Schon lange gefallen mir die Gedichte von Mascha Kaleko. Nun fragte ich mich, wer steckt hinter dieser Kunst und Person.
Diese Biographie habe ich in der Evangelischen Gemeindebücherei Bad Wörishofen beim stöbern gefunden, als ich Gast in diesem Ort war. Netter weise durfte ich diese ausleihen,
obwohl ich wieder heimgefahren bin und ich dies so mit der Post zurückschicken durfte. Herzlichen Dank…mehrSchon lange gefallen mir die Gedichte von Mascha Kaleko. Nun fragte ich mich, wer steckt hinter dieser Kunst und Person.
Diese Biographie habe ich in der Evangelischen Gemeindebücherei Bad Wörishofen beim stöbern gefunden, als ich Gast in diesem Ort war. Netter weise durfte ich diese ausleihen, obwohl ich wieder heimgefahren bin und ich dies so mit der Post zurückschicken durfte. Herzlichen Dank dafür.
Als ich die Biographie zu Ende gelesen hatte, war ich sehr betroffen.
Mascha wird in Galizien geboren, ihre Eltern sind jüdisch.
Die Familie emigriert durch verschiedene Gebiete, Städte und landen in Marburg. Jüdische Familien galten damals als sehr arm.
Sie hat mehrere Geschwister, doch Mascha war nicht das Lieblingskind der Mutter, das hat sie früh zu spüren bekommen.
Oft bereitet sie ihren Eltern, durch ihre aufsässigkeit, Sorgen.
Emigrieren und umziehen lernt sie so schon früh kennen, das sie stark prägt.
Oft zieht sie sich zurück, wo sie dann auch zu schreiben begann.
1918 zieht die Familie nach Berlin. Diese Stadt wird ihr zur Heimat, nach langer Zeit. Erste Gedichte entstehen.
Trotz allem das Leben war schwer und entbehrungsreich. Mascha findet Kontakte zur Literaturszene. Sie Heiratet.
Das Leben läuft und literarische Erfolge treten ein. Doch vieles kommt anderst als gedacht. Neue Liebe, ein Kind machen Mascha glücklich. Doch die Macht Hitlers trifft Mascha am wundestens Punkt. Sie ist Jüdin und sie flüchten, mit Mann und Kind, nach Amerika, ihre Bücher werden verboten, ihre ganze Seele mit samt dem Körper leidet. Kein Verdienst, keine Kraft zum schreiben in einem fremden Land. Sie erleidet mehrfache Nervenzusammenbrüche.
Ab 1938, als sie nach Amerika flüchteten begann das schwere Leben das sie so dann fast bis zu ihrem Tote geführt hatte.
Finanzielle Engpässe, viele Umzüge auch in den USA, die schlimmen Nachrichten aus Deutschland was mit den Juden passiert, ihre ungewissheit was ist mit dem Rest der Familie, legt sich bei ihr auf den Magen.
Schreibversuche haben in den USA wenig Erfolg. Zu ihrem Mann hat sie eine enge und tiefe Beziehung.
Irgendwie gehts doch weiter, aber nicht mehr unbeschwert.
Der zweite Weltkrieg ist beendet.
Erste Reiseversuche nach Europa, auch Deutschland und Berlin erlebt sie wieder. Sie spürt das Berlin ihre einzige wahre Heimat war, aber sie ist auch verunsichert nach all dem deutschen Hass.
Ihre Bücher werden wieder gelesen. Voller Stolz bekommt sie einen Preis, den sie aus ethnischen Gründen ablehnt.
Sie gibt Lesungen und reist wieder sehr viel. Ihre Wohnorte wechseln ständig. Es gibt schöne und freudige Begegnungen. Sie geht öfters zur Kur.
Sie hat oft harte auseinandersetzungen mit den Verlagen, auch wegen Urheberrechten und Gehalt.
Neue schwere Schicksale treffen sie, von denen sie sich fast nicht mehr erholt.
Ihre Gesundheit ist sehr stark beansprucht, die Ärtzte verschweigen ihr Krebsleiden.
Diese Biographie habe ich gerne, aber auch mit tief betroffenen Gefühlen gelesen.
Vieles hätte ich so nicht gedacht.
Mascha wollte nicht viel Einblick in ihr Privatleben geben. Das ihr gutes Recht war.
Die Autorin hat doch, einen informationsreichen Lebenseinblick der Dichterin, hinbekommen. Beim lesen wurde es mir nicht langweilig.
Wer ihre Gedichte mag, findet hier großzügige Auswahl und vor allem, warum sie entstanden sind.
Einige Fotos sind auch enthalten.
Trotz aller Schicksale, war sie doch eine Lebenskünstlerin.
Gerne hätte ich sie einmal auf einer Lesung gesehen.
Schade
Sie ist in Zürich begraben.
5 Punkte