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Das Deutsche Historische Museum in Berlin ein »Schuppen voller Plunder«? Oder ein Ort, der Geschichte sichtbar macht? Mit Sicherheit ein Ort der irritierenden Erscheinungen

Produktbeschreibung
Das Deutsche Historische Museum in Berlin ein »Schuppen voller Plunder«? Oder ein Ort, der Geschichte sichtbar macht? Mit Sicherheit ein Ort der irritierenden Erscheinungen
Autorenporträt
Hartmut Lange, geboren 1937 in Berlin-Spandau, studierte an der Filmhochschule Babelsberg Dramaturgie. Für seine Dramen, Essays und Prosa wurde er vielfach mit Preisen ausgezeichnet. Zuletzt erschien von ihm der Novellenband 'Am Osloer Fjord oder der Fremde' (2022). Er lebt als freier Schriftsteller in Berlin.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 08.07.2013

NEUE TASCHENBÜCHER
Unheimliche
Lakonie
Mit „unheimlichen Begebenheiten“ hat man es beim exquisiten Novellisten Hartmut Lange immer zu tun. Bei „Im Museum“ sind sie im Untertitel angekündigt. Vielleicht, weil die erste der sieben Geschichten harmlos beginnt – mit einer Beschreibung des Deutschen Historischen Museums in Berlin, die eine Reisereportage einleiten könnte. Doch wenn der Blick von Architektur und Exponaten auf eine Museumsangestellte schwenkt, ist die typische, sinistre Lange-Atmosphäre wieder da: Irgend etwas stimmt nicht. Das Museum schluckt Menschen, lässt sie spurlos verschwinden. Andrerseits geistern dort, so in den folgenden Erzählungen, Gestalten der Vergangenheit herum, die in den Schauräumen keine Ruhe finden und den fiktiven Besucher mit allerlei Verdrängtem aus der deutschen Geschichte konfrontieren. Nicht einmal der Auftritt Hitlers wirkt da abgeschmackt. Wie oft bei Lange steht Unwägbares, Gespenstisches, Phantastisches in eigenartigem Kontrast zur kühlen Lakonie des Stils. Manchmal wird Lange etwas zu parabelhaft, aber keiner dürfte diesem einst umstrittenen Museum ein so hintergründiges Denkmal gesetzt haben wie er.
KRISTINA MAIDT-ZINKE
  
  
  
  
Hartmut Lange: Im Museum. Diogenes 2013. 114 Seiten, 9,90 Euro.
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»Der Meister unter den phantastischen Rationalisten.« Edelgard Abenstein / Deutschlandradio Kultur Deutschlandradio Kultur