Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Es gibt bereits ein anderes Buch über Rilke und Ägypten, das für Tobias Gohlis bedauerlicherweise vergriffen ist (es stamme von Alfred Grimm und sei nur antiquarisch erhältlich, versichert der Rezensent) und mit dem das vorliegende Buch aus der Reise-Reihe des Insel-Verlags bei weitem nicht mithalten könne. Gohlis stört sich insbesondere an der Konzeption des Herausgebers Nalewski: auf der einen Seite gibt es Gedicht- und Tagebuchauszüge Rilkes, die seine Ägyptenreise im Jahr 1911 betreffen, auf der anderen Seite stehen die dazu passenden Fotografien, an denen eigentlich nichts auszusetzen ist, außer dass sie genau die Texte illustrieren und damit "zum Identitätsnachweis" degradiert werden. In die umgekehrte Richtung funktioniert es laut Gohlis ebenso falsch: man könne auch die Gedichte als Bildunterschriften der Fotografien betrachten.
© Perlentaucher Medien GmbH
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