Hebräischen von Mirjam Pressler.
dtv, München 2016.
144 Seiten, 9,90 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
Zazie
im Kibbuz
Mit diesem schmalen Buch hat Lizzie Doron die Herzen ihrer Leser erobert – eine Achterbahnfahrt der Emotionen vom Lachen zum Heulen auf schmalstem Raum, zuletzt bleibt das Lachen, obwohl es so tragisch ist, was Doron erzählt. Im Mittelpunkt steht Elisabeth, die sich mit dem ironisch-naiven Sarkasmus einer frühreifen Göre schützt vor den Traumata, die ihre Mutter nicht abschütteln kann. Helena hat die Schoah überlebt, sie hat in Israel ein sicheres Zuhause gefunden, bleibt aber tragisch und hilflos denen verbunden, die ihr genommen wurden. Und das sind fast alle, die sie kannte. An sie erinnert sie lautstark bei den Feierlichkeiten an Jom Kippur, für sie will sie im Eichmann-Prozess aussagen – in beiden Fällen wird sie, die Verzweifelte, als Störerin weggeschoben. Nur im Kreis ihrer Freundinnen, mit denen sie hinter herabgelassenen Jalousien laut trauern kann, wird ihr Schmerz anerkannt. Die Tochter ist hin- und hergerissen zwischen Fremdschämen für die Mutter und Wut über die mitleidlose Mehrheit. Der Titel ist ein Zitat, eine Frage derer, die nicht verstehen, was es mit den Überlebenden auf sich hat.
RUDOLF VON BITTER
Lizzie Doron: Warum bist du nicht vor dem Krieg gekommen?
Aus dem Hebräischen von Mirjam Pressler.
dtv, München 2016.
144 Seiten, 9,90 Euro.
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Wunderbar, traurig und ergreifend. A. Sauer fachbuchkritik.de 20170203